[Review] Bioshock Infinite - Burial At Sea - Jack-Reviews.com

[Review] Bioshock Infinite - Burial At Sea

http://store.steampowered.com/app/214933/
Burial at Sea ist ein zweiteiliger DLC für Bioshock Infinite der sowohl als Epilog für das Hauptspiel als auch als Abschluss der gesamten Bioshock-Serie dient
Es sollte aufgrund der Beschreibung zwar offensichtlich sein, aber wer Bioshock Infinite noch nicht beendet hat sollte einen großen Bogen um den DLC machen da er spätestens mit dem Ende der ersten Episode einige wichtige Twists spoilert!

RaptureIn dieser schlüpft man abermals in die Rolle von Booker DeWitt. Diese Version von ihm ist allerdings in Rapture, dem Setting der ersten Bioshock-Teile, beheimatet.
Eines Tages taucht eine etwas älter wirkende Elisabeth in seinem Büro auf und will ihm helfen seine Tochter Sally ausfinding zu machen. Und das ist an sich auch schon die gesamte Story der ersten Episode. Erst gegen Ende wird es wirklich interessant. Es war allerdings nett Rapture vor dem Fall zu sehen, wenngleich nur für ein paar Minuten. Danach begibt sich das Duo in einen Teil der Stadt der von Andrew Ryan versenkt wurde und in dem die Splicer wüten.
 Dort gibt es eigentlich nur zwei Ziele:
  • Das Old Man Winter-Plasmid ausfindig machen
  • Eine Little Sister aus den Luftschächten jagen
Zwischendurch kann man noch ein paar optionale Gebiete nach Plasmiden absuchen, aber mehr als drei oder vier Stunden bietet der DLC nicht. Das Gameplay ist allerdings sehr solide und etwas schwerer als das Hauptspiel da Munition rar gesät ist.

Dafür kann man mithilfe des Greifkhakens einige Gegner auch ohne Waffengewalt erledigen. Mag etwas seltsam wirken dieses Item plötzlich nach Rapture zu bringen, wenngleich unter einem anderen Namen, aber da kommt ein Spruch aus dem Hauptspiel zu tragen: Konstanten und Variablen.

Die Episode endet jedenfalls mit einem heftigen Kampf gegen einen Big Daddy bei dem ich schlussendlich panisch durch die Gegend gerannt bin weil ich keine Munition mehr hatte und ich natürlich auch nicht endlos mit Plasmiden um mich feuern konnte. Dementsprechend konnte ich nur diverse Risse öffnen und hoffen das Elisabeth mir Gegenstände zuwirft.



Die zweite Episode beginnt rein theoretisch kurz nach der ersten, allerdings erhält man zuerst die Möglichkeit sich eine kurze Zusammenfassung von Bioshock anzusehen, wenngleich es vermutlich wesentlich mehr bringen würde das Spiel selbst nochmal zu spielen. Ich hatte zum Beispiel einen wichtigen Fakt über einen Charakter vergessen der in der Zusammenfassung nicht erwähnt wurde.

Danach findet man sich in Paris wieder. Elisabeth wollte die Stadt bereits in Bioshock Infinite besuchen und scheint es tatsächlich geschafft zu haben. Die Gegend wirkt aber unnatürlich schön, wie in einem Traum, und dieser wird zerschlagen als Elisabeth eine Little Sister erblickt.

Bioshock Infinite

Kurz darauf findet sie sich in Rapture wieder, und zwar an der selben Stelle an der die erste Episode geendet hat. Sie hat jedoch ihre übernatürlichen Fähigkeiten verloren und muss sich ganz allein durch die Stadt kämpfen. Da sie allerdings kein begnadeter Kämpfe ist entwickelt sich das Spiel plötzlich zu einem Stealth-Game.

Gegner können mit dem Greifhaken bewusstlos geschlagen werden (dafür kann sich Elisabeth aber nicht auf sie stürzen) oder mit einer Armbrust ins Land der Träume geschickt werden. Diese besitzt neben Betäubungspfeilen auch Gaspfeile um mehrere Gegner auf einmal zu erledigen. Außerdem kann sie Gegner mithilfe von Lärmpfeilen weglocken oder gar auf einen Haufen versammeln um sie zum Beispiel einzufrieren.

