[Review] Child of Light - Jack-Reviews.com

[Review] Child of Light

Rollenspiel
Child of Light ist ein märchenhaftes Rollenspiel mit Platformer Elementen
Die Story handelt von Aurora, einer österreichischen Prinzessin die zu Beginn des Spiels allerdings das Zeitliche segnet. Daraufhin wird ihre Seele in die Welt von Lemuria gezogen, wo sie auf einem Altar wieder zu sich kommt. Dort trifft sie auf Igniculus, ein Elementar das sie zur Dame des Waldes geleiten soll. Auf ihrem Weg zieht Aurora allerdings ein Schwert aus einem Stein um sich der Bestien von Lemuria erwehren zu können.

Das hat sie auch bitter nötig, denn das Ziel ihrer Reise ist erst der Anfang. Lemuria steht nämlich unter der Kontrolle der Schwarzen Königin, welche die Sonne, den Mond und die Sterne gestohlen hat. Nur wenn Aurora diese wiederherstellt und sich der Königin stellt wird sie in ihre Welt zurückkehren können.

Child of Light

Aurora ist auf ihrer Reise allerdings nicht auf sich selbst gestellt. Im Laufe der Zeit kann sie nämlich bis zu acht Partymitglieder um sich scharen. Einer davon ist allerdings nur als DLC erhältlich und die anderen kann man entweder übersehen oder zurücklassen, je nachdem ob bestimmte Quests abgeschlossen werden oder nicht. Das ist beim ersten Durchgang aber nicht empfehlenswert.

Am Kampfgeschehen können sich allerdings nur zwei Charaktere beteiligen. Die andern lassen sich aber stets einwechseln ohne das ein Zug verloren geht. Das ist selbst dann möglich, wenn einer der Charaktere getötet wurde. Dafür muss allerdings der verbliebene Charakter seinen Zug opfern.

Die Kämpfe erinnern dabei an JRPGs wie Final Fantasy, da ein Active Time Battle-System zum Einsatz kommt. In der Wartephase kann Igniculus über das Feld fliegen und entweder die Party heilen oder die Gegner blenden um deren Zug zu verzögern. Das funktioniert allerdings nur solange, bis seine Energie erschöpft ist. Danach muss er entweder warten oder die zwei/drei Pflanzen abgrasen, die über das Feld verteilt sind. Diese regenerieren sich nach einigen Zügen, was normalerweise aber nur in Bosskämpfen von Bedeutung ist.

Rein theoretisch kann Igniculus' Rolle auch von einem zweiten Spieler übernommen werden, aber diese Art von Multiplayer finde ich nicht sonderlich nützlich. In Kämpfen könnte der zweite Spieler immerhin alles ruinieren und außerhalb von Kämpfen hat er so gut wie nichts zu tun. Die anspruchsvollste Aufgabe wäre das Lösen von Lichträtseln, aber die sind weder schwer noch allzu zahlreich.

Igniculus

Bevor ich noch weiter abschweife kehre ich aber nochmal zum Kampfsystem zurück, immerhin gibt es neben der Wartephase auch die Angriffsphase. Wie schnell die Charaktere agieren hängt hier von der Wahl des jeweiligen Angriffs ab. Skills die einzelne Gegner treffen sind dabei immer schneller als AoE-Attacken. Das beeinflusst allerdings nicht nur wann die Charaktere angreifen, sondern ob sie überhaupt angreifen.

Wer in der Angriffsphase Schaden erleidet wird nämlich automatisch in die Wartephase zurückgeschleudert. Dadurch ist es durchaus möglich Gegner komplett am Angreifen zu hindern. Es gibt allerdings Monster die nicht gern unterbrochen werden, woraufhin sie mit mehr Schaden, mehr Geschwindigkeit oder einem Rüstungs-Upgrade kontern.

