[Review] Supreme League of Patriots Episode 1: A Patriot Is Born - Jack-Reviews.com

[Review] Supreme League of Patriots Episode 1: A Patriot Is Born

Superhelden Adventure
A Patriot Is Born ist die erste Episode des dreiteiligen Superhelden Adventures Supreme League of Patriots
Da ich seit meinem Review zur 20th Anniversary Edition von Gabriel Knight ab und zu Updates von Phoenix Online Publishing erhalte, stieß ich vor kurzem auf dieses unterhaltsam aussehende Adventure und habe direkt nach einem Key gefragt, den ich dann auch ohne größere Umschweife erhalten habe. Bei Episode 3 habe ich allerdings einen falschen Key erhalten und konnten den richtigen nicht drüber aktivieren. Dementsprechend wird es das Review erst nach Release geben.

A Patriot Is Born beginnt jedenfalls sehr abrupt. Statt einem Intro gibt es nur ein kurzes Gespräch zwischen einem Kerl namens Kyle und dessen Freund Melvin, in dem Kyle wissen will wie er aussieht. Wie sich kurz darauf herausstellt, trägt er nämlich ein lila Kostüm. Dieses sollte eigentlich seine Patriotenverkleidung für die Talentshow "America's Got Superpowers" sein. Aber dank eines kleinen Missgeschicks ist es nun ruiniert. Was ihn nicht davon abhält sein Glück zu versuchen.

Zuerst muss er allerdings die Adresse des Theaters herausfinden. Und dann eine Karte auftreiben. Und dann sein Ticket finden. Was man in Adventures halt so tut. Daran ändert sich im restlichen Spiel auch nicht viel, weswegen es geradezu schwachsinnig wirkt, dass sich Melvin an einer Stelle über die üblichen Verzögerungstaktiken von Adventures beschwert.

Supreme League of Patriots Review

Supreme League of Patriots macht allerdings von einem Element Gebrauch, was in vielen Adventures einfach nur nervt. So sind einige Interaktionen erst möglich, wenn die Story sie zulässt. So kann Kyle seine Schränke erst nach dem Talentshow-Ticket durchsuchen wenn er dieses auch tatsächlich braucht.

Das wäre aufgrund der wenigen Schauplätze nicht sonderlich tragisch, wenn das Spiel nicht zwei gravierende Probleme hätte:
  1. Die Charaktere schlendern mit einem sehr gemächlichen Tempo über die Maps. Dieses kann leider nirgends angehoben werden.
  2. Außerhalb der Stadtkarte ist es nicht möglich schnell von einer Map auf eine andere zu wechseln, was das Problem der Laufgeschwindigkeit umso nerviger macht.
Das restliche Gameplay ist aber auch nicht ohne Macken. So kann Melvin zwar stets nach Hinweisen über das weitere Vorgehen befragt werden, aber das reicht in manchen Situationen nicht wirklich aus. Und wenn man gezwungen ist herumzuexperimentieren ist Kyles Utility Belt extrem hinderlich.

In diesem kann zwischen allen aktiven Objekten eins ausgewählt werden, welches dann mit anderen Gegenständen oder Personen kombiniert werden kann. Anstatt Items aus dem Inventar zu ziehen muss also erst eins ausgewählt und dann der Reihe nach auf alle in Frage kommenden Objekte geklickt werden. Wenn nirgends eine Interaktionsmöglichkeit erscheint darf man das selbe mit dem nächsten Item machen.

Es gibt zwar ein Inventar, aber das ist hauptsächlich dazu da Gegenstände miteinander zu kombinieren. Dieses taucht zusammen mit der Stadtkarte und den Notizen am oberen Bildschirmrand auf ... außer ihr spielt auf einer Auflösung in der es seinen Dienst verweigert. Das wurde bis zum Release hoffentlich behoben.

A Patriot is Born

Was hat das Spiel außer dem typischen Adventuregameplay zu bieten? Nunja, nicht viel. Es gibt nur eine handvoll Locations (allerdings mit mehreren Maps), und die meiste Zeit wird man im Theater hin- und herlaufen um die Aufgaben des Talentwettbewerbs zu meistern. Mit Melvins Hinweisen und logischem Denken geht das auch einigermaßen, aber beim letzten stand ich lange Zeit auf dem Schlauch. Und die Lösung ... nunja. Die hatte nicht viel mit dem zu tun was ich erwartet hatte, was kurz darauf zu einem sehr abrupten Ende führte.

