[Review] Sparklite - Jack-Reviews.com

[Review] Sparklite

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Roguelite

Sparklite ist ein Roguelite in dem die junge Mechanikerin Ada das Land Geodia aus den Fängen des Barons befreien muss. Dieser versucht nämlich die Lebensessenz des Planeten (das namensgebende Sparklite) zu Tagen zu fördern um seine Kriegsmaschinen anzutreiben, wodurch das Land in zwei gerissen und die Tierwelt korrumpiert wurde. Die Monster die dadurch erschaffen wurden sind aber geradezu vernachlässigbar. Man muss diese zwar töten um Sparklite zu sammeln, aber die wahre Bedrohung geht einzig und allein von den Titanen des Barons aus. Und um diese zu bekämpfen muss man nur deren "Dungeons" ausfindig machen.

Sprich es gibt weder Rätsel die man lösen oder Schlüssel die man finden müsste, sondern einfach nur einen kurzen Gang in dem man sich vor dem Bosskampf hochheilen kann. Alles andere was das Spiel zu bieten hat könnte man also theoretisch ignorieren, was aber hauptsächlich für Speedrunner von Nutzen sein dürfte. Ohne Sparklite gibt es nämlich keine Upgrades, wodurch man jeden Kampf perfekt spielen müsste. Dürfte bei den meisten Bossen ganz gut machbar sein, kann ich aber persönlich nicht empfehlen. Der Endkampf war mir nämlich viel zu chaotisch und unvorhersehbar, weswegen ich selbst mit all meinen Upgrades Probleme hatte.

Sparklite

Bevor man sich an die Bosskämpfe wagt ist es dementsprechend sinnvoller alle Gebiete mehrfach zu durchkämmen um soviel Sparklite wie möglich zu sammeln. Dieses wird aber nicht nur von Gegnern gedroppt, sondern kann auch in einer Vielzahl von Truhen gefunden werden. Je nachdem wie weit man ist kann man außerdem Steine sprengen, Schlamm vom Boden aufsaugen und in Sparklite umwandeln, versteckte Dungeons finden, ein Glücksspiel spielen, etc. Währenddessen dürfte man auch das ein oder andere kostenlose Upgrade finden, aber um diese einbauen zu können muss man trotzdem in die Basis, ein kleine fliegende Stadt, zurückkehren.

In der dortigen Krankenstation kann man die einzelnen Upgrades in einem relativ begrenzten Skillfeld einbauen, aber gleichzeitig auch neue Skills kaufen und sogar ähnliche Skills miteinander fusionieren, was aber alles Sparklite kostet. Viel wichtiger ist aber dass man erst mal die Krankenstation an sich upgradet, da sich dadurch die maximale Kapazität an Upgrades mehrfach aufwerten lässt. Das mag zwar relativ teuer sein, aber da sich die einzelnen Upgrades nur begrenzt miteinander fusionieren lassen rentiert sich das im Endeffekt ein bisschen mehr als wenn man stundenlang mit nur 9 Slots herumläuft.

Sparklite Patches

Es gibt in der Basis zwar noch weitere Werkbanken die man aufwerten kann, deren Nutzen hält sich aber in Grenzen. Bei einem bekommt man zwar kostenlose Widgets (sprich Fähigkeiten) die man auf die nächste Erkundungstour mitnehmen kann, aber im Endeffekt fand ich nur die Heilung tatsächlich von Nutzen. Die Angriffe lohnen sich dafür absolut nicht da deren Reichweite zu gering ist und man circa eine Sekunde lang stehen bleiben und eine Taste gedrückt halten muss. Mit Avas Schraubenschlüssel um sich zu hauen ist wesentlich effektiver. Und wenn man das allein nicht reicht, dann kann man den Angriff auch aufladen um ein vielfaches an Schaden rauszuhauen. Ada kann sich währenddessen aber nicht so schnell bewegen, von daher muss man das gut timen.

Die andere Werkbank wäre theoretisch etwas nützlicher, da man dort Baupläne verwenden kann mit denen sich neue Waffen und Fähigkeiten freischalten lassen. Die Pläne muss man aber erstmal finden und es gibt pro Gebiet nur einen einzigen davon. Und abgesehen von der Armbrust, die man ganz am Anfang bekommt, fand ich die Waffen eher nutzlos. Man erhält im letzten Gebiet zwar einen Blaster der diese theoretisch hätte ersetzen können, dessen Geschosse sind aber langsamer als die der Armbrust (es dauert gefühlt eine Sekunde pro Schuss, während ich mit der Armbrust alle auf einmal spammen kann) und das Aufladen für Extraschaden dauert ebenfalls zu lange. Und die anderen Fähigkeiten die man bekommt (wie die Möglichkeit durch tiefes Wasser zu schwimmen) dienen hauptsächlich dazu mehr Sparklite sammeln zu können ohne zwischendurch zur Basis zurückkehren zu müssen.