Es gibt aber auch klassische Konter, die entweder auf physischen oder magischen Schaden reagieren. Allzu viel Taktik ist trotzdem nicht erforderlich, jedenfalls nicht bis kurz vor Schluss. Bis dahin hätte ich Child of Light als Kinderspiel bezeichnet. Aber dann musste ich plötzlich taktisch denken und öfters die Party wechseln um Kämpfe zu gewinnen. Von daher ist das Balancing ein bisschen seltsam, zumal ich auf Casual gespielt hab. Als Alternative wäre aber nur Expert geblieben und das wollte ich mir nun wirklich nicht antun.

Davon abgesehen hat mir das Kampfsystem aber gefallen, zumal der Soundtrack hier von bezaubernd zu fantastisch wechselt. Außerdem bekommt jeder Charakter die selbe Menge an Erfahrung, wodurch grinden eigentlich nie vonnöten ist. Mir fehlten allerdings noch einige Level um die Skill-Trees zu vervollständigen. Wer sich dessen annehmen will kann anschließend aber zum New Game+ wechseln, welches schwerere Gegner zu bieten hat.

Es gibt übrigens keine Ausrüstung. Stattdessen müssen Edelsteine gecraftet werden, die in einem von drei Slots angebracht werden. Diese beeinflussen entweder den Angriff, die Verteidigung, oder diverse Attribute, wie die Zaubergeschwindigkeit oder die MP.

JRPG

Außerhalb der Kämpfe hat das Spiel natürlich auch ein bisschen was zu bieten. Abgesehen von den bereits erwähnten Rätseln gibt es auch viele versteckte Items sowie eine Reihe von Sidequests. Um alles zu finden muss man wie so oft jeden Winkel der Spielwelt absuchen. Das ist in Child of Light aber wörtlich zu nehmen. Nachdem Aurora die Dame des Waldes getroffen hat erlangt sie nämlich Flügel die es ihr Erlauben nach Belieben durch die Luft zu gleiten.

Daraus hätte sicher mehr gemacht werden können, aber es funktioniert zumindest ohne größere Probleme. Was mich an Child of Light aber tatsächlich stört sind die Dialoge. Die Charaktere sprechen nämlich in Reimen, was fürchterlich unnatürlich klingt. Es passt vermutlich zur Atmosphäre des Spiels, hätte aber nicht unbedingt sein müssen.

Genausowenig wie das Design der menschlichen Charaktere. Während Lemuria und all seine Einwohner zweidimensional sind, so sind diese nämlich dreidimensional. Das unterstreicht zwar, dass sie aus einer anderen Welt stammen, aber ich empfand es trotzdem als störend.

Von daher hat Child of Light zwar ein paar Schwächen, aber keine die das Erlebnis ruinieren würden. Es ist sicherlich nicht das beste Rollenspiel das ich kenne, aber wer die bezaubernde Atmosphäre mag und sich mit den reimenden Dialogen anfreunden kann, der dürfte durchaus seinen Spaß daran haben. Im Gegensatz zu seinen "großen Brüdern" dauert es zwar nur ~11 Stunden, aber das ist für die Art von Story vollkommen in Ordnung. Außerdem kostet es nun nicht die Welt.

 

Abschließende Bewertung



Child of Light ist ein bezauberndes Rollenspiel dessen reimende Dialoge einige Spieler aber als störend empfinden könnten.

 

Positive Aspekte von Child of Light


  • ein bezaubernder Soundtrack der in Kämpfen richtig aufdreht
  • fantastische 2D-Grafik, die die Atmosphäre des Spiels gut unterstreicht
  • ein unterhaltsames Kampfsystem in dem jeder Erfahrung bekommt, selbst wenn er nicht am Gefecht teilnimmt

 

Negative Aspekte von Child of Light


  • die reimenden Dialoge wirken fürchterlich unnatürlich
  • auf Casual ist ein Großteil des Spiels viel zu leicht, während es gegen Ende plötzlich schwer wird
  • die dreidimensionalen Charaktere wirken in der zweidimensionalen Welt von Lemuria fehl am Platz. War sicherlich so gewollt, hätte aber nicht sein müssen