[Ersteindruck] Conglomerate 451 - Jack-Reviews.com

[Ersteindruck] Conglomerate 451

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Rollenspiel

Conglomerate 451 ist ein Roguelike Dungeon Crawler und dementsprechend ein Spiel das mich vom Genre her eigentlich nur zur Hälfte anspricht. Mit Dungeon Crawlern könnte ich nämlich einen ganzen Tag totschlagen, vor allem wenn es viel zu entdecken gibt. Das ganze mit Permadeath und zufallsgenerierten Levels zu kombinieren klingt auf den ersten Blick aber nicht sonderlich einladend, auch wenn es hier zumindest permanente Upgrades gibt man auf neu geklonte Charaktere übertragen kann. In den 5 Stunden die ich gewillt war in dieses Spiel zu investieren habe ich darauf allerdings nie zurückgreifen müssen.

Obwohl ich auf Normal gespielt habe, gab es nämlich keine einzige Stelle die ich auch nur annähernd als herausfordernd bezeichnen würde. Nicht mal die wo ich ausversehen 6 Gegner auf einmal bekämpfen musste weil ich kurz nach Kampfbeginn von einer zweiten Gruppe flankiert wurde. Im Gegensatz zu vielen Genrevertretern hat man nämlich nicht nur eine HP-Leiste, sondern auch eine Schildleiste. Sprich die Gegner müssen erstmal die Verteidigung durchbrechen bevor sie einen direkt angreifen können. Bevor es dazu kommt sind die meisten Gegner aber häufig tot. Und solange man noch Energie hat kann man die Schildleiste problemlos wieder auffüllen bevor man jemals Schaden nimmt.

Roguelike Dungeon Crawler

In jedem Level ist außerdem eine Batterie versteckt mit der man seine Energie wieder aufladen kann. Von daher konnten mich die Gegner in all den Missionen die ich mir bisher angeschaut habe nie wirklich verletzen. Nicht mal an der Stelle wo mir mitgeteilt wurde dass meine Agenten für die aktuelle Mission zu schwach wären. Davon habe ich persönlich aber absolut nichts mitbekommen. Und das obwohl ich das Hacking Feature mit dem man Gegner schwächen könnte komplett ignoriert habe. Das einzige was ich tatsächlich gemacht habe war meine Waffen und meine Skills upzugraden, wofür man aber erst mal eine Tonne an Ressourcen heranschaffen muss da jedes Upgrade erstmal erforscht werden will.

Das Spiel scheint also ein bisschen wie die XCOM-Reihe abzulaufen. Da ich davon nur The Bureau: XCOM Declassified gespielt habe kann ich allerdings keine wirklichen Vergleiche ziehen. XCOM scheint aber zumindest eine ordentliche Herausforderung zu bieten, was man von Conglomerate 451 offensichtlich nicht behaupten kann. Da ich bisher nur 10 von maximal 75 Missionen gespielt habe könnte ich damit natürlich komplett falsch liegen, aber ich habe schlichtweg keinerlei Interesse auch nur eine weitere Minute in dieses Spiel zu investieren. Und das nicht nur wegen dem Gameplay, sondern vor allem wegen der Story. Beziehungsweise der nicht vorhandenen Story.

Conglomerate 451

Da ich gelesen hatte dass es hier einen Storymodus geben soll, wollte ich dem Spiel trotz der Roguelike Aspekte nämlich trotzdem eine Chance geben. Das Problem ist nur, dass es trotzdem so gut wie keine Story zu geben scheint. Stattdessen bekommt man ständig irgendwelche repetitiven Nebenmissionen in denen man Gegner töten, irgendwas sabotieren oder sich irgendwas aneignen muss. Zwischen den Missionen werden zwar ab und zu Nachrichten eingeblendet, die scheinen aktuell aber nichts zu irgendwas beizutragen. 

Aufgrund der zufallsgenerierten Level scheint es innerhalb der Missionen außerdem nichts zu geben was die "Story" irgendwie vorantreiben würde. Stattdessen kann man nur kämpfen, kämpfen und noch mehr kämpfen, was dank der viel zu leichten Kämpfe auf Dauer einfach nur langweilig ist. Ab und zu lassen sich zwar auch Maschinen hacken durch die man Computerchips bekommt mit denen sich die Waffen und Rüstungen der Charaktere verbessern lassen, aber das wars auch schon in Sachen Abwechslung.  Die paar Stunden die ich bisher in Conglomerate 451 investiert habe waren von daher furchtbar repetitiv da jede einzelne Mission vom Ablauf her nahezu identisch war.

Cyberpunk

Ab und zu gibt es zwar mal komplett neue Dungeons zu erforschen, die ändern am Missiondesign aber nicht das geringste. Und für einen Dungeon Crawler sind sie allesamt viel zu simpel aufgebaut, da es weder Rätsel, Geheimgänge, noch Fallen zu geben scheint. Man kann sich die Missionen nur ein bisschen schwerer machen indem man ein Terminal findet an dem sich diverse Modifikatoren aktivieren lassen. So kann man zum Beispiel mehr Credits und Tech-Punkte erhalten, muss dafür aber komplett ohne Map auskommen. Und wenn man seine Charaktere schneller upgraden will, dann kann man die Gegner sogar stärken, was theoretisch ein gewisses Risiko mit sich bringen würde. Im Endeffekt habe ich aber keinen nennenswerten Unterschied bemerkt da die Gegner trotzdem nicht in der Lage waren meine Schilde zu durchbrechen.

Von daher sehe ich keinen Sinn darin die nächsten 65, vermutlich ebenfalls identischen Missionen, tatsächlich zu spielen. Und selbst wenn ich es tun würde, dann nur mit deaktiviertem Dronen-Sound. Die darin enthaltene künstliche Intelligenz versucht nämlich ständig irgendwelche lustigen Sprüche oder Zitate aus anderen Spielen und Filmen von sich zu geben obwohl ihr Wortschatz so begrenzt zu sein scheint dass sich die selben Sprüche andauernd wiederholen. Und das nicht nur über mehrere Missionen verteilt sondern auch innerhalb einer einzigen Mission.

I feel a disturbance in the force
Ich wünschte man könnte die Frage oben rechts mit Nein beantworten.

Conglomerate 451 ist also ein Roguelike Dungeon Crawler mit repetitivem Gameplay, einem Storymodus der so gut wie keine Story besitzt, und einer künstlichen Intelligenz deren dumme Kommentare genauso repetitiv sind wie der Rest des Spiels. Das kann man also eventuell als stumpfe Nebenbeschäftigung mal spielen während man einen Podcast oder ein Audiobook hört, aber selbst dafür dürfte es bessere Alternativen geben. Eine endgültige Wertung will ich aber trotzdem nicht vergeben da ich mir nicht 100%ig sicher sein kann dass der Rest des Spiels tatsächlich so identisch abläuft wie ich mir das vorstelle.