Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: April 2018

[Review] The Thin Silence

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Indie Game

The Thin Silence ist ein Indie Game das auf den ersten Blick vermutlich wie ein Platformer wirkt, in Wahrheit aber mehr mit einem Adventure oder anderen Rätselspielen gemein hat. Der Protagonist kann zwar springen, fühlt sich dabei aber wie ein Sack voller Steine an. Von daher braucht er Hilfsmittel um die ganzen Hindernisse zu überwinden die sich ihm in den Weg stellen. So kann er zum Beispiel mit Schuhen Steine wegtreten (die sogar bergauf rollen und nur zum stehen kommen wenn sie auf ein Hindernis stoßen oder irgendwo runterfallen) oder sich mit einem Haken an speziellen Hindernissen hochziehen.

Anstatt für jedes Hindernis neue Items zu sammeln, muss man allerdings ein bisschen experimentieren. Also, man bekommt zwar immer wieder neue Gegenstände, das allein reicht aber nicht um das Spiel bewältigen zu können. Stattdessen kann man bis zu drei Items miteinander kombinieren um daraus etwas neues zu basteln. So kann man aus einem Haken und einem Seil sowohl einen Enterhaken, als auch ein Hochseil basteln. Durchaus ein nettes System, auch wenn es nichts dran ändert, dass das Spiel komplett linear ist und es überall nur eine Lösung gibt.

Hier und da lässt sich zwar was optionales einsammeln, aber das wars auch schon. Und die meisten dieser Extras beschränken sich auf E-Mails die man allesamt nebenbei mitgehen lassen kann. Wenn man es denn schafft die entsprechenden Passwörter zu knacken. Diese bestehen entweder daraus eine Reihe von Buchstaben zu einem sinnvollen Wort zusammenzubasteln, oder eine Zahlenfolge von Anfang bis Ende zu verbinden deren Unterschied nie größer als +/- 1 sein darf. Letzteres ist relativ einfach, aber ersteres habe ich nur selten hinbekommen. Und wirklich viel trägt es auch nicht zur Story bei, zumal es einige Terminals gibt bei denen die selben Mails ständig wiederholt werden.

The Thin Silence

[Review] Monster Prom

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Partygame

Monster Prom ist ein Dating Spiel das gleichzeitig als Party Game fungiert. Sprich man kann es zwar alleine spielen, dann fehlen aber ein paar Events die es nur im Multiplayer zu sehen gibt. Die sind allerdings nicht so essenziell dass der Singleplayer keinen Spaß machen würde. Aber mit Freunden könnte es sicherlich noch unterhaltsamer sein, zumal man dadurch insgesamt mehr Events in einem Durchgang zu sehen bekommt, vor allem wenn man tatsächlich alle vier Slots füllen kann. Das Spiel ist nämlich einfach nur absurd, was bei der Prämisse Monster zu daten vermutlich zu erwarten gewesen wäre. Das Highlight sind dabei die ganzen Events die man tagtäglich erlebt und bei denen man immer wieder Entscheidungen treffen muss.

So kann man sich zum Beispiel über einen erotischen Comic unterhalten in dem es um Drachenpenisse, Sex mit einem Doppelgänger und Dildo Orgien (aus der Sicht des Dildos) geht. Oder eine Mitschülerin davon überzeugen ein Werbebanner zu posten das verspricht jeden umzubringen der es nicht sofort anklickt ... während sie Auftragskiller anheuert die diese Drohung in die Tat umsetzen. Und wenn man sich ein Bettlaken kauft, dann kann man ab und zu als Geist herumspuken, was einer der Charaktere natürlich voll offensichtlich findet, während der Rest einem diese Geistergeschichte komplett abkauft. Und das obwohl einer der Charaktere tatsächlich ein Geist ist und keineswegs wie ein Bettlaken aussieht.

