[Review] Secrets of Rætikon - Jack-Reviews.com

[Review] Secrets of Rætikon

Alpen Vogel
Secrets of Rætikon ist ein Vogel-Simulator-Erkundungsspiel
Die Beschreibung klingt sicherlich seltsam, aber ich weiß nicht wie ich Secrets of Rætikon sonst beschreiben sollte, immerhin schlüpft man in die Rolle eines Vogels der die Alpen erkundet um Teile eines uralten Mechanimus' zu finden damit dieser wieder in Gang gesetzt werden kann.

Dabei flattert man durch die Gegend, stürzt sich in tiefe Gewässer, reißt Pflanzen aus, schleudert gegnerische Kreaturen in Stacheln, setzt zerborstene Statuen wieder zusammen und so weiter und so fort. Mit einem Gamepad geht das auch alles gut vonstatten, selbst die Rätsel. Einzig die Kämpfe fand ich eher nervig.

Der gesteuerte Vogel kann nämlich keine Angriffe vollführen und muss Gegner stattdessen packen und sie in irgendwas schädliches schleudern oder sie zumindest dorthin locken. Es wäre zwar am besten ihnen komplett aus dem Weg zu gehen, aber damit erschwert man sich nur unnötig das Spiel.

Secrets of Raetikon

Wie bereits erwähnt müssen Maschinenteile beziehungsweise Splitter eingesammelt werden. Um an diese zu kommen müssen aber sogenannte Slivers—goldene Dreiecke—gefunden werden, mit denen sich diverse Mechanismen aktivieren lassen. Das ist an sich auch kein Problem, aber sobald man einen Splitter besitzt werden alle Gegner versuchen sich diesen anzueignen. Deswegen wäre es sinnvoller sie schon vorher ins Jenseits zu schicken. Davon abgesehen ist der Weg zur Maschine aber nicht allzu nervig, außer man steckt gerade in den Fängen eines sehr lebhaften Baums.

Falls ihr euch übrigens fragt ob Secrets of Rætikon eine Story zu bieten hat: jein. Dialoge oder Texteinblendungen sind zwar nicht vorhanden (abgesehen von Gameplayerklärungen), aber dafür gibt es eine Reihe von Monumenten die eine Geschichte erzählen sollen. Bestätigen kann ich dies aber nicht, denn um die Sprache zu verstehen müssen erst Buchstaben gesammelt werden. Und danach muss die Übersetzung auch noch manuell vorgenommen werden, worauf ich keinerlei Lust hatte.

Runen

Das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Ich hing an einer Stelle allerdings kurzzeitig fest weil ich keine Sliver mehr hatte. Und deswegen gebe ich jetzt schonmal den Hinweis, dass ihr den Mechanismus über dem Baum ignorieren könnt und stattdessen den Umweg über einen verstecken Pfad in der Tutorialzone nehmen solltet.

Wer für experimentelle Spiele offen ist sollte sich Secrets of Rætikon also durchaus mal anschauen. Es sieht gut aus, das Gameplay geht leicht von der Hand und dank einer Spielzeit von zwei bis drei Stunden zeigt es nur minimale Ermüdungserscheinungen.

Ich muss allerdings sagen, dass ich das Ende einfach nur absurd fand. Es soll vermutlich irgendeine Nachricht vermitteln, aber diese hätte sicher auf bessere Weise überbracht werden können. Mehr will ich dazu aber nicht sagen. Ihr werdet schon sehen was ich meine, jedenfalls wenn ihr es bis dahin schafft. Angeblich soll man nämlich auch Game Over gehen können. Das ist mir allerdings nicht passiert. Entweder wurde ich dank blauer Kugeln wiederbelebt oder ich landete wieder im Hub. Also muss das entweder rausgepatcht worden sein oder ich hatte nochmal Glück gehabt.

 

Abschließende Bewertung



Secrets of Rætikon ist an sich ein interessantes Spiel, aber die Gegner können schnell nervig werden, wenn man sie nicht im Vorraus beseitigt. Das Ende ist außerdem alles andere als befriedigend.

 

Positive Aspekte von Secrets of Rætikon


  • atmosphärisches und lebendig wirkendes Setting
  • obwohl man einen Vogel steuert sind die Rätsel kein Problem
  • ein etwas eigentümlicher aber durchaus gut aussehender Grafikstil
  • das Gameplay geht zumindest mit einem Controller leicht von der Hand
  • die Spielzeit wirkt zwar etwas kurz, ist für solch einen Titel aber genau richtig

 

Negative Aspekte von Secrets of Rætikon



  • das Ende ist einfach nur absurd
  • man kann sich nur indirekt wehren
  • der Baumabschnitt ist unnötig frustrierend
  • das andere Tiere andauernd die Maschinenteile klauen ist extrem nervig
  • das Runensystem ist zwar interessant, aber ohne automatische Übersetzung finde ich es bei der Menge an Text viel zu anstrengend