[Review] Finding Paradise - Jack-Reviews.com

[Review] Finding Paradise

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten!
To The Moon

Finding Paradise ist das lang erwartete Sequel zu To The Moon und A Bird Story ... und es fällt mir schwer irgendwas zu sagen ohne die Erfahrung irgendwie zu spoilern. Mit 4 - 5 Stunden ist es nämlich auch nicht länger als der Vorgänger und das Gameplay ist so minimalistisch wie zuvor.

Sprich man läuft die meiste Zeit nur durch die Gegend, schaut sich Erinnerungen an und schaltet anschließend ein Memento frei mit dem man tiefer in die Vergangenheit des Patienten eindringen kann um seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Dabei kommt zwar ein neues Minispiel zum Einsatz das sich im Laufe der Zeit ein bisschen weiter entwickelt, aber wirklich herausfordernd wird es nie. Es ist halt quasi wie Bejeweled, nur wesentlich fokussierter. So muss man zwischen drei und sechs Mementos aufreihen und das wars auch schon.

Gegen Ende gibt es zwar noch neue Features, die will ich hier aber nicht spoilern. Eins davon versucht aber Elemente eines anderen Genres zu integrieren für die sich der RPG-Maker nicht wirklich eignet. Von daher ist es ungenau, träge und meiner Erfahrung nach nur mit Glück schaffbar. Nach ein paar Versuchen kann man aber trotzdem weitermachen. Oder direkt aufgeben, was story-technisch keinen Unterschied machen dürfte.

Puzzle Game

Aufgrund des Gameplay kann ich mir einer Sache aber relativ sicher sein: wer To The Moon nicht mochte, der wird auch Finding Paradise nicht mögen. Dafür sind sich die Spiele viel zu ähnlich, auch wenn Finding Paradise einen etwas runderen Gesamteindruck hinterlässt. Dazu trägt unter anderem die Menge an Posen bei, welche die von To The Moon bei weitem übersteigen dürfte.

Das kann ich selber zwar nicht wirklich vergleichen, laut einem Twitter-Posting von Kan Gao hat Finding Paradise aber so 1000 Dateien allein für die Charaktere, während To The Moon nur circa 200 hatte. Ohne die Begrenzungen des RPG-Makers sähe das sicher noch viel besser aus, aber ich finde es auch so ganz gut gemacht, vor allem in einer sehr absurden Sequenz die ich aber wirklich nicht spoilern will.

In Sachen Story bin ich mir allerdings nicht sicher welches der Spiele ich bevorzugen würde, zumal es mittlerweile einige Jahre her ist seitdem ich To The Moon gespielt habe. Schlussendlich sind sie aber beide lustig und traurig und wunderschön, wozu der atmosphärische Soundtrack einiges zu beiträgt.

Und obwohl die Prämisse in beiden Spielen identisch ist, so unterscheiden sich die Patienten auf massive Art und Weise.  Während Johnny zum Mond reisen wollte, so will Colin einfach nur ein glückliches Leben führen. Ein Leben ohne Reue, ohne sich fragen zu müssen was denn hätte sein können. Mag irgendwie generisch klingen, weil welcher Mensch wünscht sich das denn nicht, aber dadurch kann die Story ihren einen Weg einschlagen anstatt nur To The Moon 2.0 zu sein. Und das Endergebnis hat mir mehrmals Tränen in die Augen getrieben, von daher hat es seinen Zweck mehr als erfüllt. Kan Gao behauptet zwar, dass er eigentlich nicht vor hat irgendwen zum weinen zu bringen, aber er scheint offensichtlich ein Talent für zu haben.

Finding Paradise

Und mehr kann ich auch wirklich nicht sagen ohne zu sehr auf die Story einzugehen. Ich würde aber jedem dazu raten neben A Bird Story auch die beiden Mini-Episoden von To The Moon zu spielen. Finding Paradise versucht nämlich auch die Rahmenhandlung ein bisschen voran zu treiben anstatt sich nur auf Colin zu fokussieren. Dass sowas überhaupt existiert war im ersten Teil vermutlich noch nicht so offensichtlich, auch wenn ich mir ohne einen weiteren Durchgang nicht sicher sein kann.




Finding Paradise ist ein wunderschönes Spiel dessen Prämisse zwar mit der von To The Moon identisch ist, die Stories der Patienten unterscheiden sich aber auf massive Art und Weise. Von daher kann ich das Spiel jedem empfehlen der kein Problem mit dem minimalistischen Gameplay hat.

 

Positive Aspekte von Finding Paradise

  • ein wunderbarer, atmosphärischer Soundtrack
  • die Story ist lustig und traurig und wunderschön und hat außer der Prämisse nicht viel mit der von To The Moon gemein
  • das neue Memento-Minispiel ist eine nette Abwechslung für zwischendurch und entwickelt sich im Laufe der Zeit ein bisschen weiter

 

Negative Aspekte von Finding Paradise

  • gameplay-technisch hat sich so gut wie nichts getan, auch wenn mich das persönlich nicht wirklich gestört hat
  • eins der neuen Minispiele ist für den RPG-Maker viel zu träge und ungenau, was nur dadurch ausgeglichen wird, dass man es nicht gewinnen muss