[Review] T2: Infiltrator - Jack-Reviews.com

[Review] T2: Infiltrator

T2: Infiltrator ist der erste Teil einer Buch Trilogie die als direktes Sequel zu Terminator 2 fungiert und dabei versucht eine etwas andere Story zu erzählen als so gut wie alle Sequels zu dem Film. An Genisys und Dark Fate hatte ich zwar durchaus Spaß, aber ich kann auch nicht von der Hand weisen dass sie größtenteils immer nur die selbe Story recycelt haben. Von daher wollte ich mal schauen ob diese Trilogie in dieser Hinsicht mehr zu bieten hat.

Von der Prämisse her ist der erste Teil auf jeden Fall nicht schlecht. Anstatt schon wieder einen Terminator auf die Connors zu hetzen, versucht Skynet diesmal kybernetisch verbesserte Menschen heranzuzüchten (die I-950s), welche, im Gegensatz zu Arnies Bodybuilder Modell, als perfekte Infiltratoren dienen können da es unmöglich ist sie von echten Menschen zu unterscheiden. Die Hauptrolle spielt dabei ein weiblicher I-950 namens Serena Burns, welche nach Jahren rigorosen Trainings ausgesandt wird um den Widerstand zu infiltrieren und John Connor zu töten. 

Bevor es überhaupt soweit kommt, ruft Skynet diesen Terminator aber direkt zurück um Serena doch noch in die Vergangenheit zu schicken, was eine seltsame Story-Entscheidung ist da sie drauf und dran war John Connor in die Luft zu sprengen. Da Serena eine der erfolgreichsten I-950s zu sein scheint, lässt sich das aber zumindest damit rechtfertigen, dass Serenas neue Aufgabe noch viel wichtiger ist als den Anführer des Widerstands zu töten. Skynet hat dank seines Quantencomputer nämlich erfahren dass die Vergangenheit im Flux ist und will mit Serenas Hilfe seine eigene Erschaffung sicherstellen.

Dabei werden unter anderem ein paar Plotholes aus Terminator 2 auf sinnvolle Art und Weise aufgegriffen, wie der zweite Arm den Onkel Bob (der gute Terminator) im Finale verloren hat und der im Film nie vernichtet wurde, sowie die Tatsache dass eine Firma wie Cyberdyne sicherlich mehrere Backups besitzen würde und somit trotzdem in der Lage sein sollte Skynet zu erschaffen. Serena ist außerdem schlau genug für den Fall ihrer Vernichtung mehrere Failsafes zu arrangieren. Aufgrund ihrer menschlichen Natur trifft sie aber trotzdem ein paar dumme Entscheidungen, wie mehrfach nur einen Terminator auf die Connors zu hetzen nachdem sie diese endlich lokalisiert hat.

Diese haben sich jahrelang in Südamerika versteckt und es sich dort mittlerweile heimisch gemacht, fest im Glauben die Welt gerettet zu haben da der von Kyle Reese prophezeite Judgment Day ohne atomare Vernichtung vonstatten gegangen ist. John, der mittlerweile 16 Jahre alt ist, besucht allerdings eine Militärakademie um trotzdem für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, wodurch er bei weitem nicht so nutzlos ist wie in Terminator 3. Nichtsdestotrotz sind die Connors nicht mehr so wachsam wie früher und bekommen überhaupt nicht mit, dass ein muskulöser Kerl namens Dieter von Rossbach, der dem T-101 zum verwechseln ähnlich sieht, in ihre Nachbarschaft gezogen ist.

Obwohl dessen Identität ein interessantes Mysterium hätte sein könnte, ist sie das aber leider nicht, da Dieter ebenfalls zu den POV Charakteren gehört und man schon früh erfährt dass er ein Geheimagent im Ruhestand ist. Mangels eines Beschützers aus der Zukunft muss er Sarah und John genauso helfen wie Onkel Bob vor vielen Jahren, ist dabei aber nicht so effektiv wie ein richtiger Terminator.

Obwohl ich das Buch bis zu diesem Zeitpunkt ganz gut fand, muss ich allerdings erwähnen, dass es über 300 Seiten (von 513) dauert bis es endlich eine Action-Szene gibt in der die Protagonisten in Gefahr sind. Die erste davon ist außerdem sehr kurz, aber zumindest gut inszeniert. Die zweite lässt danach nicht lange auf sich warten, fand ich von der Beschreibung her aber chaotisch und ein bisschen unlogisch, wodurch sie mir nicht wirklich gefallen hat.