Ich könnte vermutlich noch Dutzende Beispiele nennen, weil laut der Ingame Statistik gibt es nicht nur 388 Events, sondern auch 1384 unterschiedliche Ausgänge. Endings gibt es dafür nur 22. Die muss man aber erst mal bekommen, und ich bin mir nicht sicher was genau eigentlich die Bedingungen für sind. Man kann zwar durch bestimmte Events Herzen bei den Charakteren sammeln, es gibt aber auch noch eine Reihe von Attributen die man täglich steigern kann, je nachdem welchen Ort man besucht und ob man Events richtig abschließt. So wird man in der Turnhalle charmant, im Klassenraum klug, und im Schulhof kann man einfach etwas tanzen und seinen Spaß steigern. Inwiefern das irgendwas bringt weiß ich aber nicht.

Monster Prom

[Early Access] Elea - Episode 1

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Early Access

Elea ist surreales Scifi Adventure in dem die Wissenschaftlerin Elea sich einer Weltraummission anschließt um herauszufinden was mit ihrem Mann passiert ist, dessen Schiff ursprünglich einen fremden Planeten besiedeln sollte, aber nach Ankunft nie wieder von sich hat hören lassen. Eigentlich eine ordentliche Prämisse, aber nach circa 1 1/2 Stunden hatte ich schon keine Lust mehr. Und zu diesem Zeitpunkt ist die Story noch gar nicht wirklich ins Rollen gekommen. So sieht man zwar im Intro, wie Elea aus unbekannten Gründen einen Teil ihrer Erinnerungen wegschließt, aber danach darf man erst mal eine halbe Ewigkeit durch ihre Wohnung latschen. Und das auch noch im Schneckentempo. Mag zwar mit Eleas' Schwangerschaft erklärt werden, ist aber trotzdem alles andere als spaßig.

Kurz darauf gibt es außerdem einen Stromausfall und man darf in fast absoluter Dunkelheit umherirren um irgendwo den Eingang in den Keller zu finden. Es gibt zwar eine Taschenlampe die theoretisch helfen sollte, deren Lichtkegel ist aber ein absoluter Witz. Da wäre selbst mein nicht futuristisches Smartphone effektiver gewesen. Und wenn man den Generator endlich gefunden hat, dann muss man erst zum Arbeitszimmer laufen, den Code für dieses finden, zurücklaufen, den Computer benutzen und dann nochmal ans andere Ende der Wohnung gehen um Eleas Sohn zu besuchen. Und das natürlich weiterhin im Schneckentempo. Irgendwann soll man zwar scheinbar rennen können, da ich beim Drücken von Shift mehrmals die Meldung bekommen habe, dass Rennen momentan nicht möglich ist, aber keine Ahnung wie lang das noch gedauert hätte. Und ich habe auch keine Lust es noch herauszufinden.

Science Fiction

[Kurzreviews] World to the West | Melancholy Republic | Death Road to Canada

Teslagrad

World to the West ist der indirekte Nachfolger zu Teslagrad, hat mit seinem Vorgänger aber so gut wie nichts zu tun. Einer der vier Protagonisten ist zwar ein Teslamancer, und es gibt auch zwei winzige Gastrollen aus dem Vorgänger, aber das wars auch eigentlich schon. Es handelt sich hier außerdem um ein 3D Action/Adventure und nicht um einen 2D Platformer. Und obwohl man einige Stunden recht linear durch die Gegend reist, hat es gegen Ende auch ein bisschen was von einem Open World Spiel, mit einer großen Ober- und Unterwelt die je nach Charakter anders bestritten werden muss.

Mit dem bereits erwähnten Teslamancer kann man sich zum Beispiel durch die Gegend teleportieren. Ist von der Reichweite zwar ein bisschen eingeschränkt, aber später kann man mithilfe von Blitzgeschossen auch größere Abgründe überwinden (indem man sich an deren Position teleportiert). Es gibt außerdem einen kleinen Jungen der sich durch weiche Erde buddelt, sich durch winzige Tunnel quetscht, und später sogar übers Wasser gleiten kann.

