Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: November 2018

[Kurzreviews] Lost in Harmony | The Red Strings Club | Metal Gear Survive

Rhythm Game

Lost in Harmony ist ein Rhythmus Spiel das gleichzeitig ein bisschen Geschicklichkeit verlangt da man sowohl Objekten ausweichen muss die von hinten auf einen zugerast kommen, als auch solchen die plötzlich im Vordergrund erscheinen und nur per kurzer, visueller Warnung angedeutet werden. Diese Gameplay-Elemente werden allerdings nur selten miteinander kombiniert, wodurch man sich meist auf das eine oder andere konzentrieren kann. Ansonsten ist das Gameplay für dieses Genre aber recht typisch. Man muss entweder bis zu zwei Tasten im richtigen Rhythmus drücken, eine für längere Zeit gedrückt halten, oder die selbe Taste schnell mehrfacher hintereinander drücken. Letzteres habe ich allerdings erst spät kapiert da einem das Spiel nicht wirklich irgendwas erklärt.

Und ich kann persönlich nur davon abraten es per Tastatur spielen zu wollen, da sich die benötigten Tasten allesamt horizontal auf der Tastatur befinden, während die Anzeige auf dem Bildschirm vertikal dargestellt wird. Das sorgt allerdings  dafür, dass selbst ein Gameplay nicht 100%ig für geeignet ist, da ich zwei der Tasten ständig miteinander verwechselt habe. Eine Anordnung die an das Eingabe-Gerät angepasst ist, wäre also irgendwie sinnvoller gewesen. Manche Songs waren mir außerdem selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad zu schwer, weswegen es eine gute Sache ist, dass die Rhythmus-Elemente nicht alleinig über Sieg und Niederlage entscheiden.

Die Musik die dabei zur Anwendung kommt scheint außerdem so gut wie keine eigenen Stücke zu bieten zu haben. Stattdessen kommen Songs wie Beethovens 5. Sinfonie oder Richard Wagners Ritt der Walküre zum Einsatz, welche zwar durchaus gut klingen und wunderbar zur Präsentation der Level passen, aber dadurch fehlt dem Spiel auch eine eigene Identität. Einzig und allein die Story kann da ein bisschen aushelfen, beziehungsweise eine der Stories. Die erste handelt nämlich von einem Jungen der nach jedem Level mit seiner besten Freundin chattet und versucht sie in den schwersten Momenten ihres Lebens zu unterstützen. Und die Story die sich dabei entfaltet ist ein ganz klein wenig emotional. Sie hätte allerdings noch viel effektiver sein können wenn sie nicht nur auf die Messenger-Gespräche beschränkt gewesen wäre.

Die zweite Story handelt dafür von einem Roboter der versucht seiner Vernichtung zu entkommen ... und das wars dann eigentlich auch. Das bisschen was in den nächsten Leveln noch dazu kommt ist nämlich nicht der Rede wert. Lohnt sich von daher nur fürs Gameplay, aber die Story kann man vergessen. Achievement Sammlern kann ich das Spiel allerdings nicht empfehlen. Es hat davon zwar einige zu bieten, von denen scheint aber nicht auch nur ein einziges zu funktionieren. Mit einer Spielzeit von circa 2 Stunden (mit allen Leveln auf Normal) ist es außerdem nicht besonders lang.

[Review] TSIOQUE

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Adventure

TSIOQUE ist ein Point-and-Click Adventure in dem die gleichnamige Prinzessin von einem bösen Magier im Kerker ihres Schlosses eingesperrt wird nachdem ihre Mutter ausgezogen ist um ihr Land zu verteidigen. Jetzt könnte man vermutlich meinen, dass sich das Spiel darum drehen würde dem Magier das Handwerk zu legen, aber da Tsioque nur ein kleines Mädchen ist, will sie eigentlich nichts weiter als aus dem Schloss zu fliehen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, immerhin hatte ich schon im ersten Raum keine Ahnung was ich eigentlich tun muss. Dass Tsioque indirekt mit allen Gegenständen im Raum interagieren kann obwohl sie eingesperrt ist, und einem somit die Illusion verleiht dass diese irgendwie helfen könnten, macht das nur noch problematischer.

Es mag schlussendlich zwar nur eine Aktion geben die man tatsächlich ausführen kann, aber danach ist wieder nicht klar wie man fortfahren muss. Vorher wurde zwar etwas angedeutet dass im Anschluss eventuell möglich sein könnte, aber die entsprechende Aktion geht natürlich plötzlich nicht mehr. Also bleibt erneut nur eine einzige Aktion die allerdings alles auf Anfang zurücksetzt, ohne dass im Anschluss irgendwas neues möglich wäre.

Was muss man also tun um endlich aus dem Kerker zu entkommen? Genau das selbe wie zuvor! Und da das noch immer nicht reicht, darf man auch noch eine dritte Wiederholung ranhängen. Mag zwar nicht das schwerste Rätsel der Welt sein, aber stumpfe Wiederholung bis endlich mal was neues passiert, ist als Einführung in die Spielwelt alles andere als elegant. Und es ist auch leider nicht die einzige Stelle wo man mehrmals in Folge die selben Aktionen wiederholen muss bis es irgendwann mal weitergeht.

TSIOQUE

[Review] DISTRAINT 2

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Indie Horror

DISTRAINT 2 ist ein Indie Horrorspiel das trotz des abgeschlossen wirkenden Vorgängers direkt an dessen Ende anknüpft. Inwiefern das nach dem Selbstmord des Protagonisten überhaupt möglich ist wird zwar als Mysterium abgetan, aber da diese Idee alles andere als innovativ ist, dürfte eigentlich jeder innerhalb von wenigen Minuten bereits eine gute Idee haben was da eventuell vor sich geht. Ob das tatsächlich der Fall ist, will ich hier aber natürlich nicht verraten. Und ich kann auch gar nicht soviel zur Story sagen, da diese mit einer Spielzeit von 2 - 3 Stunden nur unwesentlich länger ist als die des Vorgängers. Die Geschichte noch ein bisschen weiter zu stricken hat sich aber durchaus als gute Idee entpuppt. Nicht nur weil Price, der Protagonist, dadurch ein bisschen an Tiefe gewinnt, sondern weil er dadurch noch ein letztes Mal die Chance erhält seine Entscheidungen zu bereuen und neue Hoffnung zu schöpfen.

Da es sich hier um ein Horrorspiel handelt, ist das aber natürlich keine simple Angelegenheit. Er muss dafür nämlich unter anderem in seine Kindheitserinnerungen abtauchen und sich mit personifizierten Manifestationen von Gier und Qual herumschlagen. Und manchmal läuft ihm sogar ein waschechtes Monster über den Weg. Außerhalb von kurzen, gescripteten Sequenzen stellen diese allerdings nie eine Bedrohung dar. Als gruselig kann ich das Spiel trotz seiner dichten Soundkulisse und einiger verstörender Effekte also weiterhin nicht bezeichnen. Dass Price nur selten auf diese Kreaturen reagiert, trägt ebenfalls zu bei. In der Hinsicht hätte das Spiel also noch ein bisschen mehr bieten können.