Zelda inspiriert

Genretypisch werden die einzelnen Gebiete mit jedem Durchgang nämlich zufallsgeneriert, wodurch man theoretisch ewig farmen könnte bevor man sich an den Bossen versucht. Die großen Schatztruhen in den einzelnen Gebieten werden aber scheinbar nie zurückgesetzt, von den "Arenadungeons" mal abgesehen. In diesen muss man mehrere Gegnerwellen bekämpfen um am Ende eine Belohnung zu erhalten. Manchmal gilt es zwar auch Rätsel zu lösen, die sind aber allesamt ein Witz da man nur ein paar Schalter drücken und dabei in keinster Weise nachdenken muss. Manchmal fliegen da zwar Feuerbälle durch die Gegend, aber man müsste sich schon richtig dumm anstellen um von diesen getroffen zu werden.

Nach ein paar Durchgängen zeigt sich außerdem ein noch viel größeres Problem: es gibt nur sehr wenige Dungeon Varianten. Dass die in allen Gebieten absolut identisch sind anstatt sich stylisch irgendwie anzupassen macht das nur noch schlimmer. Bei einem zufallsgenerierten Spiel hätte ich mir aber ein bisschen mehr Abwechslung erhofft, schon weil man die Gebiete Dutzende Male wiederholen muss bis man endlich stark genug ist um den Endboss zu bekämpfen. Im Laufe der Zeit mögen dank der versteckten Dungeons (die man zum Beispiel unter Steinen finden kann) zwar noch weitere Varianten hinzukommen, das hilft über die mangelnde Abwechslung aber auch nicht hinweg.

Roguelite

Wenn es nebenbei noch irgendwas nennenswertes zu tun gäbe, dann wäre das vielleicht nicht ganz so schlimm. In der Basis kann man außer den ganzen Sparklite Aktivitäten aber nichts besonderes machen. Nicht mal interessante Gespräche führen, da von allen Charakteren nur ein einziger auf Adas Storyfortschritt reagiert. Moonlighter hatte zwar ein ähnliches Problem, aber da gab es zumindest das Shop-System mit dem man sich außerhalb der Dungeons die Zeit vertreiben konnte. Hier geht man dafür nur kurz einkaufen und dann springt man auch schon in die Oberwelt zurück. Da gibt es zwar diverse Nebenquests, wie die Suche nach zwei Kindern oder ein Rennen das man gewinnen muss, aber die werden nach dem ersten Mal auch nur noch recycelt, wenngleich in anderen Gebieten.

Für die neun Stunden die ich bis zum Ende gebraucht habe ist das Gameplay aber ganz erträglich. Und für die gut inszenierten Bosskämpfe lohnt es sich durchaus. Ich hätte mir dementsprechend aber noch viel mehr davon gewünscht. Stattdessen gibt es insgesamt nur fünf davon. Es wäre also ganz cool wenn die Entwickler das Spiel noch erweitern würden, idealerweise auch mit zusätzlichen Dungeon-Varianten damit man nicht ständig die selben Maps zu Gesicht bekommt.

Dann würde es sich eventuell auch lohnen noch ein bisschen Zeit für die restlichen Achievements zu investieren, zumindest insofern die Entwickler noch die Bugs beheben durch die ich zweimal in Folge einiges an Fortschritt verloren habe. Einmal weil ein Gegner der auf Ada zuspringen sollte stattdessen in die Wand gesprungen ist, wodurch ich im Dungeon gefangen war ohne mich umbringen zu können, und das andere Mal weil ich bei Gebietswechsel im Ladebildschirm festhing der selbst nach mehreren Minuten nicht mehr weg ging.






Sparklite ist ein nettes Roguelite dessen Zufallsgenerator aber arg zu wünschen übrig lässt, wodurch man die selben Maps immer und immer wieder zu Gesicht bekommt. Und abgesehen vom Erkunden der Oberwelt gibt es leider nichts nennenswertes zu tun was dieses Problem irgendwie ausgleichen könnte.

 

Positive Aspekte von Sparklite

  • Hübsche und gut animierte 2D Grafik.
  • Gut durchdachte Bosskämpfe, auch wenn das Finale etwas chaotisch sein kann.
  • Dank des Upgrade Systems kann man Ada auf vielfältige Art und Weise entwickeln, oder auch komplett drauf verzichten wenn man eine Herausforderung sucht.

 

Negative Aspekte von Sparklite

  • Der Zufallsgenerator lässt arg zu wünschen übrig, weswegen man die selben Maps viel zu oft zu Gesicht bekommt.
  • Mit der Armbrust erhält man ganz am Anfang schon die beste Fernkampfwaffe, weswegen sich alles was man später erhält überhaupt nicht lohnt.
  • Von allen Charakteren in der Basis reagiert nur ein einziger auf den aktuellen Storyfortschritt. Und abgesehen von den ganzen Upgrade-Möglichkeiten gibt es dort auch nichts nennenswertes zu tun.