Den Rest werde ich jetzt nicht vorwegnehmen, aber es ist auf jeden Fall ganz nett, wenngleich einer der Charaktere nie einen ordentlichen Angriff erlernt und somit idealerweise vor allen Gegnern wegrennen sollte. Sobald sich das Spiel öffnet, wird das Gameplay außerdem ein bisschen nervig, vor allem wenn man alle Achievements sammeln will, die wie in Teslagrad an optionale Batterien gebunden sind.

Anstatt frei zwischen den Charakteren wechseln zu können, muss man sie nämlich alle einzeln über die Welt bugsieren um die vielen unterschiedlichen Teleporter zu aktivieren die außerdem als Wechselpunkte dienen. Das mag aufgrund der unterschiedlichen Fähigkeiten zwar Sinn machen, aber jede Map viermal durchqueren zu müssen ist nicht nur nervig sondern auch extrem langweilig. Ich kann dem Spiel aber zugute halten, dass es nicht auch nur annähernd soviel auf Trial & Error setzt wie es noch in Teslagrad der Fall war, auch wenn ich bei den Bosskämpfen ein paar Mal gestorben bin.

Storytechnisch ist es aber auch diesmal nichts besonderes, zumal hier hauptsächlich auf Humor gesetzt wird. Ist für circa 12 Stunden (mit 25 von 36 Batterien) also ganz nett, aber mehr auch nicht. Es wird aber scheinbar noch mehr Spiele in diesem Universum geben. Also mal schauen ob sie beim nächsten Mal schon wieder das Genre ändern um was komplett neues zu probieren.

[Review] Ash of Gods: Redemption

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
Taktik Rollenspiel
The Banner Saga

Ash of Gods ist ein Taktik-Rollenspiel das auf den ersten Blick wie eine Kopie von The Banner Saga wirkt ... und eigentlich auch auf jeden weiteren Blick, weil sowohl das generelle Konzept, die Präsentation, als auch das Gameplay fast 1:1 übernommen wurden. Hier und da gibt es zwar kleinere Unterschiede, aber ich kann durchaus verstehen, dass Banner Saga Fans das Spiel nicht gefällt, zumal es natürlich so wirken könnte, als ob es von den selben Entwicklern stammt. Persönlich hat es mich aber nicht so sehr gestört, zumal es einige Jahre her ist, dass ich den ersten Teil von The Banner Saga gespielt habe. Und bevor der dritte Teil diesen Sommer irgendwann erscheint, habe ich auch nicht vor die Reihe nochmal anzufassen.

Ash of Gods spielt jedenfalls in einer Welt die nach Jahrhunderten des Friedens erneut von den Reapern heimgesucht wird, mysteriösen Kreaturen deren bloße Anwesenheit Menschen in den Wahnsinn treibt, insofern sie sich nicht mit Strixen (seltenen Edelsteinen) davor schützen. Thorn Brennin und seine Tochter sind die ersten die das mit eigenen Augen miterleben müssen, weswegen sie sich anschließend mit Überlebenden der Stadtwache durch eine Menge aus Wahnsinnigen kämpfen um irgendwo Schutz vor den Effekten des Reapings zu finden.

Das allein reicht allerdings nicht aus, da die Reaper eine Armee befehligen die die komplette Welt bedroht. Sie haben sich außerdem mit dem Reich von Frisia verbündet um ganz Berkana dem Erdboden gleich zu machen. Und da kommt auch schon der zweite Protagonist ins Spiel, ein Eikon namens Lo Pheng, der ganze Gegnergruppen im Alleingang vernichten kann. Deswegen wird er auch damit beauftragt die Anführer von Frisias Armee umzubringen, damit einzig und allein sein Auftraggeber übrig bleibt um die Armee zum Sieg zu führen. Ob man das tatsächlich tun will, kann man aber selbst entscheiden. Eine dieser Optionen führt allerdings dazu, das später ein kompletter Storyabschnitt übersprungen wird.