Am schlimmsten fand ich aber eine Szene in der drei Terminator auf einmal auftauchen. Nicht weil sie so schlecht geschrieben war wie die zweite, sondern weil sie extrem kurz und unbefriedigend war, vor allem wenn man ihr Endresultat bedenkt. Diese Terminator tauchen später zwar nochmal auf, werden dort aber viel zu schnell und simpel aus dem Verkehr gezogen.

Wer richtig coole Action wie in den Filmen erwartet, der wird in diesem Buch also leider nicht fündig. Im Finale passiert zwar ein noch ein bisschen mehr, was vom Konzept her sogar ein bisschen creepy sein kann, aber vollends zufriedenstellen konnte es mich trotzdem nicht. In der Hinsicht erhoffe ich mir also, dass die nächsten Bücher besser geschrieben sind. Nonstop Action muss zwar auch nicht sein, aber ein bisschen mitfiebern würde ich schon gerne.

Von all den POV Charakteren die es hier gibt, fand ich einen Kerl namens Ron Labane außerdem komplett nutzlos. Der Typ lebt in einer Kult-artigen Kommune und predigt ein simpleres Leben, worüber er sogar ein Buch verfasst, und wird im Laufe der Story scheinbar landesweit bekannt, obwohl man davon so gut wie nichts zu sehen bekommt. Was das mit Skynet oder den Connors zu tun hat wird erst nach hunderten Seiten ersichtlich, hat schlussendlich aber keinen Effekt auf irgendwas, wodurch der Kerl problemlos hätte rausgeschrieben werden können. Dessen Taten scheinen zwar Auswirkungen auf das Sequel zu haben, das ich bereits angefangen habe, aber es hätte vollkommen gereicht die irgendeinem namenlosen Kerl in die Schuhe zu schieben anstatt mehrere Seiten mit seiner langweiligen Story zu verschwenden.

Darüber hinaus spielt noch die Familie von Miles Dyson eine Rolle. Da hat zwar nur dessen Bruder, Jordan, einen wirklichen Einfluss auf die Story, aber nach den Ereignissen von Terminator 2 macht es wenigstens Sinn sie in die Geschichte zu integrieren weil sie tatsächlich eine Verbindung zu Skynet haben. Nicht so wie Ron Labane, der weder mit den Protagonisten noch den Antagonisten direkt in Berührung kommt.

Das Buch enthält übrigens eine potenzielle Erklärung dafür warum Skynet die Menschheit auslöschen will, die ich allerdings sehr billig fände falls sie tatsächlich der Wahrheit entsprechen sollte. Der Schöpfer von Skynets KI ist hier nämlich ein Nazi und hat Skynet durch das Vorlesen von antisemitischen Texten die menschliche Sprache beigebracht.

Im Großen und Ganzen ist T2: Infiltrator also ein gutes Sequel zu Terminator 2 dessen Story zwar nicht komplett originell ist, aber der Autor hat sich auf jeden Fall Mühe gegeben eine etwas andere Geschichte zu erzählen. Ein paar seiner Konzepte lassen sich zwar auch in The Sarah Connor Chronicles wiederfinden, die Serie ist allerdings 7 Jahre nach diesem Buch erschienen. Und Serena hat, abgesehen von ihrem Geschlecht, zum Glück nichts mit dem T-X aus Terminator 3 gemein.

Einzig die Action lässt leider zu wünschen übrig. Dass ein Buch in dieser Hinsicht nicht an die Filme herankommt, war zwar vorherzusehen, aber sie hätten zumindest länger und packender sein sollen damit die Terminator tatsächlich wie die Bedrohung wirken die eigentlich sein sollen.

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Abschließende Bewertung


T2: Infiltrator ist ein gutes Sequel zu Terminator 2 das die Story auf logische Art und Weise fortsetzt ohne wie eine billige Kopie der Filme zu wirken. Die Actionszenen sind allerdings viel zu kurz und in einem Fall auch schlecht geschrieben.

 

Positive Aspekte von T2: Infiltrator

  • Erzählt eine etwas andere Story als die meisten Terminator Sequels.
  • Greift ein paar Plotholes von Terminator 2 auf um die Story auf logische Art und Weise fortzusetzen.
  • John Connor wirkt tatsächlich wie ein kompetenter Charakter und ist dementsprechend nicht so nutzlos wie in Terminator 3.

 

Negative Aspekte von T2: Infiltrator

    • Die Actionszenen sind viel zu kurz und kommen somit in keinster Weise an die Filme heran.
    • Die Nebenstory von Ron Labane ist komplette Zeitverschwendung da sie keinen Effekt auf irgendwas hat.
    • Es gibt ein paar fragwürdige Story Elemente, wie eine potenzielle Erklärung warum Skynet die Menschheit auslöschen will.