Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: 2024

[Review] Just a To the Moon Series Beach Episode

Freebird Games

Just a To the Moon Series Beach Episode ist das vorletzte Spiel der Sigmund Corp. Reihe (oder To the Moon Reihe, oder wie auch immer man sie nennen will) und hat auf den ersten Blick nicht viel mit den Vorgängern gemein. Anstatt mal wieder einem sterbenden Patienten zu helfen, machen Neil und Eva nämlich Urlaub (für einen Tag), zusammen mit vielen ihrer Kollegen von Sigmund Corp. Es wird allerdings schnell klar dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zu sich geht. Und an dieser Stelle muss ich einfach mal annehmen, dass Leser alle vorherigen Teile gespielt haben, vor allem Impostor Factory. Ansonsten wäre es unmöglich auf die interessanteren Elemente des Spiels einzugehen. Wer die Vorgänger noch spielen will, der sollte also jetzt aufhören zu lesen und die Spiele in nächster Zeit nachholen.

In Impostor Factory wurde nämlich enthüllt dass dessen Story in einer von unzähligen Simulationen stattfindet. Und das ist offensichtlich auch diesmal der Fall. Anders lässt es sich nicht erklären dass Johnny und River in der Lobby des Hotels am Piano sitzen und Musik aus To The Moon spielen. Auf den ersten Blick könnte man das zwar als Easteregg abschreiben, aber sobald sich Eva vom Rest der Gruppe trennt kann sie anschließend ein Gespräch zwischen den beiden belauschen, in dem sie tatsächlich Johnny und River genannt werden. Und sie gehören keinesfalls zu den einzigen toten Charaktere die hier Urlaub machen. Von daher hat dieses Spiel mehr mit einem Traum gemein als mit der Realität.

To The Moon

[Review] Process of Elimination

Switch Murder Mystery

Process of Elimination ist eine Visual Novel in der eine Gruppe von Detektiven versucht einem Serienmörder das Handwerk zu legen der nicht nur mehr als 100 Menschen auf dem Gewissen hat, sondern jedes Mal zwei Personen gleichzeitig tötet. Dieser Quartering Duke bringt seine Opfer außerdem nicht einfach nur um, sondern überträgt deren Morde live im Internet und erlaubt Zuschauern sogar zu voten wer als erstes ermordet werden soll. Nichtsdestotrotz hat bisher niemand auch nur den blassesten Schimmer wer der Quartering Duke sein könnte. Dabei gibt es in dieser Version unserer Welt sogar eine Detektivorganisation zu der alle Charaktere des Spiels dazugehören.

Der Protagonist, Wato Hojo, ist allerdings noch ein blutiger Anfänger der bisher keinen nennenswerten Fall gelöst hat und auch nicht vorhatte sich dieser Organisation anzuschließen. Er wird im Intro allerdings zwangsrekrutiert, mithilfe einer Spritze außer Gefecht gesetzt und wacht einige Zeit später in einem Spind wieder auf, genau wie mehrere Charaktere in Danganronpa. Im Gegensatz dazu findet Wato sich allerdings nicht in einer Schule, sondern auf einer Insel namens Morgue wieder, auf der es nur ein Labor und ein Anwesen namens Gormenghast zu geben scheint. Und es wird schnell klar, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht, da alle Menschen im Labor ermordet wurden und Wato ebenfalls stirbt wenn er es wagt da rein zu gehen.

Beim Betreten von Gormenghast gibt Wato aber ebenfalls beinahe den Löffel ab, da ein Kronleuchter von der Decke stürzt und ihn aus den Latschen haut. Und nachdem er zum zweiten Mal zu sich kommt trifft er endlich die anderen Detektive, die allesamt Spitznamen besitzen um ihre wahre Identität zu verschleiern. Wie Armor Detective, der die ganze Zeit eine Rüstung trägt und somit eh nicht erkannt werden könnte, und von allen Detektiven am schlechtesten darin ist logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn Muckis gefragt sind, dann gibt es allerdings so gut wie niemanden der ihm das Wasser reichen kann, mit Ausnahme von Rowdy Detective. Die hält mangels Rüstung zwar bei weitem nicht so viel aus, ist dafür aber wesentlich agiler.

