[Early Access] Monkeys & Dragons - Jack-Reviews.com

[Early Access] Monkeys & Dragons

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Point-and-Click Adventure

Monkeys & Dragons ist ein Point-and-Click Adventure für das ich mich vor allem aufgrund des Trailers interessiert habe. Dieser ließ es nämlich so wirken, als ob es eine Rahmenhandlung ala How I Met Your Mother geben würde, wenngleich mit einer weiblichen Protagonistin die ihren Kindern erzählt wie sie ihrem Vater das Leben gerettet hat. Und das schien auch alles nett synchronisiert zu sein. Das Problem ist nur: nichts davon ist auch nur irgendwie im Spiel vorhanden. Stattdessen wird man direkt ins Spiel geworfen und darf dabei zusehen wie ein Charakter entführt wird den man noch gar nicht kennenlernen konnte. Und Sprachausgabe sucht man dabei leider vergeblich. Das was mich besonders interessiert hat, war also scheinbar nichts weiter als Trailer Material.

Aber gut, solange der Rest des Spiels unterhalten kann, sollte das ja eigentlich egal sein. Mich stört allerdings die Tatsache, dass sich der Entwickler zumindest im ersten Kapitel viel zu sehr von Monkey Island hat inspirieren lassen. Um den Ehemann zu retten muss man nämlich erst mal mit drei Gildenleitern reden um Abenteurer zu werden. Und um das zu bewerkstelligen muss man drei Aufgaben bewältigen: ein T-Shirt stehlen, den Speermeister bekämpfen und einen Affen fangen. Der Entwickler hat also fast 1:1 die selbe Struktur wie aus Monkey Island übernommen. Die Umsetzung mag ein bisschen anders sein, aber wenn man schon ein eigenes Spiel entwickelt, dann soll man sich doch auch bitte was eigenes einfallen lassen und nicht einfach nur einen Klassiker kopieren. Zumal das was übernommen wurde in keinster Weise so unterhaltsam ist wie in Monkey Island.



Anstatt den Speermeister in einem Beleidigungsduell zu bekämpfen, wird man nämlich jedes Mal automatisch vermöbelt, außer man macht ... was auch immer. Über diese Stelle bin ich nämlich nicht hinaus gekommen, da alle Ideen die ich hatte aufgrund der stets automatisch startenden Sequenz nicht umsetzbar waren. Und das T-Shirt zu stehlen ist auch nicht sonderlich befriedigend, zumal der wichtigste Teil des Plans komplett offscreen stattfindet und auch irgendwie keinen Sinn ergibt. Man muss dazu nämlich einer Frau einen Liebestrank einflößen, woraufhin sie einen Kerl ablenkt der das T-Shirt bewacht. Das würde zwar durchaus funktionieren, aber nicht wenn der Kerl in seinem Laden rumhockt, während die Frau einige Straßen weiter rumsteht. Und dank nicht vorhandener Verführungsszene ist das auch nicht wirklich lustig.

Einer der Charaktere ist von der Art wie er sich bewegt (mit wild herumwirbelnden Armen) außerdem offensichtlich ein Stan Abklatsch. Aber wie so vieles in dem Spiel kommt auch der nicht an sein Vorbild heran. Und selbst das Gameplay konnte mich nicht vollends überzeugen. Nicht nur weil die schnellste Laufgeschwindigkeit immer noch sehr langsam ist, sondern weil es nicht möglich ist Dialoge manuell weiter zu klicken. Sollte man es trotzdem versuchen, wird das Gespräch stattdessen direkt abgebrochen.

Monkeys & Dragons

Die Rätsel lassen außerdem zu wünschen übrig. An einer Stelle habe ich nämlich eine Fallgrube gegraben ohne zu wissen wofür ich die eigentlich brauche. Die Aufgabe die ich damit erfüllen konnte hatte ich zwar schon, es gab allerdings keinerlei Hinweise, dass ich sie auf eben dieser Map erfüllen könnte. Nur einen Hotspot auf der Erde der mich darauf hinwies, dass ich da vermutlich ein Loch buddeln könnte. Und an einer anderen Stelle habe ich eine Fackel in einer Höhle angebracht ohne zu wissen was das eigentlich bringen soll. Das was daraufhin sichtbar wurde, wurde nämlich, soweit ich feststellen konnte, in keinster Weise angedeutet.

Von daher tut es mir zwar leid, aber in der aktuellen Form kann ich das Spiel schlichtweg nicht empfehlen. Mag grafisch zwar okay sein (auch wenn die Protagonistin teilweise wie ein Fremdkörper in der Pixelwelt wirkt), und die Musik passt ganz gut zum Setting, aber in Sachen Humor und Gameplay muss noch ordentlich dran gefeilt werden. Wäre mir persönlich auf jeden Fall wichtiger als die Idee des Entwicklers die Community über das Ende des Spiels entscheiden zu lassen. Mag sich zwar nett anhören, aber wenn er schon unterschiedliche Ideen hat wie das Spiel enden könnte, warum baut er dann nicht einfach mehrere Enden ein?

Monkey Island

Gut, das kostet natürlich Zeit und Geld, je nachdem wie unterschiedliche diese Endings ausfallen würden, aber im Endeffekt wäre das immer noch interessanter als nur dieses eine, gewählte Ende zu bekommen. Die Spieler mitentscheiden zu lassen wäre meiner Meinung nach nur dann eine wirklich interessante Idee, wenn sie tatsächlich den kompletten Spielverlauf mitprägen könnten. Da Monkeys & Dragons nur 5 Kapitel haben soll, von denen 3 in der Early Access Phase verfügbar sind, ist es dafür allerdings ein bisschen zu spät.

Aber naja, mal schauen was daraus noch wird. Vor dem Ende der Early Access Phase werde ich aber vermutlich keinen zweiten Anlauf wagen. Von daher hoffe ich einfach mal, dass der Entwickler das beste aus dem Feedback macht.