[Review] Seasons after Fall - Jack-Reviews.com

[Review] Seasons after Fall

Platformer

Seasons after Fall ist ein wunderschöner Platformer der auf den ersten Blick an Ori and the Blind Forest erinnert. Nicht nur aufgrund des Grafikstils, sondern weil man auch hier in die Haut eines Tieres schlüpft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der spielbare Charakter ist nämlich eine Art Geist der Besitz von anderen Lebewesen ergreifen kann. Einer körperlosen Stimme folgend schlüpft er deswegen in den Körper eines Fuchses um die vier Wächter des Waldes aufzusuchen und das Ritual der Jahreszeiten einzuleiten.

Im Gegensatz zu Ori gibt es aber keine Kämpfe. Genauso wenig wie eine große Spielwelt. Stattdessen beschränkt sich die Handlung auf vier relativ kleine Gebiete die einzig und allein durch einen zentralen Hub miteinander verbunden sind. Im Laufe der Handlung muss man jedes Gebiet aber dreimal besuchen … und eventuell sogar ein viertes Mal, insofern man die Schreine übersehen hat die das wahre Ende freischalten. Klingt ein bisschen nervig, aber hier und da gibt es wenigstens komplett neue Abschnitte zu erforschen statt nur neuer Rätsel zu lösen.

Seasons After Fall

Mit dem ersten Besuch eines jeden Gebietes schaltet man außerdem eine der vier Jahreszeiten frei und kann dann jederzeit zwischen allen verfügbaren Jahreszeiten wechseln. Damit lassen sich unter anderem Wasserfontänen vereisen um diese als Plattformen zu nutzen, welche mithilfe der anderen Jahreszeiten außerdem an Größe gewinnen oder verlieren. Ansonsten kann man noch Pilze oder Lianen dazu bringen sich zu entfalten, oder den Wind entfachen um auf großen Blättern in die Luft getragen zu werden.

Ist alles nicht sonderlich komplex, funktioniert aber wunderbar. Ich hätte es allerdings vorgezogen beim Wechsel nicht in die Luft gehoben zu werden. Mag zwar sinnvoll sein wenn man sich gerade im Wasser befindet, dadurch verzögert sich der Wechsel allerdings ein bisschen. Und bei einem Rätsel das auf schwebenden Plattformen stattfindet bin ich deswegen mehrfach abgestürzt.

Dieses Rätsel gehört außerdem zu den schlimmsten im Spiel. Nicht nur weil ein paar der Hinweise gut versteckt sind, sondern weil ich eine komplette Ebene der Map übersehen habe. Um diese zu erreichen musste ich nämlich einen Teleporter aktivieren den ich nicht bemerkt habe. Genauso wenig wie den Raum in dem er sich befindet, da ich diesen beim ersten Mal nicht betreten musste.

Cinematic Platformer

Davon abgesehen ist Seasons after Fall ein relativ entspanntes Erlebnis das einzig durch das ständige Backtracking ein bisschen nerven könnte. Ansonsten hat mich nur die musikalische Untermalung gestört. Die ist zwar schön atmosphärisch, kommt an manchen Stellen aber so gut wie gar nicht zum Einsatz. Da bleiben dann nur noch Hintergrundgeräusche übrig und mehr auch nicht.

Die Story mag zwar auch ein bisschen minimalistisch sein, ich fand sie aber ganz okay, auch wenn ich mir beim wahren Ende noch ein bisschen mehr gewünscht hätte. Hätte ich vorher gewusst wie wenig da passiert, dann hätte ich mir das vermutlich gleich gespart. Was an dieser Stelle passiert, kann man sich aufgrund der Hinweise auch selbst zusammenreimen.




Seasons after Fall ist ein wunderschöner und kurzweiliger Platformer dessen Rätsel kein wirkliches Problem darstellen sollten, von einer Stelle mal abgesehen. Der atmosphärische Soundtrack lässt manchmal aber sehr lange auf sich warten.

 

Positive Aspekte von Seasons after Fall

  • die Grafik ist wunderschön
  • mit circa 5 Stunden hat das Spiel genau die richtige Länge 
  • die jahreszeitlichen Rätsel sind gut gemacht und sollten niemanden für längere Zeit aufhalten
  • die Story ist zwar etwas minimalistisch, sie erfüllt aber ihren Zweck und die Sprecher leisten gute Arbeit

 

Negative Aspekte von Seasons after Fall

  • das Glühwürmchen-Rätsel gegen Ende des Spiels ist ein bisschen obskur
  • das wahre Ende ist recht dürftig, weswegen sich das dafür nötige Backtracking nicht wirklich lohnt
  • jedes Gebiet muss dreimal besucht werden um die Story abschließen zu können