[Review] Mirror's Edge Catalyst - Jack-Reviews.com

[Review] Mirror's Edge Catalyst

Faith Runner

Mirror's Edge Catalyst fungiert als Reboot der Serie und ist in einer offenen Welt angesiedelt die sowohl mit Faiths Freerunning-Künsten als auch einem Greifhaken erkundet werden kann. Letzterer wird im Laufe der Zeit mehrfach verbessert wodurch sie nicht nur gewaltige Abgründe überwinden sondern sich auch an Vorsprüngen hochziehen kann. Wer das Gameplay des Vorgängers mochte, der dürfte also auch an diesem Teil seine Freude haben. 

Das Kampfsystem ist zwar immer noch eine der größten Schwächen des Spiels, aber solange man seine Angriffe variiert oder die Gegner möglichst aus der Luft angreift dauern die Kämpfe nie länger als ein paar Sekunden. Einzig die Sentinels sowie größere Gruppen mit Schusswaffen könnten ein Problem darstellen. Die tauchen aber nur sehr selten auf, weswegen ich die Kämpfe trotzdem als okay einstufen würde.

Das Gameplay in eine offene Welt zu verfrachten ist da schon eine andere Sache. Die Missionsgebiete sind zwar allesamt gut designt und sehen teilweise fantastisch aus, aber die Stadt drumherum wirkt geradezu verlassen. Ab und zu sieht man eine handvoll Zivilisten, ansonsten treiben aber nur Sicherheitskräfte sowie Faiths Runner-Kollegen ihr Unwesen. Einzig in der letzten Mission war eine größere Menschenmasse zu sehen. Und das auch nur in einem Bereich den mal als Spieler nicht betreten konnte.

leblose Spielwelt

Die offene Welt kommt zwar einer Vielzahl von Nebenmissionen zugute, die habe ich nach ein paar Versuchen aber links liegen lassen. Die meisten sind nämlich so furchtbar designt dass man sich so gut wie keine Fehler erlauben darf, wenn denn überhaupt. Dazu kommen noch Missionen in denen man möglichst vorsichtig vorgehen muss damit die Lieferung nicht beschädigt wird, was erst mit einem bestimmten Upgrade möglich ist. 

Kann man sich vielleicht nach Abschluss der Story dran versuchen, aber wirklich lohnen tut es sich nicht. Die meisten Upgrades kann man sich auch leisten indem man alle Objekte einsammelt die sich auf dem Weg zur nächsten Mission befinden. Dazu gehören Tonbänder und Dokumente die einen tieferen Einblick in die Spielwelt gewähren. Das bisschen was ich gefunden habe hat mich allerdings nicht motiviert den Rest zu suchen.

Mirror's Edge Catalyst

Die Story ist eh nicht so das Wahre. Das fängt schon damit an, dass die Vorgeschichte in einem Comic erzählt wird den man sich extra kaufen müsste um zu erfahren wie Faith im Gefängnis gelandet ist. Ihre Hintergrundgeschichte wird außerdem nur so am Rande erzählt obwohl es Teil der Hauptstory ist. Die anderen Charaktere kommen da kaum besser weg, auch wenn ich Dogen und Plastic in ihrer Charakterisierung vollkommen ausreichend fand. 

Die Antagonisten hatten dafür so gut wie keine Präsenz. Und ihren Plan zu vereiteln war irgendwie sehr einfach, wenn man denn mal ignoriert was für absurde Stunts Faith hinlegt um von einem Ort zum nächsten zu gelangen.

Und wenn ich schon dabei bin: wie bereits im Vorgänger werden Objekte die Faith zur Fortbewegung nutzen kann in grelles Rot gehüllt. Diesmal kommt aber auch ein Strahl hinzu der einem ganz genau zeigt wohin man sich bewegen muss. Werden manche Spieler sicherlich als nervig empfinden, ohne wäre mir teilweise aber nicht klar gewesen was ich als nächstes tun muss. Und wer sich wirklich von gestört fühlt, kann die Anzeige auf klassisch stellen oder komplett abschalten.

Mirror's Edge

Dank der offenen Welt gibt es diesmal auch eine Schnellreise-Funktion die aber erst mithilfe von Gridnode-Missionen erweitert werden muss. Lohnt sich von allen Nebenmissionen noch am meisten, zumal sich der Schwierigkeitsgrad in Grenzen hält. Die Parkour-Einlagen sind zwar mit Laserfallen gespickt, aber den Alarm habe ich nie ausgelöst. Und ein Zeitlimit gibt es im Gegensatz zu anderen Nebenmissionen auch nicht.

Wer Mirror's Edge mochte, dem würde ich Catalyst also durchaus ans Herz legen. Es wurde zwar einiges an Potenzial verschenkt, aber solange man die nervigen Nebenmissionen ignoriert ist es durchaus ein unterhaltsames Erlebnis. Und wer danach noch immer nicht genug hat dürfte sicherlich noch einige Stunden totschlagen können.



 

Abschließende Bewertung



Mirror's Edge Catalyst verfeinert zwar das Gameplay seines Vorgängers, hat dafür aber eine leblose Welt zu bieten die einzig von den nervigen Nebenmissionen in ihrem vollen Ausmaß genutzt wird. Da hätten sich die Entwickler lieber auf die Story fokussieren sollen.

 

Positive Aspekte von Mirror's Edge Catalyst



  • die Welt sieht teilweise fantastisch aus
  • die Story mag nicht allzu gut sein, aber sie ist durchaus gut inszeniert
  • dank der Schnellreise-Funktion kann man später einiges an Zeit sparen
  • die Story-Missionen sowie die Gridnode Level können sich durchaus sehen lassen
  • das Gameplay geht gut von der Hand und Fehler kosten einen höchsten wenige Sekunden

 

Negative Aspekte von Mirror's Edge Catalyst

 
  • die meisten Charaktere kommen viel zu kurz
  • selbst in den Wohnbereichen wirkt die Welt so gut wie ausgestorben
  • die meisten Nebenmissionen sind so knapp designt dass man sich so gut wie keine Fehler erlauben darf, wenn denn überhaupt