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[Review] Full Metal Jacket

Stanley Kubrick
Full Metal Jacket behandelt die Ausbildung eines US Marine Platoons während des Vietnamkriegs sowie die Tet-Offensive an der zwei Mitglieder dieses Platoons teilnehmen
Bevor ich zum Review komme: Ich mag Stanley Kubrick Filme eigentlich nicht, da ich so gut wie jeden den ich bisher gesehen habe als langweilig bezeichnen würde. 

2001: A Space Odyssey war in der Hinsicht besonders schlimm weil viele Szenen bis ins Unermessliche gestreckt wurden. Ich bin mir außerdem relativ sicher, dass die erste Stunde komplett weggeschnitten werden könnte ohne das man irgendwas wichtiges verpasst.

A Clockwork Orange konnte ich auch nichts abgewinnen, wenngleich es nicht ganz so langweilig war. Sonst fällt mir grad keiner von den anderen ein. The Shining dürfte ganz okay gewesen sein, aber es ist zu lange her als das ich drüber urteilen könnte.

Jedenfalls habe ich Full Metal Jacket nur geschaut weil ein Freund ihn sehen wollte. Er hat auch behauptet, dass der Film richtig gut wäre, aber da wir nicht den selben Geschmack haben bringt mir solch eine Aussage herzlich wenig.

Jetzt aber zum eigentlich Review!
Hartman


Full Metal Jacket ist tatsächlich ein unterhaltsamer Film, allerdings gilt das nur für die ersten 45 Minuten. Danach wird er zwar nicht schlecht, aber ich fand ihn einfach nicht mehr sonderlich interessant, wenngleich das Finale gut inszeniert war.

Warum? Weil der Drill Instructor Hartman, gespielt von Ronald Lee Ermey, nach diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr spielt, denn sein Platoon hat die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und wird unverzüglich in den Krieg geschickt. Leider ist Hartman der einzige Charakter der mir wirklich gefallen hat. Hätte Kubrick seine ursprüngliche Vision umgesetzt hätte ich ihn vermutlich gehasst, aber laut diesem Cracked-Artikel hat Ermey, welcher ursprünglich nur als Berater fungierte, sich nicht nur die Rolle von Hartman unter den Nagel gerissen sondern auch einen Großteil der Dialoge umgeschrieben.

Wie ihr euch sicher denken könnt ist Hartman kein netter Kerl. Wenn jemand aus der Reihe tanzt wird er gnadenlos fertig gemacht, was Private Leonard "Gomer Pyle" Lawrence am eigenen Leib zu spüren bekommt. Er ist übergewichtig, macht ständig Fehler und scheitert selbst an den einfachsten Aufgaben. Hartman gelingt es zwar einen guten Soldaten aus ihm zu machen, aber nur auf Kosten seiner Psyche.

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Danach geht es endlich in den Krieg, aber wirklich interessant oder gar dramatisch wird dieser nie. Klar, es sterben ein paar Charaktere, aber warum sollte mich das kümmern wenn ich diese kaum kenne? Außerdem sind die meisten von ihnen nur gestorben weil sie sich total dämlich angestellt haben.

Schlussendlich hätte ich es vorgezogen wenn der Film mit dem Boot-Camp geendet hätte, immerhin hätte die letzte Szene auch perfekt in die Credits übergehen können. Wäre mit 45 Minuten natürlich etwas kurz gewesen.

Note: 2-
Full Metal Jacket hat mich besser unterhalten als viele ander Kubrick-Filme, allerdings nur 45 Minuten lang und wahrscheinlich auch nur weil Ronald Lee Ermey sich nicht an Kubricks Dialoge gehalten hat.
Pro
  • Ronald Lee Ermey als Drill Instructor Hartman ist fantastisch
  • der zunehmende Verfall von Private Pyles Psyche wird glaubhaft präsentiert
  • das Finale ist gut in Szene gesetzt
Contra
  • Außer Hartman und Pyle gibt es keine wirklich interessanten Charaktere und von denen spielt keiner in der zweiten Hälfte eine Rolle
  • die Vietnam-Storyline mag nicht schlecht sein, aber mir war sie einfach zu langweilig
  • ein paar Charaktere sterben nur weil sie sich wirklich dumm verhalten
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