[Review] Shin Megami Tensei: Persona 2 - Innocent Sin [PSP] - Jack-Reviews.com

[Review] Shin Megami Tensei: Persona 2 - Innocent Sin [PSP]

Shin Megami Tensei

Innocent Sin ist der erste Teil einer Duologe die mit den späteren Ablegern der Serie nicht viel zu tun hat. Die Protagonisten sind zwar Schüler, aber sowas wie S-Links sucht man hier vergeblich. Und es verstreicht auch gefühlt keine Zeit, da ein Ereignis direkt in das nächste übergeht ohne dass die Charaktere je nach Hause zurückkehren oder schlafen gehen würden. In den Kämpfen hat man außerdem bis zu fünf Charaktere die mit Dämonen kommunizieren müssen um Persona-Karten zu erhalten. Und dieser Aspekt ist für mich das schlimmste am gesamten Spiel.

Ohne Kommunikation kann man keine Personas beschwören, also führt daran kein Weg vorbei. Man startet also einen Kampf, schaut sich an welcher Dämon die benötigten Karten besitzt, und dann muss man herausfinden welche Option welches Charakters dazu führt eine von vier Emotionen nach oben zu treiben. Das lässt sich zwar teilweise erraten (Dämonen mit Lovers Karten haben zum Beispiele eine Schwäche für Liebe), aber die meiste Zeit habe ich nur geraten und rumprobiert.

Aufgrund der vielfältigen Optionem und der Menge an Charakteren ist das schon sehr nervig. Zumal es für diese Kämpfe keinerlei Erfahrungspunkte gibt und man somit häufiger kämpfen muss als wirklich nötig gewesen wäre. Dank der Auto-Kampf-Funktion die vorherige Aktionen wiederholt oder auf Standard-Angriffe zurückgreift, ist das langsame Kampfsystem aber nicht ganz so furchtbar wie es hätte sein könnte.

Persona 2 Innocent Sin

Das Persona-System ist allerdings ein bisschen nervig. Im Gegensatz zu den späteren Teilen können nämlich die Personas aller Charaktere ausgetauscht werden. Neue Personas beginnen aber stets mit nur einer Fähigkeit und müssen durch Benutzung gelevelt werden. Nicht gerade toll wenn man dadurch seine Heilzauber verliert. Man kann die Personas natürlich Stück für Stück leveln, aber dann dauert es noch länger. Glücklicherweise werden die Charaktere bei Level-Up geheilt. Sonst hätte ich häufiger zum Heiler rennen oder mir mehr Items kaufen müssen. Gegen Ende hatte ich allerdings massive Geldprobleme. Fürs Heilen hat es zwar gereicht, aber die Ausrüstung wurde zu absurden Preisen vertrieben.

War allerdings nicht ganz so schlimm wie erwartet. Die Endkämpfe haben zwar ein bisschen gedauert, aber abgesehen von einem Boss der andauernd unverwundbar wurde gingen sie eigentlich. Und vorher gab es nur einen Boss der richtig nervig war. Dieser beherrscht nämlich Hamaon, eine Fähigkeit die rein theoretisch die komplette Gruppe in einem Zug vernichten kann. Soweit ist es zwar nicht gekommen, aber die erste Anwendung hat drei meiner Charaktere direkt ins Jenseits befördert. Normale Gegner können da nur selten mithalten. Und wenn sie doch mal nerven, dann muss man nur mit ihnen reden um den Kampf frustlos zu beenden. Außer natürlich man entscheidet sich für die falschen Gesprächsoptionen und macht sie sauer.

Shin Megami Tensei

Für die Story kann man Innocent Sin aber durchaus spielen, wenngleich die Entwickler aus dem Konzept sicherlich mehr hätten machen können. Dieses dreht sich darum, dass Gerüchte plötzlich wahr werden. So verwandelt sich ein Bunker der keinen Ausgang haben soll in eine Todesfalle, alle möglichen Geschäfte verkaufen plötzlich Waffen, und die Mitschüler des Protagonisten leiden unter einem Fluch der ihr Gesicht verunstaltet.

Letzteres ist dummerweise schon im Gange bevor das Spiel überhaupt begonnen hat. Dadurch kann die Story gar keinen Spaß mit dem Konzept haben bevor es bitterer Ernst wird. Hätte bei der Entwicklung der Story aber durchaus Sinn gemacht, wirkt diese doch um einiges epischer als in den späteren Ablegern. Die Präsentation kann damit allerdings nicht mithalten, von einer handvoll Zwischensequenzen mal abgesehen. So wird die Stadt im Laufe des Spiels einfach mal von Nazis überrannt. Viel davon sehen tut man aber nicht. Die Einwohner reden zwar davon, aber außerhalb von Story-Sequenzen hat es keinerlei Auswirkungen.

Persona 2

Kann natürlich sein, dass Eternal Punishment da mehr rausholt. Das werde ich allerdings nicht spielen bis die Fan-Übersetzung des PSP-Remakes fertig ist. Und falls diese aus irgendwelchen Gründen abgebrochen wird, dann ist es auch egal. Persona 2 hat mich einfach nicht so in seinen Bann gezogen wie Persona 3 und 4. Schon weil es keine S-Links gibt und ich mich dadurch nicht so sehr mit den Charakteren verbunden fühle.

Von daher kann ich gar nicht sagen, ob Fans der späteren Teile etwas mit Persona 2 anfangen könnten. Wer Rollenspiele mag, der kann aber durchaus einen Blick riskieren. Dauert auch nur 30 Stunden, außer ihr wollt die stärksten Gegner des Spiels bezwingen.


 

Abschließende Bewertung



Innocent Sin mag kein schlechtes Spiel sein, aber ständig mit Dämonen reden zu müssen fand ich extrem nervig. Es hat außerdem so gut wie nichts mit den Nachfolgern zu tun, wodurch mir die Elemente fehlen die mich bei Persona 3 und 4 in den Bann gezogen haben.

 

Positive Aspekte von Innocent Sin


  • man kann so gut wie überall speichern
  • die Story hat ein interessantes Konzept zu bieten
  • bei einem Level-Up werden die Charaktere komplett geheilt
  • insofern die Gegner nicht immun sind oder sich durch Angriffe hochheilen, lassen sich die meisten Kämpfe per Auto-Kampf erledigen

 

Negative Aspekte von Innocent Sin

 

  • aus dem Konzept hätte meiner Meinung nach mehr rausgeholt werden können
  • man muss ständig mit Dämonen reden um Persona-Karten zu erhalten, bekommt für diese Kämpfe aber nichtmal Erfahrungspunkte
  • jede Persona startet mit nur einem einzigen Skill, was etwas nervig ist wenn die Personas der gesamten Gruppe mal wieder ausgetauscht werden müssen