[Review] SOMA - Jack-Reviews.com

[Review] SOMA

Amnesia Nachfolger
SOMA ist ein Science-Fiction Horrorspiel von Frictional Games, welche mit Amnesia bereits Angst und Schrecken verbreitet haben
Dementsprechend könnt ihr vom Gameplay etwa das Selbe erwarten wie von Amnesia: man schleicht durch die Gegend um Monstern aus dem Weg zu gehen und löst zwischendurch ein paar Rätsel. Diesmal gibt es aber bei weitem nicht so viele Schleich-Abschnitte. Diese sind dank unterschiedlicher Gegnerarten aber ein bisschen abwechslungsreicher als es noch in Amnesia der Fall war, was auf jeden Fall eine der besten Änderungen ist.

In Amnesia war zwar nicht immer klar, wann das Monster erscheinen würde, aber dank häufiger Zusammenstöße fand ich es irgendwann viel zu vorhersehbar und dementsprechend auch nicht gruselig. Es gab zwar noch andere Bedrohungen, aber die wurden einem nicht ganz so häufig an den Kopf geworfen. Ob das ihren Schockfaktor aufrechterhalten hat ist eine andere Sache. Wirklich gruseln tue ich mich ja leider selten.

SOMA hat was mich angeht also wesentlich mehr Potenzial. Und die Soundkulisse ist vor allem in den ersten Stunden extrem dicht. So dachte ich an einer Stelle es würde ständig irgendein Monster durch die Gegend wandern ... dabei handelte es sich nur um eine ölige Flüssigkeit die von der Decke tropfte. Später ist die Atmosphäre zwar nicht mehr ganz so gut, aber da können die Monster zumindest noch was ausgleichen.

SOMA Horror Review

Das Setting sorgt auch nochmal für einiges an Atmosphäre. So scheint irgendwas in der mysteriösen Pathos-II Anlage fürchterlich schief gegangen zu sein, findet man doch Menschen die mehr tot als lebendig sind und nur noch von mit ihnen verwachsenen Maschinen am Leben erhalten werden. Ebenso gibt es Roboter, die jedes Lebewesen das ihnen über den Weg läuft auseinandernehmen wollen.

Simon, der Protagonist, hat allerdings keine Ahnung warum all das passiert. Oder wie er überhaupt nach Pathos-II gekommen ist. Allerdings nicht, weil er unter Amnesie leidet! Stattdessen wollte er nur sein Gehirn scannen lassen um eine Behandlungsmethode für eine ansonsten tödliche Verletzung ermitteln zu lassen. Nach dem Scan kommt er allerdings in Pathos-II wieder zu sich. Und dort muss er mehrere Stationen und sogar den Meeresboden durchkämmen um Antworten auf seine Fragen zu finden.

Mehr kann ich zur Story auch gar nicht sagen ohne bereits die kleinsten Details zu verraten. Sie besitzt zwar nur wenige Twists, aber einer der wichtigsten (dass Simon ein Mensch im Körper einer Maschine ist) wird bereits in den ersten Stunden enthüllt. Und darauf bauen einige der späteren Ereignisse auf.

Meeresgrund

Wie in den meisten Horrorspielen wird ein Großteil der Story in Form von Aufzeichnungen überliefert. Diese liegen entweder in Textform oder in Audioform vor. Es gibt allerdings auch Überlebende mit denen Simon Gespräche führen kann. Mag zwar alles nicht so tiefgründig sein wie sich das manche Spieler zu erhoffen schienen, aber ich fand es vollkommen ausreichend. Und das Ende hat mir trotz seiner Natur tatsächlich gefallen.

Es mag zwar extrem vorhersehbar sein, passt aber perfekt zur Stimmung des Spiels. So gibt es zwar ein (fragwürdiges) Happy End, das allerdings nur für Simons dritte Kopie. Der erste ist an einer Hirnblutung gestorben, den zweiten kann man selber töten und der dritte bleibt nach dem Abschuss der Arche auf der Erde zurück. Das hätte Simon an der Stelle aber auch klar sein müssen. Immerhin hat er sein zweites Ich nach dem Kopiervorgang noch reden gehört und daraufhin die Möglichkeit erhalten dessen Energiezufuhr zu kappen.

Die Grundthematik des Spiels hätte sicherlich noch umfangreicher behandelt werden können, aber ob sie mich dann noch bei Laune gehalten hätte ist eine andere Sache. Wer tiefer in sie eintauchen will, der findet sicherlich ein paar Bücher die sich damit befassen.

Interview

An sich gibt es nur zwei Dinge die mich wirklich gestört haben. Da wäre zum einen die Planlosigkeit, die mich in manchen Abschnitten überfallen hat. Das betrifft vor allem die Unterwasser-Sequenzen, wie die Gegend um Delta herum. Dort bin ich ewig im Kreis gewandert bis mir klar wurde, dass ich eigentlich nur zwei freistehende Konsolen bedienen musste anstatt irgendwas in den Gebäuden zu erledigen.

Außerdem hat mich das Verhalten mancher Gegner gestört. Vor allem das dieser Elektro-Kreatur die in einem Schiffswrack umherwandelt. Die wollte den Raum durch den ich musste einfach nicht verlassen. Und der war auch viel zu eng, als dass ich irgendwie hätte ausweichen können. Von daher musste ich mich erst töten lassen, wodurch sie kurz woanders erschienen ist. Davon abgesehen waren die Gegner aber relativ einfach zu umgehen. Man muss nur ein bisschen Geduld mitbringen.

Horrorspiel

Über die niedrige Anzahl von ohnehin recht einfachen Rätseln könnte man sich vermutlich auch beschweren. Aber so hing ich zumindest niemals fest, von den oben erwähnten Abschnitten mal abgesehen. Das längste Rätsel bestand darin zwei Signale aneinander anzugleichen. Dürfte aber auch nicht mehr als ein paar Minuten gedauert haben. Aber hey, zumindest gibt es was zu tun. A Machine for Pigs war in der Hinsicht ja mehr als minimalistisch (und auch nicht von Frictional Games).

Wer Horrorspiele mag, der sollte SOMA auf jeden Fall eine Chance geben. Mit circa neun Stunden wird auf jeden Fall einiges an Unterhaltung geboten. Und im Laufe der Zeit werden vermutlich einige hochwertige Mods erscheinen. War bei Amnesia ja auch der Fall. Und diesmal sind sogar gut aussehende Charaktere und ordentliche Außenareale möglich!

 

Abschließende Bewertung



Die Monster können zwar etwas nervig sein und ab und zu hatte ich keinen Plan wo ich eigentlich hin musste, aber in Sachen Atmosphäre und Storytelling kann SOMA durchaus überzeugen.

 

Positive Aspekte von Soma


  • die Soundkulisse ist vor allem in den ersten Stunden extrem dicht 
  • es hat eine interessante Story mit einem mehr als passenden Ende zu bieten
  • circa neun Stunden Spielzeit (und später wird dank Mods noch mehr dazukommen)
  • die Monster werden einem nicht ständig vor die Nase geworfen und können dadurch auf längere Zeit ihre Wirkung entfalten

 

Negative Aspekte von Soma


  • die Unterwasserabschnitte sind aufgrund ihrer Größe etwas verwirrend
  • ab und zu kann das Monsterverhalten etwas nervig sein, vor allem wenn sie einem den Weg versperren und einfach nicht abhauen wollen