Process of Elimination

[Review] Death Trick: Double Blind

Murder Mystery Visual Novel

Death Trick: Double Blind ist eine Mystery Visual Novel die unter anderem von der Ace Attorney Reihe inspiriert wurde, aber komplett anders strukturiert ist. Anstatt mehrere Fälle hintereinander lösen zu müssen, fokussiert sich das Spiel nämlich auf einen einzigen Fall den man abwechselnd mit einem Privatdetektiv und einer Magierin untersuchen muss. Da es sich hierbei um einen Mordfall in einem Zirkus handelt, dessen Künstler es sich nicht erlauben können ihre Tour für längere Zeit zu pausieren, muss der Fall außerdem bis zum Ende des Tages gelöst werden, da sie anschließend ihre Sachen packen und zur nächsten Stadt weiterreisen müssen. Klingt ein bisschen absurd wenn der Mord noch nicht gelöst wurde, laut Story ist die Polizei hier aber komplett nutzlos und wird dementsprechend kein Problem damit haben den Fall zu den Akten zu legen.

Dieses Zeitlimit ist übrigens nicht nur Teil der Story, sondern auch des Gameplays. Jeder Charakter hat nämlich nur eine begrenzte Zahl an Aktionspunkten zur Verfügung, nach deren Verbrauch man sowohl zum nächsten Charaktere wechselt, als auch nur nächsten Stunde, wenn beide ihre Aktionen verbraucht haben. Und dadurch kann man zu Beginn des Spiels zum Beispiel nur 5 Fragen stellen bevor der nächste Charakter an der Reihe ist. Nicht besonders realistisch, sorgt aber dafür, dass man der Wahrheit nur gemächlich auf die Schliche kommt und gleichzeitig die Charaktere besser kennenlernen kann.

Im Laufe der Handlung sammeln die Protagonisten allerdings Erfahrungspunkte die der Wahrsager Tito nutzen kann um die maximalen Aktionspunkte zu erhöhen. Der zusätzliche Punkt wird einem außerdem direkt gutgeschrieben, wodurch man nicht erst bis zur nächsten Stunde warten muss um von profitieren zu können. Sobald man 100 Exp gesammelt hat, sollte man also augenblicklich zu Tito gehen. In einer bestimmten Stunde ist er allerdings nirgends auffindbar und in der letzten Stunde bietet er seine Dienste nicht mehr an, wodurch meine Magierin bei 7 Punkten stecken blieb obwohl ich genug Exp für 8 Punkte gehabt hätte. Wie man Erfahrungspunkte sammelt ist außerdem sehr inkonsistent, da es einige Enthüllungen gibt die so wirken als ob sie Erfahrungspunkte mit sich bringen sollten, es aber nicht tun.

Death Trick

[Review] The Centennial Case : A Shijima Story


The Centennial Case: A Shijima Story ist ein FMV Game in dem Haruka Kagami, eine Autorin die sich auf Detektivromane spezialisiert hat, zur Familienkonferenz der Shijima Familie eingeladen wird, auf deren Anwesen vor Kurzem ein vergrabenes Skelett gefunden wurde. Kurz nach Beginn der Familienkonferenz wird Haruka allerdings in eine Reihe von Mordfällen verwickelt die die Shijima Familie bereits seit 100 Jahren plagen und eventuell von einem unsterblichen Mörder begangen werden, der Scarlet Camellia, die bei jedem ihrer Opfer eine rote Kamelie hinterlässt. Unter normalen Umständen natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, aber Gerüchten zufolge ist die Shijima Familie in Besitz der Tokijiko, einer Frucht die sowohl Unsterblichkeit als auch ewige Jugend verleiht.

Ob das den Tatsachen entsprecht und wer hinter diesen Morden steckt gilt es also im Laufe des Spiels zu ergründen. Da der gegenwärtige Mordfall dafür nicht reichen würde, liest Haruka im Laufe des Spiels mehrere Bücher und Manuskripte in denen die früheren Mordfälle niedergeschrieben wurden, wodurch jedes Kapitel sich auf einen anderen Fall fokussiert. Einige Schauspieler tauchen dabei allerdings in mehreren Zeitepochen auf. Nicht unbedingt weil sie unsterblich sind, sondern weil Haruka sich selbst in diese Epochen hineinversetzt, als Sidekick eines Detektivs namens Josui Sakaki. Und dieser wird wiederum vom selben Schauspieler wie Eiji Shijima gespielt, weil Haruka diesem sehr nahe steht und sich eventuell eine Romanze zwischen diesen Charakteren anbahnen könnte.

