[Kurzreviews] Neon Struct - Stick it to the Man! - Gateways - Jack-Reviews.com

[Kurzreviews] Neon Struct - Stick it to the Man! - Gateways

Stealth Scifi Deus Ex

Neon Struct ist ein futuristisches Stealth-Game das sich an Deus Ex und Thief orientiert. Im Gegensatz zu seinen Vorbildern setzt es allerdings auf einen minimalistischen Grafikstil der für eine eckige Welt und gesichtslose Charaktere sorgt. Deswegen wollte ich mir das Spiel auch eigentlich nicht holen. Jedenfalls bis es vor kurzem in meinem itch.io Presse-Account erschienen ist.

Dummerweise ist nicht nur die Grafik sondern auch das Gameplay sehr minimalistisch. So gibt es keine Skills, Modifikationen, oder irgendwas das man sich im Laufe des Spiels aneignen könnte. Stattdessen hat man ein Tool mit sich alle möglichen Systeme hacken lassen (in Form eines Breakout Minispiels), sowie Stims die kurzzeitige Effekte aktivieren. So kann man für ein paar Sekunden unsichtbar werden oder die eigenen Laufgeräusche unterbinden. Als letztes kommen Granaten hinzu, die unter anderem Gegner lähmen oder einen Bereich in Dunkelheit hüllen können.

Das wars dann aber auch. Ist an sich zwar okay, aber dadurch hat man innerhalb kürzester Zeit bereits alles gesehen was das Spiel zu bieten hat. Auf Normal habe ich von den Hilfsmitteln außerdem so gut wie nichts verwenden müssen. Dafür ist das Gameplay viel zu einfach. So muss man sich nur von hinten an einen Gegner heranschleichen und eine Taste gedrückt halten damit er bewusstlos geschlagen wird.

Es gibt auch keine Waffen mit denen man sich wehren könnte. Von daher schleicht man die meiste Zeit nur herum und hackt sich durch alle möglichen Systeme. Interessante Nebenquests sucht man dabei vergebens. Und die versteckten Schätze lohnen sich nicht wirklich. Diese belohnen Spieler zwar mit Münzen mit denen sich Gegner ablenken lassen, aber das hat bei mir nur mäßig funktioniert. Manchmal sind sie nämlich direkt auf mich zugekommen obwohl ich die Münze von mir weggeworfen habe.

Die Story ist leider genauso schwach wie das Gameplay. So gerät sie viel zu schnell aus dem Ruder, hat danach aber keinerlei Höhepunkte zu bieten. Selbst die letzte Mission ist ein Kinderspiel. Wer Stealth-Games über Verschwörungen mag, der sollte lieber zu Deus Ex greifen. Da gibt es auch abseits der Handlung einiges zu entdecken!

 


Comedy Adventure

Stick it to the Man ist ein Adventure der besonderen Art. Nicht nur weil es sich wie ein Platformer spielt, sondern weil die gesamte Welt mehr als nur skurril ist. Das beginnt schon mit den Job des Protagonisten, welcher daraus besteht Schutzhelme zu testen indem er sich Dinge auf den Kopf fallen lässt. Dummerweise trägt er keinen als er von einer Tonne erschlagen wird die aus einem Papierflugzeug fällt.

Als er wieder zu sich kommt, wächst ihm ein rosaroter Spaghetti-Arm aus dem Kopf. Mit diesem können Objekte aufgesammelt und in Sticker verwandelt werden. Diese lassen sich wie ganz normale Gegenstände benutzen, egal ob es sich dabei um den Mund eines anderen Menschen handelt … oder um seine Gedanken! Diese kann er dank des Arms übrigens lesen. Genauer gesagt dank einer außerirdischen Lebensform die sich in seinem Kopf eingenistet hat.

Der mysteriöse The Man will diese Kreatur aber für sich beanspruchen. Dementsprechend muss man häufiger vor seinen Agenten fliehen. Diese Stellen können etwas nervig sein, lassen sich mithilfe diverser Sticker aber vereinfachen. So gibt es Wachen die an Schlaf denken, welche mit eben jenen Gedanken eingeschläfert werden können. Außerdem gibt es Stecknadeln zu denen man sich schwingen kann, selbst wenn ein Hindernis den Weg versperrt.

Auf diese Weise durchquert man zehn Kapitel die allesamt sehr unterhaltsame Rätsel zu bieten haben. So verhilft man einem Zombie zu seiner ersten großen Liebe, oder pflanzt das Gebiss eines Alligators einem auf Rache sinnenden Hund ein. Und mehr will ich da auch gar nicht verraten.

Ich hing nur einmal fest, da ich mich nicht an die Gedanken einer bestimmten Person erinnert habe. An der Stelle ist das Verwenden von Stickern vollkommen nutzlos. Stattdessen muss der richtige Sticker vor eben jener Person ausgerüstet werden. Der Rest ergibt sich dann von selbst.

Wer skurrile Adventures mag, der dürfte an Stick it to the Man vermutlich seine Freude haben. Mir hat es jedenfalls von Anfang bis Ende gut gefallen. Ich lag zwar nicht lachend auf dem Boden, aber witzig war es allemal.


Puzzle Platformer

Gateways ist ein Spiel das von Portal inspiriert wurde, das Konzept aber in die zweite Dimension verlagert. Im Gegensatz zu seinem Vorbild hat es zwar keine interessante Story zu bieten, dafür kann es mit einer Vielzahl unterschiedlicher Portalkanonen aufwarten. So gibt es Portale die den Protagonisten schrumpfen oder wachsen lassen, die die Gravitation umkehren, oder sogar Zeitreisen ermöglichen. Bei letzterem hat mich das Spiel aber so ein bisschen verloren.

Die ersten Rätsel sind zwar ein Kinderspiel, aber irgendwann hatte ich keinen Plan wie ich weiterkommen sollte. Die Zeitkanone ermöglicht nämlich mehrfach durch die Zeit zu reisen, wodurch irgendwann mehrere Kopien einer selbst durch die Gegend wuseln. Diese dürfen sich allerdings nicht in die Quere kommen. Jedenfalls bis man irgendwann den Schutzanzug findet, der diese Rätsel um einiges erträglicher macht.

Kurz darauf kam ich aber trotzdem nicht mehr weiter. Mir fehlte scheinbar ein Sprung-Upgrade mit dem ich das folgende Rätsel hätte lösen können. Irgendwo hätte ich das vielleicht noch auftreiben können, aber danach hätte ich eine Portalkanone erhalten, mit der ich all meine Fähigkeiten auf einmal hätte anwenden können. Wäre mir vermutlich viel zu kompliziert geworden. Dabei habe ich schon auf dem einfacheren Schwierigkeitsgrad gespielt.

Es besteht zwar die Möglichkeit Rätsel automatisch zu lösen, dafür müssen allerdings 45 Punkte gezahlt werden. An sich eine nette Mechanik, aber wie ich den Achievements entnehmen kann gibt es maximal 500 Punkte. Wer anfangs zu viele Lösungen kauft hat später also ein Problem. Wäre wirklich sinnvoller gewesen, wenn man wenigstens die Möglichkeit hätte alle Rätsel so zu lösen. Dann hätte ich das Spiel vielleicht auch noch beendet. Aber so wird es wohl auf meinen Account versauern.