Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: 2022

[Review] The Plague Doctor of Wippra

 Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Indie Adventure

The Plague Doctor of Wippra ist ein kurzes Indie Adventure das Spieler in die Zeit des Schwarzen Todes zurückversetzt. Obwohl es laut Beschreibung darum gehen soll die Ursache der Pest zu ergründen, hat die Story aber nur am Rande damit zu tun. Der Protagonist, ein Arzt namens Oswald Keller, will zwar durchaus herausfinden was es mit der Pest auf sich hat, aber wirklich viel tut er nicht dafür. Stattdessen rennt er einen Großteil des Spiels im örtlichen Spital umher und behandelt mehrere Patienten, von denen nur einer tatsächlich an der Pest erkrankt ist.

Zuvor macht er zwar einen Hausbesuch der ebenfalls mit der Pest zu tun hat, da geht es aber auch nur darum den Patienten zu behandeln und anschließend der Familie zu helfen, da alle Häuser in denen es Pestkranke gibt zugenagelt werden sollen. Da bleibt also gar keine Zeit irgendwelche Nachforschungen anzustellen. Und dementsprechend ist es ein bisschen seltsam dass Oswald im Intro behauptet an seinem allerersten Tag bereits eine Entdeckung bezüglich der Ursache der Pest gemacht zu haben. Dabei sind das nichts weiter als vage Vermutungen für die er keinerlei Beweise besitzt.

The Plague Doctor of Wippra

[Review] The Excavation of Hob's Barrow

Für dieses Spiel wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Folk Horror Adventure

The Excavation of Hob's Barrow ist ein Adventure das von seinen Entwicklern als Folk Horror bezeichnet wird, sprich Elemente der Folklore verwendet um Spielern Angst einzujagen. Es scheint allerdings auch von Lovecraft inspiriert worden zu sein, wobei keins dieser Elemente so sehr ausgeprägt ist, als dass ich es tatsächlich als pures Horrorspiel bezeichnen würde. Anstatt eine langwierige Reise in die Tiefen der Erde zu erleben, wie ich vom Namen her erwartet hatte, verbringt man einen Großteil des Spiels nämlich damit diese Ausgrabung überhaupt erst möglich zu machen. Zwischendurch gibt es zwar atmosphärische, gruselige und verstörende  Momente, aber wer ein Abenteuer voller Schrecken erwartet, wird hier auf keinen Fall fündig.

Das Spiel handelt jedenfalls von einer Frau namens Thomasina Bateman die ein Buch über die Hügelgraber Englands verfassen will und infolgedessen in das abgelegene Dorf Bewlay eingeladen wird um Hob's Barrow auszugraben. Die meisten Einwohner behaupten allerdings, dass sie noch nie von diesem Hügelgrab gehört haben, was eigentlich kein Problem wäre wenn ihr Kontakt, den sie im örtlichen Gasthaus treffen sollte, nicht spurlos verschwunden wäre. Bevor Thomasina die Ausgrabung überhaupt beginnen kann, muss sie also erst mal herausfinden wo Hob's Barrow sich überhaupt befindet und was mit Leonard Shoulder, ihrem Kontaktmann, passiert ist. 

Gasthaus

[Review] Immortality

FMV Game
 
Immortality ist das neueste und ambitionierteste FMV Spiel von Sam Barlow, dem Schöpfer von Her Story und Telling Lies. Anstatt sich auf eine Story zu fokussieren, hat er diesmal nämlich drei Filme geschossen, inklusive Making of Material wie Castings, Probedurchläufe und Interviews. Da die Filme aus unterschiedlichen Epochen stammen sollen, kommen außerdem unterschiedliche Bildformate sowie körnige Bildqualität zum Einsatz, wodurch die Filme tatsächlich so wirken als ob sie mehrere Jahrzehnte alt sein könnte. Das fühlt sich also alles so authentisch an, dass es für die Schauspieler vermutlich wie eine richtige Filmproduktion gewirkt haben muss. Der einzig gravierende Unterschied besteht darin, dass keiner der Filme in vollständiger Form existiert. Laut der Hintergrundgeschichte haben tragische Ereignisse nämlich dazu geführt, dass keiner von ihnen je veröffentlicht wurde. Man hat hier also nur einen Batzen an Archivmaterial zur Verfügung und muss versuchen die Filme so gut wie möglich zu rekonstruieren.
 
