[Review] Afterfall Reconquest Episode 1 - Jack-Reviews.com

[Review] Afterfall Reconquest Episode 1

postapokalyptischer Shooter
Afterfall Reconquest ist der indirekte Nachfolger zum postapokalyptischen Shooter Afterfall Insanity
Afterfall Insanity war zwar alles andere als gut, aber zumindest in Sachen Atmosphäre konnte es auf ganzer Strecke überzeugen. Und die Story war wenigstens einigermaßen interessant. Von daher kann Afterfall Reconquest ja nur besser werden, zumal es einige Zeit im Early Access-Stadium verbracht hat, richtig? Falsch!

Es fängt schon damit an, dass die Entwickler das Spiel zwischenzeitlich auf Schwarz-Weiß umgestellt haben ohne den Grafikstil daran anzupassen. So wirken die Zwischensequenzen und Ladebildschirme zwar sehr atmosphärisch, aber übers restliche Spiel wurde nur ein billiger Filter geklatscht durch den es teilweise unmöglich ist Gegner von der Umgebung zu unterscheiden.

Das wäre nicht allzu tragisch wenn die Entwickler zumindest eine Farboption anbieten würden. Das wollen sie aber nicht. Und mein Versuch das über eine ini zu ändern führte zu ausgebleicht wirkender Grafik die ich mir erst recht nicht antun wollte.

Shooter

Das wäre vermutlich nicht allz schlimm, wenn Reconquest auch nur annähernd an die Qualität von Insanity herankommen würde. Aber die Spielwelt sieht von Anfang bis Ende langweilig aus. Nur hier und da ist mal was ein Lichtblick zu sehen. In grafischer Hinsicht ist Afterfall Reconquest also ein massiver Rückschritt.

In Sachen Gameplay hat es das schon mehr zu bieten. Während ich im Vorgänger ständig an Munitionsmangel litt und mich in klobigen Nahkämpfen behaupten musste, so schwamm ich hier geradezu in Munition. Dank spezieller Fähigkeiten wie dem Schrapnell muss man diese aber nicht unbedingt verbrauchen. Außerdem lässt sich ein Schild beschwören um Angriffe abzuwehren.

Die Fähigkeiten zehren von ein und der selben Energiequelle und können beinahe unbegrenzt eingesetzt werden. Sie wird außerdem dazu verwendet Gegner auszusaugen, wodurch man sich jederzeit heilen kann. Jedenfalls insofern der Gegner nicht von einem Schrapnell in Stücke gerissen wurde.

Afterfall: Reconquest Review

Das Gameplay hat allerdings auch ein paar Macken. So gibt es zum Beispiel keine Möglichkeit zu speichern. Stattdessen werden irgendwo Checkpunkte aktiviert von denen ich aber nie etwas bemerkt habe bis ich dann mal gestorben bin. Außerdem gibt es viele unsichtbare Barrieren. Nicht um die Gebiete abzugrenzen, sondern weil die Entwickler scheinbar zu faul waren das anzupassen. So wird man im ersten Camp zum Beispiel daran gehindert an einen Müllcontainer heranzutreten.

Die respawnenden Gegner fand ich aber schlimmer. Sowas mag bei Mutanten zwar Sinn machen, aber wenn ich ein Banditencamp ausgeräuchert habe sollte es nicht nach einem Mapwechsel wieder aufgefüllt werden. Dabei wurde mir auch jedes Mal der selbe Satz an den Kopf geworfen. Keine Ahnung wie die Entwickler das übersehen konnten.

Gegen Ende gab es dann auch noch eine Stelle wo ich sowas wie ein Minenfeld überqueren musste. Da bin ich einige Male in die Luft geflogen bis ich begriffen habe, dass manche Minen regelmäßig aufleuchten und dann sicher sind. Was natürlich nirgends erklärt wird.

Afterfall: Reconquest

Von daher ist Afterfall Reconquest zwar hässlich, aber es spielt sich zumindest angenehmer als der Vorgänger. Bleibt also noch die Story bevor ich entscheiden kann welches Spiel besser ist. Hier zeigt sich allerdings ein gravierendes Problem: es gibt so gut wie keine Story!

Man wird durch die Welt gejagt, erfährt von einem rotäugigen Mutanten dem der Protagonist seit langer Zeit auf der Spur ist und gerade wenn die Handlung ins Rollen gerät endet die Episode auch schon wieder (nach nichtmal zwei Stunden).

Ab und zu gibt es zwar Gespräche zwischen dem Protagonisten und irgendeiner Frau, aber über was die geredet haben, habe ich bereits vergessen. Die Synchronsprecherin leistet allerdings gute Arbeit, was ich von ihrem Gesprächspartner nicht behaupten kann.

Es sollen scheinbar noch acht Episoden kommen, aber wenn die allesamt so wenig Story zu bieten haben, muss ich mir die wirklich nicht antun. Ich hoffe allerdings, dass die Entwickler noch am Grafikstil schrauben. Ein Filter allein ist keine Lösung.

Mutant


Abschließende Bewertung



Afterfall Reconquest mag sich zwar besser spielen als Afterfall Insanity, aber die Grafik ist einfach nur hässlich und die Story so gut wie nicht vorhanden. Letzteres ist momentan zwar nicht allzu schlimm, aber wenn die nächsten Episoden auch so wenig bieten, kann man sie sich vermutlich sparen.

 

Positive Aspekte von Afterfall Reconquest


  • das Gameplay geht gut von der Hand
  • im Gegensatz zum Vorgänger leidet man nie unter Munitionsmangel
  • die Zwischensequenzen sind im Gegensatz zur ingame-Grafik sehr atmosphärisch
  • die Sprachausgabe ist ganz okay, wenngleich der Protagonist teilweise sehr gelangweilt klingt

 

Negative Aspekte von Afterfall Reconquest


  • es gibt so gut wie keine Story 
  • viele unsichtbare Wände wo keine sein sollten
  • es gibt keine Möglichkeit manuell zu speichern
  • die Grafik ist hässlich und die Welt einfach nur langweilig
  • anstatt die Grafik an den schwarz-weißen Stil anzupassen wurde nur ein billiger Filter drübergeklatscht
  • viele Gegner respawnen sobald man die Map erneut betritt, egal ob es nun Mutanten oder Menschen sind