Elisabeth kann zwar auch normale Waffen verwenden, aber empfehlen würde ich das nicht. Sie hält nämlich kaum etwas aus und kann nur eine geringe Menge an Munition tragen. Und sollte sie sterben muss man von einem Speicherpunkt fortfahren da es keine funktionierenden Vita-Kammern gibt.

Außerdem wurde ein System zum Schlösserknacken eingeführt. Dieses besteht aber nur daraus im richtigen Moment eine Taste zu drücken damit kein Alarm ausgelöst wird.

Es ist auf jeden Fall ein interessantes Spielerlebnis das nochmal ein bisschen schwerer ist als die erste Episode. Aber solange man taktisch vorgeht dürften sich die Tode in Grenzen halten.

Bioshock Infinite
Es wird außerdem eine wesentlich interessante Geschichte als in der ersten Episode erzählt. Elisabeth versucht eine Little Sister zu retten und muss dabei mit Leuten wie Atlas und Yi Suchong zusammenarbeiten. Letzterer tauchte in den Vorgängern nur in Audioaufzeichnungen auf, aber Atlas sollte Kennern des ersten Teils auf jeden Fall bekannt sein.
Ab und zu nimmt auch Booker mit ihr Kontakt auf, allerdings existiert diese Version von ihm nur in ihrer Fantasie. Den Grund sollte sich jeder denken können der das Hauptspiel beendet hat.

Ich will natürlich nicht zuviel verraten, aber es werden einige Dinge aufgeklärt die in Bioshock Infinite nur angedeutet wurden, wie zum Beispiel die Verbindung zwischen Songbird und den Big Daddies, und schlussendlich dient der DLC nicht nur als Epilog der Infinite-Geschichte sondern setzt auch die Ereignisse von Bioshock in Gang.

Das Ende dürfte einigen nicht gefallen und wirklich zufrieden bin ich damit auch nicht. Schlussendlich passt es aber zu der Geschichte die Burial At Sea erzählen wollte. Es gibt allerdings ein paar Ungereimtheiten bezüglich des Endings von Bioshock Infinite und diverser Ereignisse im DLC.

In der ersten Episode reist Elisabeth nach Rapture um den letzten Comstock zu töten, aber im Ending von Infinite wurde eigentlich jeder Booker der zu Comstock wurde ausgelöscht. Hat es also nicht so funktioniert wie erwartet? Oder wurden manche Bookers schlussendlich trotzdem zu Comstock?

Aufgrund des Multiversums könnte solch eine Wahrscheinlichkeit zumindest existieren, egal wie unwahrscheinlich sie sein mag. Es könnte aber auch daran liegen, dass dieser Comstock Anna ausversehen getötet hat und somit keine Elizabeth existierte die ihn hätte ertränken können. Oder irgendsowas in der Art.

Wirklich sinnvoll lässt es sich ohne Retcons vermutlich nicht erklären, genausowenig wie die Existenz von Columbia. Immerhin hätte die Auslöschung Comstocks auch jede Version dieser Stadt aus dem Universum tilgen müssen.

Trotz dieser Probleme hat mir Burial At Sea aber gefallen. Die erste Episode war zwar eher mau, aber die zweite hat das allemal ausgeglichen.

Bioshock

 

Abschließende Bewertung



Burial At Sea ist ein interessanter Epilog zur gesamten Bioshock-Reihe, der aber erst in der zweiten Episode wirklich in Fahrt kommt. Diese macht dafür aber so gut wie alles richtig.

 

Positive Aspekte von Burial At Sea


  • ein interessanter Abschluss der Bioshock-Reihe
  • Elisabeth kann nicht wild durch die Gegend ballern sondern muss taktisch vorgehen um ihre Gegner möglichst geräuschlos zu erledigen
  • viele optionale Gebiete in denen zusätzliche Plasmide gefunden werden können, was vor allem in Episode 2 sehr hilfreich ist
  • es werden diverse Zusammenhänge zwischen Bioshock und Bioshock Infinite erklärt, die vorher nur angedeutet oder nicht bekannt waren

 

Negative Aspekte von Burial At Sea



  • die Story wird erst in der zweiten Episode wirklich interessant
  • es gibt einen endlosen Ladebug den ich zum Glück nur einmal zu Gesicht bekommen habe