[Review] Rewrite (Visual Novel) - Jack-Reviews.com

[Review] Rewrite (Visual Novel)


Visual Novel
Rewrite ist die aktuellste Visual Novel von Key und erzählt im Vergleich zu ihren vorherigen Werken eine sehr ambitionierte Geschichte
Nachdem sowohl Clannad, Planetarian und Little Busters es geschafft haben sehr emotionale Stories zu erzählen konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen auch diese Visual Novel zu spielen. Sie wirkt anfangs zwar etwas kindisch, wenn nicht sogar pubertär, aber das hat sich im Laufe der Zeit gebessert.

Rewrite erzählt jedenfalls die Geschichte von Tennouji Kotarou, einem Jungen der von einer Art Geist heimgesucht wird und dadurch auf die "Hexe" seiner Schule trifft. Obwohl er ansonsten kaum Freunde zu haben scheint gelingt es ihm daraufhin den Okkultismus-Club wiederzubeleben und mit Mitgliedern zu füllen. Diese sind, wie sollte es auch anders sein, allesamt weiblich.

Sie haben jedenfalls eine Menge Spaß dabei die verschiedensten paranormalen Ereignisse zu untersuchen, auch wenn sich diese meist als Humbug herausstellen.

Am Ende der Common Route muss man sich wie immer für eins der Mädchen entschieden haben um die Story fortsetzen zu können, aber im Gegensatz zu Keys früheren Werken erzählen alle Routen die selbe Geschichte, nur eben aus einer etwas anderen Perspektive.

Dadurch empfand ich die Visual Novel nach ein paar Durchgängen leider als langweilig. Dazu hat aber auch die Oberflächlichkeit der Routen erheblich beigetragen. Die Romanzen befinden sich nämlich durchgehend im Anfangsstadium und man kann von Glück sprechen wenn es überhaupt zu einem Kuss kommt. Es gibt zwar eine Route die einen stärkeren Fokus auf Romantik legt, aber diese endet im absoluten Drama-Overkill. Das ruiniert meiner Meinung nach die interessante Story die zuvor aufgebaut wurde.

Die Story hat zwar auch ein paar gut inszenierte Fantasy-Kämpfe zu bieten, aber auch die können nicht ewig über die Schwächen der Visual Novel hinwegtäuschen.

Key

Eigentlich schade, denn die behandelte Thematik (die ich hier nicht spoilern will) hätte einiges an Potenzial zu bieten gehabt. Die Entwickler schaffen es aber nicht dieses wirklich auszuschöpfen, vermutlich weil sie noch nie so ein ambitioniertes Projekt entwickelt haben. Dadurch konnte mich die Handlung selbst gegen Ende nicht mitreißen.

Im Gegensatz zu Clannad oder Little Busters gibt es zwar zwei "After Stories" (Moon und Terra) aber ich wünschte wirklich sie hätten nach der ersten aufgehört. Dadurch wäre zwar die Zukunft ungewiss, aber das hätte wesentlich besser zur Thematik gepasst als wenn tatsächlich eine Lösung präsentiert wird.

Terra enthüllt zwar ein paar interessante Fakten, erzählt im Grunde aber die selbe Story wie die andern Routen, nur mit einem etwas anderen Twist. Dadurch habe ich den Text irgendwann angefangen zu überflogen, stetig darauf hoffend, dass endlich etwas interessantes passiert. Aber dem war leider nicht der Fall. Und die Emotionen die Keys andere Werke in mir erwecken konnten blieben vollkommen aus.

Es mag zwar nicht so toll sein die Story mittendrin zu beenden, aber ich hätte lieber mit einem Gefühl der Hoffnung Schluss gemacht als mich die restlichen Stunden nur zu langweilen. 

Von daher kann ich Rewrite nicht empfehlen. Da die Visual Novel anderen zu gefallen scheint könnt ihr natürlich trotzdem einen Blick riskieren. Aber sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt.

Note: 3
Rewrite bietet zwar eine ambitionierte Story und wird besser präsentiert als Keys vorherige Werke, aber schlussendlich konnte mich die Visual Novel nicht mitreißen.
Pro
  • toller Soundtrack
  • ambitionierte Story die anfangs tatsächlich interessant zu werden scheint
  • spannende und gut inszenierte Kämpfe
  • der Anfang ist zwar etwas durchwachsen, aber nach einer Weile wird die Handlung durchaus unterhaltsam
Contra
  • die Beziehungen sind allesamt recht oberflächlich
  • Lucias Route endet im absoluten Drama-Overkill
  • der Fokus auf eine einzige Hauptstory hat bei mir schlussendlich zu Langeweile geführt
  • die Terra-Route ist ein sehr trocken erzähltes Finale, was vor allem hinsichtlich Keys früherer Werke schade ist