[Review] Jenny LeClue - Detectivu - Jack-Reviews.com

[Review] Jenny LeClue - Detectivu

Mystery Adventure

Jenny LeClue ist ein Mystery Adventure das die Abenteuer einer fiktiven Kinder Detektivin erzählt die über 38 Bücher hinweg viele stinknormale und kindgerechte Fälle (wie den vom verschollenen Marmeladenbrot) im sicheren und frohen Arthurton gelöst hat. Da der Autor dieser Bücher nicht gewillt ist von dieser ewig gleichen Formel abzuweichen obwohl die Verkaufszahlen stetig sinken, hat er von seinem Verlag allerdings ein letztes Ultimatum erhalten: im nächsten Buch muss jemand sterben, da Jennys nächster Fall ansonsten auch ihr letzter sein wird. Und genau um diesen Fall dreht sich auch Spiel, wenngleich es trotzdem etwas dauert bis die Story wirklich ernst wird, wodurch man noch ein bisschen davon mitbekommt was die Leser dieser Reihe jahrzehntelang ertragen mussten. So darf Jenny an einer Stelle zum Beispiel den sagenhaften Fall der verlorenen Brille lösen, dessen Lösung einfach nur bescheuert ist (die Brille ist im hochgestylten Haar ihrer Besitzerin verschwunden).

Die eigentliche Story ist da schon wesentlich interessanter. Nicht nur wegen dem Mord, der Jenny aus diversen Gründen nahe geht, sondern weil man im Laufe des Spiels auf die Spuren einer Verschwörung stolpert die irgendwas mit einem mysteriösen, komplett in schwarz gekleideten Mann zu tun hat den man kurz im Intro steuern durfte. Und dadurch wollte ich vor allem gegen Ende hin unbedingt erfahren worauf das ganze hinausläuft ... und da liegt leider das größte Problem des Spiels begraben. Jenny LeClue hat nämlich kein Ende, da die zweite Hälfte der Story erst irgendwann in einem Sequel erzählt werden soll. Ein paar Fragen werden zwar in diesem Teil bereits beantwortet, das ändert aber nichts an der Tatsache dass die Story mittendrin von einem Cliffhanger unterbrochen wird. Und das kurz nachdem man als Spieler eine wichtige Entscheidung treffen musste deren Folgen somit komplett in der Luft hängen bleiben. Das fand ich an der Stelle also nicht so prickelnd, auch wenn ich scheinbar selbst Schuld bin das jetzt schon gespielt zu haben, weil in der Steam Beschreibung tatsächlich erwähnt wird das die Story mit einem Cliffhanger endet.

Jenny LeClue - Detectivu

Ich habe aber zumindest lang genug gewartet um das Spiel mit Sprachausgabe spielen zu können. Und die ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen (die auf unwichtige Nebencharaktere beschränkt sind) einfach nur hervorragend, weswegen ich es ein bisschen seltsam finde dass die Entwickler zuerst eine schlechtere Version des Spiels veröffentlicht haben. Ohne Sprachausgabe mag Jenny LeClue zwar trotzdem Spaß machen, aber es würde eindeutig was fehlen. Wie beim Verschwörungstheoretikers CJ, der bizarrerweise fast genauso klingt wie Christopher Lloyd in Zurück in die Zukunft. Von daher hoffe ich dass das Sequel direkt synchronisiert wird.
 
Am Gameplay dürfen die Entwickler aber ruhig auch ein bisschen feilen. Vor allem weil sie aus irgendeinem Grund meinten dass dieses Spiel keinen Maus Support benötigen würde obwohl es viele Stellen gibt die sich mit einer Maus wesentlich komfortabler steuern würden, wie jede einzelne Untersuchung bei der man große Bereiche absuchen und zum Beispiel versteckte Gegenstände ausfindig machen muss. Mag mit Gamepad oder Tastatur zwar ganz gut machbar sein, ist für ein Adventure aber trotzdem suboptimal.
 
Adventure

Für ein Mystery Adventure ist Jenny LeClue außerdem sehr einfach, wodurch ich bereits bei meinem ersten Durchgang das Meisterdetektiv Achievement erhalten habe für das man alle Schlussfolgerungen lösen muss ohne auch nur einen Fehler zu machen. Einzig die Rätsel bei denen man mehrere Signalfrequenzen aneinander anpassen muss fand ich tatsächlich herausfordernd da ich jedes Mal mehrere Minuten rumprobieren musste um die Lösung zu finden. Das sind dementsprechend aber auch die einzigen Rätsel die mich tatsächlich gestört haben und die ich liebend gerne übersprungen hätte. Mehr komplexe Logikrätsel hätten mich schon eher angesprochen.

In Sachen Präsentation habe ich aber zumindest nichts zu bemängeln. Jenny LeClue ist nämlich nicht nur gut animiert sondern hat auch richtig schöne, atmosphärische und abwechslungsreiche Maps zu bieten. Die Proportionen der Charaktere, vor allem Jennys spindeldürre Füße, können zwar ein bisschen seltsam wirken, aber darüber kann ich zumindest hinwegsehen. Wer sich nicht daran stört dass Jenny LeClue aktuell kein Ende besitzt und keine bockschweren Rätsel benötigt um an Adventures Spaß zu haben, dem kann ich das Spiel also wärmstens empfehlen.

Maskottchen
 


Abschließende Bewertung



Jenny LeClue ist ein unterhaltsames Adventure das mit hübscher Grafik, hervorragender Sprachausgabe und einer interessanten Story punkten kann. Letztere leidet allerdings darunter dass sie nur zur Hälfte existiert, wodurch sie mitten im scheinbaren Finale von einem Cliffhanger unterbrochen wird.

 

Positive Aspekte von Jenny LeClue

  • Die Synchronsprecher leisten größtenteils hervorragende Arbeit
  • Die Spielwelt wurde richtig schön und atmosphärisch in Szene gesetzt
  • Wenn die Story endlich in Fahrt kommt ist sie tatsächlich sehr interessant

 

Negative Aspekte von Jenny LeClue

    • Für ein Mystery Adventure sind die Rätsel viel zu einfach
    • Die Story wird mitten im scheinbaren Finale von einem Cliffhanger unterbrochen
    • Es gibt keinen Maus Support, wodurch man entweder mit Tastatur oder Gamepad spielen muss