Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!

Jack Reviews - Reviews zu Videospielen, Filmen und mehr!

[Review] Chaos;Child

Horror Mystery Visual Novel

Chaos;Child ist eine Mystery Visual Novel die als indirekter Nachfolger zu Chaos;Head fungiert. Sprich die Ereignisse bauen zwar direkt auf dem Ende des Vorgängers auf, aber außer Takumi gibt es keine wiederkehrenden Charaktere. Und selbst dieser taucht nur indirekt in einer der Charakter-Routen auf, weswegen man die Visual Novel theoretisch auch ohne den Vorgänger lesen könnte. Dann fehlt es einem zwar an Informationen die das Spiel nie ausreichend zusammenfasst, aber dafür könnten bestimmte Enthüllungen tatsächlich überraschend sein, während man als Kenner des Vorgängers quasi nur drauf wartet.

Ich muss allerdings sagen, dass sich die Spiele von der Story her sehr ähnlich sind. In Chaos;Head ging es immerhin um mysteriöse Mordfälle die Shibuya heimsuchen, und genau das Selbe ist auch diesmal wieder der Fall. Das hat zwar durchaus einen Grund, wirkt aber trotzdem etwas unkreativ. Persönlich hat es mich allerdings nur wenig gestört, schon weil der neue Protagonist (Takuru Miyashiro) eine wesentlich aktivere Rolle in der Story einnimmt als Takumi es je getan hat. Er versucht nämlich zusammen mit seinen Freunden dieser Mordserie auf den Grund zu geben, was unter anderem darin resultiert, dass sie sich einfach mal an einen Tatort schleichen bevor die Polizei diesen untersuchen kann.

Dass er tatsächlich Freunde hat mit denen er häufiger etwas unternimmt, ist außerdem ein weiterer gewaltiger Unterschied. Takumi hat menschlichen Kontakt immerhin die meiste Zeit gemieden, und wenn er tatsächlich mal mit jemanden interagieren musste, dann hat er oft nur vor sich hingestammelt. Von daher bin ich froh, dass es diesmal einen normaleren Hauptcharakter gibt. Auch wenn er keinesfalls solch ein Normie ist wie er ständig behauptet.

Lesben

[Review] Stephen Kings The Outsider

Paranormaler Horror Krimi

The Outsider ist ein Kriminalroman der vom Mord eines kleinen Jungen handelt, wenngleich die Untersuchung bereits vor Beginn der Story abgeschlossen zu sein scheint. Die Gegenwarts-Handlung wird nämlich von mehreren Augenzeugenberichten unterbrochen in denen der Täter wiederholt mit absoluter Sicherheit identifiziert wird. Ein Blick auf das Cover (oder den Autor) sollte allerdings reichen um diese offensichtliche Lösung in Frage zu stellen. Ansonsten wäre das Buch auch viel zu schnell vorbei und alles andere als packend.

Das Pacing der 560 Seiten langen Story ist allerdings recht behäbig, wenngleich sie mich dank des interessanten Konzepts von Anfang bis Ende bei der Stange halten konnte. Und wer aufgrund des Covers auf irgendwelche gruseligen Momente hofft, der dürfte ebenfalls enttäuscht werden. Es gibt zwar ein paar atmosphärische und verstörende Szenen, aber mehr als einen winzigen Bruchteil der Story dürften diese nicht abdecken.

Stattdessen wird ein Großteil der Zeit mit Nachforschungen verbracht, welche unter anderem dafür sorgen, dass einige Momente der Bill Hodges Trilogie (Mr. Mercedes, Finders Keepers und End of Watch) gespoilert werden. Die habe ich zwar selbst noch nicht gelesen, und auch kein sonderliches Interesse dran, aber ich wollte zumindest davor warnen. Ein paar dieser Enthüllungen könnten ansonsten wichtige Twists vorwegnehmen. Und einer der Charaktere dürfte vermutlich besser funktionieren wenn man dessen Entwicklung von Anfang an mitverfolgen kann, anstatt diesen mitten in der Handlung in die Gruppe geworfen zu bekommen.

Wer Stephen Kings IT gelesen hat, der dürfte außerdem ein paar offensichtliche Parallelen zwischen den Stories entdecken. Das mag das Buch zwar nicht ruinieren, aber ich konnte diese Parallelen auch nicht ignorieren, vor allem in der zweiten Hälfte des Buches. Ein bisschen mehr Kreativität hätte also sicher nicht geschadet. Mehr will ich hier aufgrund von Spoilern aber nicht verraten.

[Review] Pillars of Eternity 2: Deadfire

isometrisches Rollenspiel

Pillars of Eternity 2 beginnt fünf Jahre nach dem Ende des Vorgängers und handelt davon wie der tote Gott Eothas aus den Tiefen von Od Nua wiederaufersteht indem er die Adra Statue von Maros Nua in Besitz nimmt. Das hat allerdings zur Folge, dass Caed Nua, das Hauptquartier aus dem ersten Teil, dem Erdboden gleichgemacht wird. Und der Protagonist geht ebenfalls bei drauf ohne dass er sich auch nur irgendwie wehren könnte. Dieser Zustand ist allerdings nur von kurzer Dauer. Die Göttin Berath erweckt einen nämlich zu neuem Leben solange man ihr verspricht herauszufinden was Eothas geplant hat und versucht ihn irgendwie aufzuhalten.

An sich eine interessante Prämisse. Die Umsetzung lässt aber arg zu wünschen übrig, was vor allem daran liegt, dass man Eothas nur über eine handvoll Inseln verfolgen muss deren Dungeons allesamt recht kurz sind. Von daher würde ich glatt behaupten, dass die Hauptstory nur 10% des gesamten Spiels einnimmt. Wenn denn überhaupt. Und das Ende ist leider richtig schlecht, ganz egal für welche Fraktionen man sich entscheidet oder was man in der letzten Konfrontation zu sagen hat.

Wäre das letzte Dungeon nochmal richtig umfangreich gewesen, mit unzähligen Monstern die versuchen einen aufzuhalten, dann hätte ich da vielleicht drüber hinwegsehen können. Stattdessen besteht das Finale aus drei winzigen Maps die sich innerhalb weniger Minuten abschließen lassen. Und aus irgendeinem Grund haben sich die Entwickler dazu entschieden ein paar wichtige Erklärungen wegzulassen, wodurch gewisse Aspekte der Story keinen Sinn ergeben.

Pillars of Eternity 2: Deadfire