Vor der Lösung eines jeden Falls ist das Gameplay hier allerdings sehr minimalistisch. So kann man zwar ab und zu Dialogoptionen wählen, die haben auf den Ablauf der Story aber keinerlei Einfluss. Und obwohl man eine Taste drücken kann wenn bestimmte Hinweise erwähnt werden, ist das komplett irrelevant, da am Ende sowieso alle Hinweise zur Verfügung stehen, egal ob man sie "gesammelt" hat oder nicht. Wer alle Achievements sammeln will, muss allerdings tatsächlich drauf achten.

The Centennial Case

[Review] Master of the Wind

RPG-Maker XP Game

Master of the Wind ist ein RPG-Maker XP Spiel das ich aus eigenem Antrieb vermutlich nie gespielt hätte, weil es auf den ersten Blick wie jedes x-beliebige XP Spiel aussieht dessen Entwickler der Meinung war dass die Standard Grafiken ausreichen um ein gutes Spiel zu entwickeln. Das mag zwar nicht falsch sein, spricht mich persönlich aber nicht an weil ich von solchen Spielen weder interessante Stories noch gutes Gameplay erwarte. Und Master of the Wind ist leider ein Fall wo sich an dieser generischen Präsentation bis zum Ende hin so gut wie gar nichts ändert. Warum habe ich dem Spiel also trotzdem eine Chance gegeben? Weil ich vor einiger Zeit ein Text Let's Play zu The Way gelesen habe in dem Master of the Wind ebenfalls als RPG-Maker Spiel mit einer guten Story beschrieben wurde.

Und nach einer Spielzeit von circa 41 Stunden würde ich dem durchaus zustimmen, auch wenn ich die Welt von Solest verglichen mit der von The Way weniger interessant finde. Unter anderem weil sie genauso generisch ist wie die Grafik. Aber dafür besitzt sie eine umfangreichen Hintergrundgeschichte die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt und viele Konflikte umfasst. Einer davon wurde sogar bereits in Clean Slate, dem ersten Spiel des Entwicklers, behandelt. Da dieses nur als Let's Play veröffentlicht wurde und nicht besonders gut sein soll, habe ich mir das allerdings nicht angeschaut. Und alles was davon wichtig ist wird sowieso in Master of the Wind nochmal durchgekaut.

Bevor die Story hier wirklich in Fahrt kommt, hat sie allerdings eine Prämisse zu bieten die ich nicht unbedingt als interessant, aber durchaus als einzigartig bezeichnen würde. Die Protagonisten, Shroud und Stoic, sind nämlich maskierte Superhelden die versuchen ihre Heimatstadt Port Arianna vor allerlei Bedrohungen zu beschützen. Vampire, Kidnapper, Bankräuber … sowie die größte Bedrohung überhaupt: Equipment King, die erste Handelskette von Solest, in der Waffen und Rüstungen zu Spottpreisen angeboten werden, wodurch andere Geschäfte in den Ruin getrieben werden, insofern sie nicht direkt aufgekauft werden. Darunter auch der Laden in dem Shroud und Stoic tagsüber arbeiten. Obwohl sie anfangs nur versuchen ihren Job zu retten, stellt sich aber schnell heraus, dass es durchaus berechtigte Gründe gibt Equipment King einstampfen zu wollen. Die Geschäftspraktiken von Don Kovak, dem Besitzer von Equipment King, scheinen nämlich alles andere als kosher zu sein.

 

Maskierte Superhelden

[Review] SYNESTHESIA

 

Mystery Visual Novel

SYNESTHESIA ist die zweite Visual Novel von Spire Games, die auch The VII Enigma entwickelt haben. Im Gegensatz dazu hat SYNESTHESIA aber einen klassischen Anime Look, der hübscher ist als die hässlichen 3D Grafiken des Vorgängers, aber dadurch auch generischer wirkt. Falls die Entwickler sich erhofft haben damit mehr Spieler anzulocken, dann scheinen sie damit aber Erfolg gehabt zu haben. SYNESTHESIA hat nämlich mehr als doppelt so viele Reviews wie The VII Enigma. Die sind zwar trotzdem nur im zweistelligen Bereich, aber immerhin.

Trotz dieses größeren Erfolgs muss ich allerdings sagen, dass ich die Prämisse diesmal bei weitem nicht so interessant fand wie die Zeitreise Thematik des Vorgängers. Es geht hier nämlich darum dass Menschen plötzlich anfangen Superkräfte zu entwickeln, die im Institut, welches auch als Schule fungiert, erforscht werden. Da diese Fähigkeiten einigermaßen erklärbar sein sollen, handelt es sich hier allerdings nicht um einen Superhelden Story. Stattdessen hat Ziek, der Protagonist, zum Beispiel die "atemberaubende" Fähigkeit Objekte die irgendwie wichtig sind farbig hervorgehoben zu sehen. Ich hatte das spaßeshalber als Hotspot Fähigkeit bezeichnet, was nicht ganz den Fakten entspricht, aber nah genug rankommt.

