Kurzreviews #7 - Retro/Grade, Bermuda, Groove City - Jack-Reviews.com

Kurzreviews #7 - Retro/Grade, Bermuda, Groove City

Rhythmus-Spiel

Retro/Grade ist eine Mischung aus SHMUP und Rhythmus-Spiel. Klingt erstmal seltsam, basiert aber auf einem interessanten Konzept. So beginnt das Spiel mit dem Ende, muss dann aber verkehrt herum gespielt werden. Sprich der Protagonist muss seinen gesamten Feldzug gegen außerirdische Invasoren ungeschehen machen um das Raum/Zeitgefüge vor dem Kollabieren zu bewahren.

Dazu muss er Angriffen nicht nur rückwärts ausweichen sondern auch seine Schüsse, Raketen und Laserströme rückgängig machen. Für ersteres reicht ein Druck auf Space, für Raketen muss man mehrmals auf die Taste hämmern und für letzteres muss man sie gedrückt halten und derweil die Bahnen wechseln.

Je nach Schwierigkeitsgrad gibt es davon bis zu fünf. Diese sind farblich hervorgehoben, genau wie alle Angriffe die dort erfolgen. Wer zwischenzeitlich Fehler macht kann die Zeit aber nochmal umkehren, jedenfalls solange entsprechender Treibstoff vorhanden ist.

Die Kampagne ist mit einer Stunde zwar extrem kurz, aber neben den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt es auch noch einen Challenge-Modus. Da habe ich zwar nur kurz reingeschaut, aber die Karte scheint sehr umfangreich zu sein. Und laut den Achievements gibt es mindestens 50 Aufgaben zu bewältigen.

Von daher ist Retro/Grade eigentlich ein nettes Spiel. Ein Aspekt hindert mich allerdings daran die höheren Schwierigkeitsgrade zu probieren: ich finde die Musik extrem langweilig. Und das sollte bei solch einem Spiel nun wirklich nicht der Fall sein.

 


Visual Novel

Bermuda ist eine einstündige Visual Novel in der drei Menschen von Aliens entführt werden. Würde man aber weder auf den ersten noch zweiten Blick drauf kommen, da die ebenfalls wie Menschen aussehen und sich auch so verhalten. Ist zwar kein Problem, zeugt aber durchaus von mangelnder Kreativität. Vielleicht lag es aber auch an der Synchronisation.

Diese ist leider etwas durchwachsen. Die menschlichen Charaktere klingen zwar nicht schlecht, aber die Aliens orientieren sich viel zu sehr an Anime-Figuren, allen vorran ein kleines, quietschiges Mädchen. Außerdem gibt es unter ihnen eine ältere Frau deren Sprecherin es nicht schafft die Stimme entsprechend zu verstellen. Sie versucht es aber viel zu offensichtlich.

Ich habe die Dialoge dementsprechend nur gelesen anstatt sie mir anzuhören. Unter anderem weil der Protagonist meint auch die Erzählung vertonen zu müssen, was einfach nur seltsam wirkt.

Die Story hat es aber leider nicht geschafft mich zu unterhalten. An sich wäre sie kurz nach der Entführung auch schon wieder vorbei, da die Aliens keine bösen Absichten hegen und die Menschen ohne Erinnerung wieder nach Hause schicken wollten. Allerdings fällt plötzlich ihr Transporter aus, wodurch manche überlegen ob sie die Menschen nicht lieber hinrichten sollten bevor diese ihr Geheimnis ausplaudern können.

Das wäre aber immer noch kein Problem gewesen, wenn einer der menschlichen Charaktere nicht furchtbar ungeduldig wäre. Dadurch wird zwar das einzig interessante Element der Story enthüllt (das bereits erwähnte Mädchen wurde schon mehrfach geklont, stirbt aber jedes Mal im selben Alter), aber das macht den Rest auch nicht interessanter.

Da hilft auch das Stealth-Gameplay nicht drüber hinweg. Es klingt im Prinzip zwar okay (Gegnern ausweichen, sich in Toiletten verstecken, Alarm deaktivieren, Licht ausschalten, Gegner anlocken, diese mit Teleportern aus dem Weg schaffen) ist schlussendlich aber sehr langweilig und rudimentär. Außerdem findet jede einzelne Mission auf der selben Map statt. Und drei der Missionen sind an sich identisch. Wenn überhaupt laufen zwischendurch mehr Gegner rum.

Von daher kann ich Bermuda niemandem empfehlen. Kauft euch lieber interessantere Visual Novels. Davon erscheinen mittlerweile ja einige auf Steam.

 


Hardcore Platformer

Groove City ist ein etwa einstündiges Sequel zu Electronic Super Joy. Das besitze ich zwar, habe es aber noch nicht gespielt. Und nach diesem Teil bin ich mir nicht sicher ob ich das noch will. Das Spiel ist zwar nicht schlecht, dafür aber extrem schwer. Nicht dauerhaft, aber doch oft genug um einem die Nerven zu rauben.

Am schlimmsten war dabei der Endkampf, wo ich gefühlt tausend Projektilen ausweichen musste (und nur dank eines Youtube-Videos herausfand wie ich es schaffen kann), sowie eine Stelle wo ich zwischen mehreren eng platzierten Gegnern hindurchspringen sollte. Da hatte ich quasi nur einen Sekundenbruchteil Zeit um wieder wegzuspringen bevor ich getötet wurde.

Dazu kommen dann noch Plattformen die sich nach Berührung in Luft auflösen, scrollende Bildschirme die entweder schnell aufschließen oder sich so langsam bewegen dass man derweil Projektilen ausweichen muss, sowie Gegner die Wurfsterne durch die Gegend schleudern. Am schlimmsten sind allerdings die schwarzen Sterne, da diese Raketen entfachen die einen endlos verfolgen. Diese kann man nur loswerden indem man einen Speicherpunkt erreicht und dann stirbt.

Bizarrerweise hat das Spiel aber keine Todes-Achievements. Und die Sterne muss man auch nicht sammeln. Dementsprechend habe ich es in einem Rutsch komplettieren können. Das Hauptspiel hat in der Hinsicht sicherlich mehr zu bieten. Aber wer harte Spiele mag kann sicherlich zu beidem greifen.