Kurzreviews #10 - Stacking, Listen, Belladonna - Jack-Reviews.com

Kurzreviews #10 - Stacking, Listen, Belladonna

Puzzle Adventure

Stacking ist ein Puzzle Adventure dessen Welt von Matroschka-Puppen bevölkert wird, sprich Puppen die es in verschiedenen Größen gibt und die ineinander gesteckt werden können. Als Protagonist dient Charlie Blackmore, der jüngste Sproß der Blackmore Familie und gleichzeitig auch die kleinste Steckpuppe der Welt.

Dieser muss seine Familie aus den Fängen den finsteren Barons befreien indem er die Kontrolle über andere Puppen übernimmt und sich deren einzigartige Fähigkeiten zunutze macht. So gibt es eine die Männer verführt, eine die Maschinen repariert, eine die um sich schlägt ... an Auswahlmöglichkeiten mangelt es keinesfalls. Und dementsprechend gibt es auch vielfältige Möglichkeiten die Rätsel zu lösen.

An einer Stelle muss man zum Beispiel drei Puppen aus einem Lokal locken damit diese den Zug zum laufen bringen. Eine Möglichkeit bestünde darin den Wachmann abzulenken und hinter seinem Rücken durch die Tür zu schlüpfen. Man kann allerdings auch den nebenan befindlichen Luftschacht nutzen um ungesehen einzudringen. Manche der Fähigkeiten lassen sich außerdem kombinieren, wie zum Beispiel Feuer und ein Furz.

Neben diesen Möglichkeiten gibt es auch sogenannte Hi-Jinks die keinem wirklichen Zweck außer der Belustigung (und Sammelwut) des Spielers dienen. Um diese habe ich mich zwar nicht gekümmert, aber sie beinhalten unter anderem das Verprügeln anderer Puppen (mit einem Handschuh) oder magische Tricks.

Von daher ist das Gameplay eigentlich ganz nett. Mir hat aber die Präsentation der Story nicht gefallen. Diese erfolgt nämlich im Stile von Stummfilmen, was die Story nur unnötig in die Länge zieht und außer der Darstellung nichts interessantes zu bieten hat. Da hätte ich normale Dialoge wesentlich besser gefunden.

Dafür sieht das Spiel wirklich gut aus. Und manchmal kann es sogar witzig sein. Aufgrund der schieren Masse an Charakteren hätte ich aber keine Lust alle Puzzle-Lösungen oder Hi-Jinks auszuprobieren. Den Lost Hobo King DLC habe ich mir aufgrund des negativen Reviews einer Freundin außerdem gespart.

 


RPG-Maker Contest

Listen ist ein RPG-Maker Spiel welches genau wie Last Word für den Indie Game Maker Contests 2014 entstanden ist. Im Gegensatz dazu ist die finale Fassung allerdings kostenlos. Ich habe aber keine Ahnung wieviel sich gegenüber dem Original geändert hat. Dort hing ich nämlich aufgrund eines Bugs fest und hatte keine Lust es nochmal zu probieren. In der neuen Fassung kommt danach aber nicht mehr viel.

Das Spiel erzählt die Geschichte des sogenannten Puppenmanns, einer mysteriösen Kreatur die alleine auf Erden wandelt und von niemandem erblickt werden kann. Eines Tages läuft ihm aber ein krankes Mädchen über den Weg das ihn zu sehen scheint. Immerhin grüßt sie ihn sogar. Und daraufhin beginnt ein fantastisches Abenteuer in dem es diverse Rätsel zu lösen und die Geschichte des Puppenmanns zu ergründen gilt.

Klingt durchaus interessant, aber aus der Prämisse wird nicht viel gemacht. Selbst die Vorstellungskraft des Mädchens lässt zu wünschen übrig. An einer Stelle redet sie zwar mit einem aufmüpfigen Busch und droht ihm schlimmes an, aber das ist auch schon eine der wenigen unterhaltsamen Stellen des Spiels.

Danach geht es in einen sehr tristen und furchtbar langweiligen Abschnitt in dem man quasi dazu gezwungen ist eine Puppenfabrik in Gang zu bringen. Soll storytechnisch zwar langweilig sein, aber die Posen und Entwicklungsprozesse haben mir allesamt viel zu lange gedauert. Hätte man sicherlich auch um die Hälfte kürzen können.

Die Story schlägt daraufhin eine ernste Kurve ein ... behält diese aber nicht allzu lange bei. Stattdessen folgt eine weitere Fantasy-Sequenz die daraufhin ins Finale übergeht. Dementsprechend wird das Potenzial der Story nie wirklich ausgenutzt. Dabei geht es aber nicht darum, dass sie vorhersehbar wäre. Das ist zwar der Fall, aber das selbe trifft auf andere Stories zu die mich trotzdem zu Tränen rühren konnten. Solange die Präsentation stimmt ist das also egal.

Von daher ist Listen nichts was ich unbedingt empfehlen würde. Wer emotionale RPG-Maker Titel sucht sollte lieber zu To the Moon oder A Bird Story greifen.

 


Frankenstein

Belladonna ist ein Point-and-Click Adventure dessen Protagonistin auf mysteriöse Weise von den Toten aufersteht und sich daraufhin auf die Suche nach ihrer Vergangenheit begibt. Die Art wie diese vermittelt wird hat aber mehr mit Horrorspielen als mit Adventures gemein. Im gesamten Haus sind nämlich Tagebuchseiten verstreut die mehr über die Hintergründe der Handlung offenbaren.

Und diese sind durchaus interessant. Vermutlich sogar interessanter als das eigentliche Spiel. In diesem passiert nämlich so gut wie nichts. Und obwohl die Protagonistin von furchtbaren Machenschaften liest gibt sie nie auch nur den kleinsten Komentar zu ab. Dabei hätte das einiges zur Qualität der Story beitragen können.

Stattdessen plätschert sie nur vor sich hin und ist in weniger als einer Stunde auch schon wieder vorbei. Jedenfalls wenn man die Texte nur lest anstatt der Sprachausgabe zu lauschen. Diese ist zwar nicht schlecht, aber ihr fehlte ein gewisser Enthusiasmus. Mag bei einem reanimierten Charakter ohne Erinnerungen zwar passen, aber eine bessere Performance wäre sicherlich drin gewesen.

Dementsprechend kann ich Belladonna nur bei einem Sale empfehlen. Zum vollen Preis fehlt es sowohl an Content als auch an herausragenden Eigenschaften.