Wer Sam Barlows vorherige Projekte gespielt hat, wird vermutlich eine Ahnung haben wie das ablaufen könnte, liegt damit aber komplett daneben. Anstatt sich Notizen zu machen und damit Nachforschungen anzustellen, klickt man nämlich auf Personen und Objekte und springt somit von Szene zu Szene. Bücher führen zu Büchern, Schauspieler zu anderen Szenen in denen sie vorkommen, und in manchen Fällen scheint die neue Szene komplett willkürlich gewählt worden zu sein da sie nichts mit dem vorherigen Objekt zu tun hat. Im Großen und Ganzen funktioniert dieses System aber überraschend gut, vor allem wenn man bedenkt dass hier über 200 Videos enthalten sind.


[Review] AI: THE SOMNIUM FILES - nirvanA Initiative

The Somnium Files

NirvanA Initiative ist ein direktes Sequel zu The Somnium Files und handelt davon wie die Psyncer von ABIS erneut versuchen einem Serienmörder das Handwerk zu legen. Im Gegensatz zum Vorgänger ist die Story allerdings in zwei Handlungsstränge geteilt die 6 Jahre auseinander liegen. Im ersten schlüpft man in die Rolle von Kuruto Ryuki, der zwar bei weitem nicht so pervers ist wie Kaname Date, aber dafür von einem AI Ball namens Tama unterstützt wird die einen S&M Fetisch besitzt, sich wie eine Domina kleidet und in so gut wie jeder Szene mindestens einen perversen oder anzüglichen Kommentar von sich gibt. Im Büro von ABIS macht sie es sich außerdem am liebsten zwischen den Brüsten des Bosses gemütlich.

Wer gehofft hatte, dass der Protagonistenwechsel für ein weniger perverses Spielerlebnis sorgen würde, den muss ich also direkt enttäuschen. Selbst die Pornoheft-Actionszenen sind immer noch vertreten, wenngleich nur an den Stellen an denen Date in die Story involviert ist. Der zweite Handlungsstrang, in dem man in die Rolle von Mizuki schlüpft (mit Unterstützung von Aiba), ist in der Hinsicht zwar nicht ganz so schlimm, aber selbst da kommt man um solche Momente nicht herum. Es gibt außerdem einen Dress Up Modus in dem man seinen Ai Bällern andere Klamotten anziehen kann die mithilfe der Somniums freigeschaltet werden. Nicht gerade ein Feature das der Reihe unbedingt gefehlt hätte, aber existiert jetzt! Auch wenn es keinen wirklichen Sinn erfüllt da die Kleidung beim ersten Durchlauf eines Somniums eh nicht angezeigt wird.

Tama Ryuki ABIS

[Review] The Sekimeiya: Spun Glass

 

Mystery Visual Novel

The Sekimeiya: Spun Glass ist eine Mystery Visual Novel in der acht Menschen für 12 Stunden in einem Turm eingesperrt werden um den Diebstahl eines besonderes Edelsteins, der namensgebenden Sekimeiya, zu unterbinden. Obwohl sie zu Beginn ihrer Gefangenschaft aufgrund mysteriöser Rauchschwaden allesamt in Ohnmacht fallen, befindet sich die Sekimeiya allerdings immer noch an Ort und Stelle nachdem sie ihr Bewusstsein wiedererlangen. Einzig Naomi Cabca, die dafür verantwortlich war den Besucher des Ashiya Turms die Sekimeiya vorzustellen, scheint wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein.

