Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: September 2022

[Review] The Excavation of Hob's Barrow

Für dieses Spiel wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Folk Horror Adventure

The Excavation of Hob's Barrow ist ein Adventure das von seinen Entwicklern als Folk Horror bezeichnet wird, sprich Elemente der Folklore verwendet um Spielern Angst einzujagen. Es scheint allerdings auch von Lovecraft inspiriert worden zu sein, wobei keins dieser Elemente so sehr ausgeprägt ist, als dass ich es tatsächlich als pures Horrorspiel bezeichnen würde. Anstatt eine langwierige Reise in die Tiefen der Erde zu erleben, wie ich vom Namen her erwartet hatte, verbringt man einen Großteil des Spiels nämlich damit diese Ausgrabung überhaupt erst möglich zu machen. Zwischendurch gibt es zwar atmosphärische, gruselige und verstörende  Momente, aber wer ein Abenteuer voller Schrecken erwartet, wird hier auf keinen Fall fündig.

Das Spiel handelt jedenfalls von einer Frau namens Thomasina Bateman die ein Buch über die Hügelgraber Englands verfassen will und infolgedessen in das abgelegene Dorf Bewlay eingeladen wird um Hob's Barrow auszugraben. Die meisten Einwohner behaupten allerdings, dass sie noch nie von diesem Hügelgrab gehört haben, was eigentlich kein Problem wäre wenn ihr Kontakt, den sie im örtlichen Gasthaus treffen sollte, nicht spurlos verschwunden wäre. Bevor Thomasina die Ausgrabung überhaupt beginnen kann, muss sie also erst mal herausfinden wo Hob's Barrow sich überhaupt befindet und was mit Leonard Shoulder, ihrem Kontaktmann, passiert ist. 

Gasthaus

[Review] Immortality

FMV Game
 
Immortality ist das neueste und ambitionierteste FMV Spiel von Sam Barlow, dem Schöpfer von Her Story und Telling Lies. Anstatt sich auf eine Story zu fokussieren, hat er diesmal nämlich drei Filme geschossen, inklusive Making of Material wie Castings, Probedurchläufe und Interviews. Da die Filme aus unterschiedlichen Epochen stammen sollen, kommen außerdem unterschiedliche Bildformate sowie körnige Bildqualität zum Einsatz, wodurch die Filme tatsächlich so wirken als ob sie mehrere Jahrzehnte alt sein könnte. Das fühlt sich also alles so authentisch an, dass es für die Schauspieler vermutlich wie eine richtige Filmproduktion gewirkt haben muss. Der einzig gravierende Unterschied besteht darin, dass keiner der Filme in vollständiger Form existiert. Laut der Hintergrundgeschichte haben tragische Ereignisse nämlich dazu geführt, dass keiner von ihnen je veröffentlicht wurde. Man hat hier also nur einen Batzen an Archivmaterial zur Verfügung und muss versuchen die Filme so gut wie möglich zu rekonstruieren.
 
Wer Sam Barlows vorherige Projekte gespielt hat, wird vermutlich eine Ahnung haben wie das ablaufen könnte, liegt damit aber komplett daneben. Anstatt sich Notizen zu machen und damit Nachforschungen anzustellen, klickt man nämlich auf Personen und Objekte und springt somit von Szene zu Szene. Bücher führen zu Büchern, Schauspieler zu anderen Szenen in denen sie vorkommen, und in manchen Fällen scheint die neue Szene komplett willkürlich gewählt worden zu sein da sie nichts mit dem vorherigen Objekt zu tun hat. Im Großen und Ganzen funktioniert dieses System aber überraschend gut, vor allem wenn man bedenkt dass hier über 200 Videos enthalten sind.