Der Humor konnte mich bisher auch nicht wirklich überzeugen. Ab und zu musste ich zwar schmunzeln, unter anderem als es eine Anspielung auf Metal Gear Solid gab, aber im Großen und Ganzen war es dann doch nicht so unterhaltsam wie erwartet. Das Spiel soll sich in der Hinsicht allerdings an Serien wie Family Guy und South Park orientieren. Und mit letzterem kann ich nichts anfangen.

Ihr solltet außerdem mit einer Vielzahl von sexuellen Anspielungen rechnen. So wird Kyle an einer Stelle als Purple Penetrator bezeichnet (woraufhin Melvin einen Vibratorkommentar vom Stapel lässt), dann macht Melvin eine Kommentar über die Vajajay irgendeiner Frau, Kyle sagt auch irgendwas von Frauen und Chloroform ... wer sowas abstoßend findet wird vermutlich nicht viel Freude an dem Spiel haben.

Windstoß

Dicke Menschen kommen aber auch nicht sonderlich gut weg. Kyle ist immerhin fett, ein totaler Loser, dumm wie Stroh (an einer Stelle kapiert er nichtmal, dass er seine Augen geschlossen hält ... oder das eine Lampe durchgebrannt ist) und scheint auch bei Frauen nicht sonderlich gut anzukommen. Was ihn nicht davon abhalten würde sie zu bespringen wenn sich die Gelegenheit bietet.

Und wenn ich schon bei Frauen bin: Deren Charaktermodelle sehen teilweise um einiges schlimmer aus als die der Männer. Das könnte natürlich an der Preview-Fassung liegen, aber ich bezweifel es. Es gibt aber keinerlei logische Gründe für solch einen Unterschied, immerhin ruiniert das die eigentlich solide Grafik. Ein bisschen mehr Mühe hätten sich die Grafiker durchaus geben können. Kyle muss an einer Stelle auch auf ein Laufband, aber während er sich abstrampelt bewegt sich dieses keinen Zentimeter.

Supreme League of Patriots Review

Klingt vermutlich extrem negativ, aber für ein Adventure ist es ganz okay. Nichts was ich wirklich empfehlen würde, aber wer unbedingt was zum spielen braucht kann vermutlich zugreifen. Ob sich die anderen Episoden lohnen könnt ihr in den nachfolgenden Reviews nachlesen. Das zu Episode 2 kommt in ein paar Stunden. Und das zur letzten muss wie gesagt bis nach Release warten.

Wenn ihr euch schonmal einen Eindruck vom Spiel verschaffen wollt, dann könnt ihr hier eine exklusive Prequel Episode anschauen. Wobei es eher wie ein Interquel wirkt, immerhin scheinen die Ereignisse von Episode 2 bereits stattgefunden zu haben. Aber das ist ja nicht so wichtig.

Kann ich noch irgendwas positives sagen bevor ich zum Schluss komme? Nunja ... die Synchronsprecher leisten durchgehend gute Arbeit. Und es gibt tatsächlich eine Hotspot-Anzeige die nicht den kompletten Bildschirm zumüllt! Das wars dann aber auch.

 

Abschließende Bewertung



A Patriot Is Born ist für ein Adventure ganz in Ordnung, aber bisher konnte mich weder der Humor noch das Gameplay überzeugen.

 

Positive Aspekte von A Patriot Is Born


  • Hotspots lassen sich per Tastendruck einblenden
  • die Synchronsprecher leisten durchgehend gute Arbeit
  • die Stadtkarte kann jederzeit aufgerufen und für schnelle Ortswechsel genutzt werden
  • Melvin gibt größtenteils hilfreiche Ratschläge über das weitere Vorgehen

 

    Negative Aspekte von A Patriot Is Born


    • es gibt eine Vielzahl von sexuellen Anspielungen
    • den Humor fand ich bisher nicht sonderlich ansprechend
    • mit einigen Objekten kann erst ab einem gewissen Zeitpunkt interagiert werden
    • der Utility Belt ist alles andere als praktisch wenn man mehrere Objekte durchprobieren will
    • die Charaktere schlendern gemächlich durch die Gegend und schnelle Mapwechsel sind nur auf der Stadtkarte möglich
    • Kyle ist ein furchtbarer Protagonist. Das mag Absicht sein, kommt aber trotzdem nicht sonderlich gut rüber