Ash of Gods

[Review] Masquerada: Songs And Shadows

West RPG

Masquerada: Songs And Shadows ist ein West-RPG in dem man in die Haut von Cicero Gavar schlüpft, dem Bruder eines Revolutionärs der vor fünf Jahren versucht hat die Regierung der Citte della Ombre zu stürzen, einer Stadt in der die Armen unterdrückt werden und die Reichen von Mascherines Gebrauch machen—mysteriösen Masken die es ihren Trägern erlauben sich die Macht der Elemente zunutze zu machen. Da der Krieg noch immer tobt gehen die Mascherines aber langsam zuneige. Weil wenn ein Träger damit stirbt, dann ist auch dessen Maske für immer verloren.

Um einen Ausweg aus dieser Lage zu finden wurde ein Regenti, eine Art Diplomat, damit beautragt mehr über die Ursprünge der Mascherines in Erfahrung zu bringen. Anstatt wichtige Erkenntnisse zu machen, ist er aber plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Und alle Inspektoren die versucht haben ihn aufzuspüren wurden von unbekannter Hand ermordet. Dementsprechend liegt es nun an Cicero, welcher aus dem Exil zurückbeordert wird, diesen Fall aufzuklären ... oder bei draufzugehen.

Währenddessen gerät er unter anderem mit den Rebellen aneinander, was nicht so toll ist nachdem er seinem Bruder den Rücken gekehrt hat und somit indirekt für dessen Tod und das Scheitern der Rebellion verantwortlich ist—ein Konflikt der vor allem aufgrund der wunderbaren Sprachausgabe zu überzeugen weiß. Genau wie die Probleme der anderen Charaktere die Cicero um sich schart, auch wenn manche eindeutig mehr Screentime bekommen als andere.

Rollenspiel

[Kurzreviews] OneShot | #WarGames | Tomb Raider (2013)

RPG-Maker Adventure

OneShot ist ein RPG-Maker Adventure dessen kostenlose Version ich mir vor einigen Jahren bereits anschauen wollte. Ich habe damals aber schnell die Lust verloren, auch wenn ich gerade nicht mehr weiß warum. Nachdem ich von gewissen Vergleichen mit anderen Spielen gelesen hatte, habe ich mir das Spiel aber doch noch zu Gemüte geführt. Und diesmal hat es sich durchaus gelohnt. Wobei ich auf das Warum nicht wirklich eingehen will, denn dazu müsste ich vieles von dem spoilern was das Spiel so besonders macht.

Eine Sache kann ich allerdings enthüllen. Die wird nämlich bereits in den ersten paar Minuten klar gemacht. Man spielt nicht nur den Messias einer sterbenden Welt (der die Sonne wiederherstellen muss), sondern gleichzeitig auch den Gott dieser Welt. Und dieser Gott ist man selbst, was mehr als offensichtlich wird wenn plötzlich der Name verwendet wird den man eigentlich nur in seinem Betriebssystem, aber nicht im Spiel eingegeben hat. Wer Spiele mit ähnlichen Gimmicks kennt, der kann sich vielleicht denken auf was für Dinge das hinauslaufen könnte. OneShot hat aber trotzdem ein paar Features zu bieten die ich so noch nicht gesehen habe.

Ohne wäre es auch nichts besonderes, weil es ansonsten ein simples Adventure mit großem Fokus auf Erkundung ist. Und obwohl es hübsche Artworks zu bieten hat, so lassen die Animationen leider zu wünschen übrig. Erst im zweitem Durchgang (den man erst mal finden muss) wird die Story wirklich interessant. Dafür tritt allerdings das Gameplay in den Hintergrund, weswegen die erste Route so vier Stunden dauert, während ich für die zweite nur noch halb so lang gebraucht habe. Ein paar interessante Gimmicks gibt es aber trotzdem.

Von daher würde ich durchaus empfehlen dem Spiel eine Chance zu geben. Der erste Durchgang mag zwar nur ganz nett sein und einzig durch gewisse Features glänzen, aber der zweite hat es für mich zu einem richtig guten Spiel angehoben.