[Review] Detective Conan & Kindaichi Case Files: Chance Encounter of 2 Great Detectives - Jack-Reviews.com

[Review] Detective Conan & Kindaichi Case Files: Chance Encounter of 2 Great Detectives

Mystery Visual Novel

Detective Conan & Kindaichi Case Files ist eine Mystery Visual Novel für den Nintendo DS die als Crossover zwischen den namensgebenden Serien fungiert. Als Zusammentreffen beider Detektive funktioniert sie aber nur bedingt. Conan und Kindaichi haben einen Großteil des Spiels nämlich keinerlei Kontakt zueinander, weswegen die Handlung von Kapitel zu Kapitel zwischen ihnen wechselt. Erst im siebten und letzten Kapitel arbeiten sie tatsächlich zusammen um eine Reihe von Mordfällen in einem Urlaubsparadies zu klären. Dieses wird außerdem von einem mysteriösen Phänomen heimgesucht in dem Touristen sich plötzlich auf einer anderen, aber nahezu identischen Insel wiederfinden. Und das ist auch der Grund warum Conan und Kindaichi voneinander getrennt agieren.

Wie für Visual Novels so üblich muss man viele Dialoge lesen und kann ab und zu ein paar Fragen stellen und sich über die Insel bewegen. Abgesehen von optionalen Hinweisen und Gesprächen ist das Spiel aber komplett linear. Einzig das letzte Kapitel läuft je nach gewähltem Charakter anders ab, auch wenn es nach einem Durchgang nicht so wirken mag. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, als ob nur der Anfang und das Ende anders verlaufen würden. Ansonsten arbeiten Conan und Kindaichi nämlich zusammen. Mag schlussendlich zwar nicht so sein, aber Kindaichis Kapitel hat mir als Abschluss der Story vollkommen ausgereicht. Dadurch habe ich zwar das Finale von Conans Storyline verpasst, ich müsste aber lügen wenn ich behaupten würde, dass mich das noch irgendwie interessieren würde.

Cutscenes

Ich finde das Spiel nämlich nicht gut genug, als dass ich noch zwei oder drei Stunden mit verbringen wollen würde. Das soll allerdings nicht heißen, dass es schlecht ist. Verglichen mit einem Ace Attorney ist es aber weder lustig genug, noch hat es wirklich herausragende Twists zu bieten. Hier und da gibt es zwar interessante Enthüllungen, aber die einzelnen Mordfälle lassen sich viel zu einfach aufklären, was ich zumindest von Detektiv Conan nicht gewohnt bin.

Bei einem Manga wo ich die Lösung nicht selber zusammentragen muss, ist das natürlich ein bisschen was anderes. Aber hier sind die einzelnen Fälle viel zu offensichtlich wenn man anfängt die Beweise zusammenzutragen. Und es gibt auch keine Gegenbeweise die die Erklärungen irgendwie entgleisen lassen könnten. Einzig im letzten Kapitel hatte ich den Hinweis auf den Mörder übersehen weil er zur Abwechslung mal nicht so offensichtlich war. Da man jederzeit speichern kann sind eventuelle Fehler aber nicht so tragisch, zumal man sich einige davon erlauben kann bevor man ein Game Over sieht.

Das Lösen eines jeden Falles erfolgt über ein Flussdiagramm in dem man alle wichtigen Fakten zusammenträgt, gefolgt von selbstlaufenden Dialogen mit ein paar Multiple Choice Antworten. Alles ganz okay, aber auch nicht herausragend. Und im Falle der Diagramme auch ein bisschen nervig, da immer und immer wieder erklärt wird wie diese funktionieren. Und das obwohl sie simpler kaum sein könnten. Das selbe trifft auf jedes einzelne Minispiel zu, ganz egal ob es nur zweimal oder Dutzende Male zur Anwendung kommt. Die sind ansonsten ganz nett, wenngleich Conans Skateboard-Minispiel extrem unlogisch ist. Ein Urlaubsparadies würde schließlich nicht aus lauter kaputten und abgesperrten Straßen bestehen.

Visual Novel

Was ich gameplaytechnisch aber auf jeden Fall kritisieren muss, sind die Stellen wo man entweder Zahlen oder Buchstaben per Touchscreen eingeben muss. Deren Erkennung lässt nämlich jedes Mal zu wünschen übrig, wodurch meine 5 zum Beispiel nur als 0, 7, 4 oder 1 erkannt wurde. Hätte es an der Stelle nicht die Option gegeben das Rätsel abzubrechen und dafür einen Malus zu kassieren, wäre ich vermutlich nicht weitergekommen. Ansonsten sind diese Rätsel aber etwas kniffliger als es bei den Mordfällen der Fall ist. Wenngleich ich nur bei einem keine Ahnung hatte was die Antwort sein sollte.

Ich muss außerdem sagen, dass ich einen Aspekt der Story extrem konstruiert finde da er nie auf irgendeine Art und Weise erklärt wird. Es ist halt einfach so damit ein bestimmter Trick überhaupt funktionieren kann. Das mag das Spiel nicht ruinieren, aber es wirkt halt schon ein bisschen billig. Schon weil die Entwickler vermutlich keine logische Antwort dafür hatten. Mir fällt nämlich selber keine ein die nicht extrem absurd wirken würde.

Wer mit Conan oder Kindaichi irgendwas anfangen kann oder sich zumindest für Krimis interessiert, der kann aber durchaus einen Blick riskieren. Ihr solltet nur nicht erwarten, dass euch die Story irgendwie aus den Socken hauen wird.




Detective Conan & Kindaichi Case Files ist eine nette Mystery Visual Novel die verglichen mit anderen Vertretern des Genres (wie der Ace Attorney Reihe) allerdings nichts herausragendes zu bieten hat. Als kleine Abwechslung für zwischendurch ist sie aber durchaus gut geeignet.

 

Positive Aspekte von Detective Conan & Kindaichi Case Files

  • man kann jederzeit speichern
  • circa 20 Stunden Spielzeit (mit beiden Endszenarien)
  • die Rätsel sollten bis auf wenige Ausnahmen keinerlei Probleme darstellen
  • man muss kein Fan der Serien sein um mit der Story etwas anfangen zu können
  • wenn man doch mal irgendwo festhängt, kann man in vielen Fällen einen Malus kassieren und selbst ohne Lösung weitermachen

 

Negative Aspekte von Detective Conan & Kindaichi Case Files

  • die Mordfälle sind von Anfang bis Ende viel zu einfach aufzuklären
  • ein gewisser Aspekt der Story wird nie wirklich erklärt und wirkt außerdem extrem unrealistisch
  • die Zahlen- und Buchstaben-Erkennung in entsprechenden Rätseln lässt mehr als zu wünschen übrig
  • jedes einzelne Minispiel sowie diverse andere Gameplay-Elemente werden immer und immer wieder erklärt, ganz egal wie oft man sich bereits damit befasst hat