Seine Kindheitsfreundin Isla schneidet ein bisschen besser ab da sie in der Lage ist Ereignisse vorherzusehen … die innerhalb weniger Sekunden eintreffen und sich meist auf die Ankunft einer bestimmten Person beschränken. Ist also auch nicht wirklich bemerkenswert. Positiv hervorzuheben wäre allerdings, dass die Mechaniken dahinter gut erklärt werden. Aufgrund von Spoilern kann ich dazu aber nichts weiter sagen.

Synästhesie

[Kurzreviews] Death Come True | Prodigal | Portal: Revolution

FMV Time Loop Mystery Thriller

Death Come True ist ein FMV Mystery Thriller von Kazutaka Kodaka, dem Schöpfer von Danganronpa, in dem ein scheinbarer Serienmörder das Geheimnis eines Hotels ergründen muss in dem er sich aus unbekannten Gründen wiederfindet. Er hat allerdings nicht nur seine Erinnerungen verloren, sondern stellt auch sehr schnell fest, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist. Ohne diese Fähigkeit wäre das Spiel allerdings auch schnell vorbei, da die allererste Entscheidung, die man gezwungermaßen treffen muss, direkt zur Ermordung des Protagonisten führt.

Obwohl aus Sicht der Story jeder Tod die Zeitschleife resettet, trifft das allerdings nur auf die Entscheidungen zu die tatsächlich die Story voranbringen. Alle alternativen Endings spulen das Spiel stattdessen zur vorherigen Entscheidung zurück. Für Spieler durchaus praktisch, ist aber einer von mehreren Gründen warum das Gameplay sich nicht wirklich mit der Story vereinbaren lässt. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen ohne gewisse Enthüllungen zu spoilern.

Für ein FMV Game halten sich die Interaktionen allerdings in Grenzen. Und es gibt auch keinerlei QTEs. Von daher würde ich es tatsächlich mehr als Film denn als Spiel bezeichnen. Und aus dieser Sicht ist es durchaus gut gemacht, da die Schauspieler eine gute Performance abliefern, die Effekte sich sehen lassen können und auch der Soundtrack gelungen ist. Obwohl ein einzelner Durchgang circa zwei Stunden dauert, fand ich die meisten Charaktere allerdings unterentwickelt obwohl nur drei von denen wirklich relevant sind. Und es gibt sogar welche die nur in alternativen Endings auftauchen und absolut nichts zur Story beitragen, wodurch deren Szenen sehr random wirken. Genau wie ein Aspekt der Story der direkt aus einem Slasher Film stammen könnte und für ein bisschen Spannung sorgen soll, ansonsten aber auch nicht viel zur Handlung beiträgt.

Das Setting lässt außerdem zu wünschen übrig. Mit Ausnahme von Flashbacks spielt die Story nämlich ausschließlich in Räumen und Korridoren eines Hotels. Und dank der Zeitschleife bekommt man die selben Räume immer und immer wieder zu Gesicht. Für die Story die hier erzählt wird reicht das zwar vollkommen aus, mehr Abwechslung hätte aber sicher nicht geschadet. Zumindest in Form von Flashbacks die tatsächlich ordentlich Content beinhalten anstatt allesamt nach wenigen Sekunden wieder vorbei zu sein. Dann hätten auch die Charaktere besser entwickelt werden können.

Für einen Durchgang hat das Spiel mich aber ganz gut unterhalten, wodurch ich über all die Mängel einigermaßen hinwegsehen kann. Man muss es aber auch tatsächlich an einem Stück durchspielen, da es nicht möglich ist zwischendrin zu speichern. Man kann aber zumindest jederzeit pausieren. Und für den Fall, dass man das Spiel doch abbrechen muss, können die Szenen allesamt schnell vorgespult werden. Wer alle Achievements sammeln will, wird davon auf jeden Fall Gebrauch machen müssen. Es ist zwar möglich zurückzuspulen, aber nicht über die letzte Entscheidung hinaus. Wenn man eins der schlechten Endings verpasst hat, dann muss man das also beim nächsten Mal nachholen, wodurch ich anschließend nochmal so 40 Minuten ranhängen musste.