[Review] Timelie

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Timelie ist ein Rätselspiel in dem ein junges Mädchen in einer mysteriösen, futuristischen Anlage erwacht nur um kurz darauf von Robotern gejagt zu werden die sich so schnell bewegen dass die Flucht geradezu ausweglos erscheint ... bis auf einmal gewaltige Schachfiguren durch die Gegend fliegen die zufälligerweise die Roboter zerschmettern. Kaum gerettet ist das Mädchen aber bereits zum Tode verdammt da eine dieser Figuren mit dem Laufsteg kollidiert und das Mädchen in den Abgrund schleudert. Da das Spiel an dieser Stelle aber noch gar nicht richtig begonnen hat ist es damit allerdings natürlich noch nicht vorbei. Wie sich herausstellt ist das Mädchen nämlich in der Lage den Lauf der Zeit zu beeinflussen, wodurch sie ihren Sturz im Handumdrehen negiert und diesmal stehenbleibt bevor der Boden zerschmettert wird.

Um tatsächlich aus dieser Anlage zu entkommen muss man sich anschließend aber durch Dutzende Level rätseln die mal mehr und mal weniger komplexe Herangehensweisen erfordern. Das wird vor allem dann interessant wenn das Mädchen über eine Katze stolpert die anschließend als zweiter Spielcharakter fungiert. Diese kann nämlich zum einen Lüftungsschächte durchqueren und somit Stellen erreichen die dem Mädchen verwehrt sind, und sie kann die Gegner ablenken indem sie ein lautes Miau von sich gibt. Letzteres ist allerdings mit einem Cooldown verbunden, wodurch man seine Aktionen teilweise gut planen muss. Vor allem in Leveln in denen man quasi von der Zeit gejagt wird, welche unaufhaltsam die Welt um einen herum verschlingt. Außerhalb dieser Level existiert aber auch ein gewisses Zeitlimit, wenngleich ich das nur ein einziges Mal erreicht habe und dementsprechend ein ganzes Stück zurückspulen musste um meine Aktionen ein bisschen effektiver zu planen.

Die Manipulation der Zeit erfolgt dabei entweder über Maus oder Tastatur, aber persönlich würde ich vor allem letzteres empfehlen. Man kann mit Tastatur zwar zwischen zwei Geschwindigkeitsstufen wählen, aber mit der Maus geht das Spulen trotzdem viel schneller. Das Interface ist nämlich wie eine Art Media Player aufgebaut, wodurch man mit der Maus wesentlich einfacher bestimmte Stellen ansteuern kann. Die Aktionen der Charaktere bleiben dabei glücklicherweise erhalten, sprich man könnte zuerst mit dem Mädchen ein paar Aktionen ausführen, dann zurückspulen, zur Katze springen und zeitgleich was anderes machen. Das ist teilweise auch dringend nötig da es diverse Challenges gibt die man meistern muss um die Achievements freizuschalten. Und da gehören auch diverse Speedruns mit dazu.

Obwohl man damit ein geheimes Ende freischalten kann würde ich die Challenges allein dafür aber niemandem empfehlen. Das neue Ende ist nämlich nur ein paar Sekunden länger als das alte und trägt storytechnisch so gut wie nichts zu irgendwas bei. Timelie ist in dieser Hinsicht allerdings auch extrem minimalistisch. Sprich es wird nie auch nur ein Wort gesprochen und es gibt auch keine Dokumente die irgendwas über das Setting enthüllen würden. Die Beziehung zwischen dem Mädchen und ihrer Katze ist zwar trotzdem ganz nett, aber wer eine gute Story sucht, der wird hier eindeutig nicht fündig. Das Gameplay macht aber auf jeden Fall Spaß, wenngleich es, je nachdem wie man sich anstellt, nach 4 - 6 Stunden schon wieder vorbei ist. Ohne nennenswerte Story die das ganze vorantreibt finde ich die Länge aber vollkommen in Ordnung.

Ich muss allerdings sagen dass ich im dritten und vor allem im vierten Kapitel teilweise nicht verstanden habe was ich eigentlich machen soll, was unter anderem daran liegt dass man da plötzlich Dinge tun soll die man noch nie gemacht hat und an die ich dementsprechend auch noch nie gedacht habe. Da gibt es außerdem ein paar Level in denen man nur mit der Katze unterwegs ist, was ich teilweise echt schwer fand. Man kann die Zeit zwar immer noch zurückdrehen, aber im Gegensatz zum Mädchen kann die Katze keine Gegner vernichten. Diese Fähigkeit ist aber natürlich nicht unbeschränkt nutzbar sondern muss erst aufgeladen werden. Und es gibt in jedem Level nur eine begrenzte Anzahl an Ladungen, wenn denn überhaupt. Und da diese auch für andere Fähigkeiten benötigt werden muss man trotzdem gut aufpassen wofür man sie verwendet.

Im letzten Kapitel waren die Entwickler aber etwas gnädiger was den Schwierigkeitsgrad angeht. Da gibt es zwar ein neues cooles Feature das eine gewisse Komplexität mit reinbringt (und welches ich hier nicht spoilern will), aber ich hatte trotzdem wesentlich weniger Probleme als in den Kapitel davor. Wer ein gutes Rätselspiel sucht mit dem man ein paar Stunden totschlagen kann, der dürfte an Timelie also durchaus seine Freude haben. Und auch wenn es leider so gut wie keine Story gibt, so hat es doch zumindest einen wunderbaren Soundtrack zu bieten.

>>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<<

Abschließende Bewertung

Timelie ist ein richtig gutes Rätselspiel in dem man die Zeit manipulieren muss um dutzende Level zu meistern. Da die Story komplett ohne Worte erzählt wird ist sie allerdings nicht sonderlich interessant.

 

Positive Aspekte von Timelie

• Ein sehr atmosphärischer und teilweise richtig guter Soundtrack.
• Das Spiel mag zwar so gut wie keine Story haben, aber die Geschichte ist zumindest gut inszeniert.
• Viele herausfordernde Rätsel mit interessanten Mechaniken und diversen Challenges mit denen man Achievements freischalten kann.

 

Negative Aspekte von Timelie

• Im dritten und vierten Kapitel war mir teilweise nicht klar was ich eigentlich machen muss.
• Die Story wird komplett ohne Worte erzählt, weswegen mir selbst am Ende nicht klar war was genau da eigentlich passiert ist.