Klingt auf den ersten Blick eventuell nicht sonderlich interessant, vor allem da das Setting im Gegensatz zu ähnlichen Visual Novels (wie Ever17 oder Zero Escape) wesentlich langweiliger und ungefährlicher wirkt. Die Charaktere wissen immerhin von Anfang an wo sie sich befinden und erfahren kurz darauf wie lange sie noch ausharren müssen bevor sie den Turm wieder verlassen können. Das größte Problem ist für mich allerdings der Aufbau des Turms. Fünf der sieben Stockwerke sehen nämlich absolut identisch aus und werden im Laufe des Spiels immer nur beiläufig besucht. Ein Großteil der Story, die circa 37 Stunden dauert, findet also im Erdgeschoss und im Dachgeschoss statt, welche beide nicht besonders groß sind. Von den 19 Räumen im Erdgeschoss sind 12 außerdem größtenteils identisch, da sie allesamt der Edelsteinsammlung der Ashiya Familie gewidmet sind. Von daher dauert es nur wenige Stunden bis sich das Setting komplett abgenutzt hat, was für viele Spieler vermutlich ein Problem darstellen könnte.

Ashiya Tower

[Review] Seventh Lair


The House in Fata Morgana Spinoff

Seventh Lair ist ein Spinoff von The House in Fata Morgana das ursprünglich am 1.April veröffentlicht wurde, sowohl in Japan als auch international. Im Gegensatz zum Original ist die Übersetzung allerdings nicht kostenlos. Und obwohl man aufgrund des Datums davon ausgehen könnte, dass es sich hier um ein lustiges Aprilscherz-Spiel handelt, ist das nur halbwegs der Fall. Eine Hälfte des Spiels handelt nämlich davon wie Charaktere aus The House in Fata Morgana sich aus unerklärlichen Gründen in der Welt des Rollenspiels Seventh Lair wiederfinden und versuchen müssen aus dieser zu entkommen.

Kann durchaus unterhaltsam sein, vor allem wenn man mit Rollenspielen, insbesondere JRPGs, was anfangen kann, aber wirklich lustig fand ich diesen Teil des Spiels nur selten. Und viel wird aus diesem Konzept auch gar nicht raus geholt, da dieser Teil der Story nur zwei Stunden abdeckt und somit ein Großteil der Rollenspielerfahrung komplett übersprungen wird. Die Gruppe macht praktisch gesehen nämlich nur zwei Quests, rennt vor den ersten Gegnern weg und begegnet ansonsten nur noch zwei Monstern die beide ohne richtigen Kampf bezwungen werden.

 

Rollenspiel Parodie

[Review] World's End Club

Too Kyo Games

World's End Club ist ein Puzzle Platformer in dem sich eine Gruppe von Schülern nach dem Einschlag eines Meteors in einem Unterwasserpark wiederfindet den sie nur verlassen dürfen wenn sie an einer Art Mörderspiel teilnehmen, dem sogenannten Spiel des Schicksals. Dabei müssen sie zwar persönlich niemanden umbringen, aber dafür hat jeder eine Aufgabe erhalten deren Erfüllung den Rest der Gruppe zum Tod verurteilt. Der Haken an der Sache ist allerdings, dass niemand seine eigene Aufgabe kennt. Stattdessen trägt jeder von ihnen ein Armband dass ihnen die Aufgabe eines anderen Mitspielers verrät. Sie müssen also nicht nur herausfinden wer das Armband mit ihrer Aufgabe trägt, sondern gleichzeitig verhindern dass die anderen Spieler ihren Aufgabe erfüllen.

Obwohl diese Prämisse theoretisch interessant genug für ein komplettes Spiel gewesen wäre, kann ich allerdings nicht behaupten dass das tatsächlich der Fall wäre. Nicht nur weil der Trailer bereits verraten hat dass dieses Mörderspiel keine große Rolle in der Story spielt, sondern weil es nur die erste von zwölf Stunden abdeckt und ich somit kaum etwas zum Spiel sagen könnte wenn ich mich nur darauf fokussieren würde. Das richtige Spiel ist stattdessen ein Roadtrip durch Japan, bei dem die Kinder, welche zum sogenannten Go-Getters Club gehören, versuchen nach Tokio zurückzukehren, in der Hoffnung dass der Meteor die Stadt nicht dem Erdboden gleichgemacht hat. Warum sie nicht einfach die Polizei kontaktieren? Weil der Einschlag des Meteors scheinbar nur der Anfang einer Katastrophe war die die komplette Menschheit ausgelöscht und sowohl Tiere als auch Pflanzen in Monster verwandelt hat.

World's End Club