[Review] Impostor Factory - Jack-Reviews.com

[Review] Impostor Factory

 Für dieses Review wurde mir ein Review Build zur Verfügung gestellt!

Freebird Games

Impostor Factory ist der dritte Teil der SigCorp Reihe, zu der auch To the Moon und Finding Paradise gehören. Im Gegensatz dazu erzählt er aber nicht die Story von Dr. Watts und Dr. Rosalene weiter, sondern handelt von einem Mann namens Quincy der auf den ersten Blick nichts mit der Prämisse der Reihe zu tun hat. Er ist nämlich weder ein Doktor, noch ein todkranker Patient, noch plant er einem todgeweihten Menschen seinen letzten Wunsch zu erfüllen.  Stattdessen wurde Quincy im Rahmen einer Party zu einem Anwesen mitten im Nirgendwo eingeladen, wo kurz darauf bizarre Dinge vonstatten gehen.

Ich will in der Hinsicht nicht zu viel verraten, schon weil das Spiel mit circa 3 1/2 Stunden nicht besonders lang ist, aber diese Ereignisse haben unter anderem mit einem mysteriösen Mordfall zu tun. Impostor Factory ist allerdings kein Krimi in dem man Beweise sammeln und den Täter überführen müsste. Und das Spiel hebt sich auch nicht so sehr vom Rest der Reihe ab wie man anfangs erwarten würde. Ob das was gutes oder schlechtes ist muss jeder für sich entscheiden, aber das Spiel schafft es zumindest das altbekannte Konzept mit einem neuen Twist zu versehen. Ist er besser als der von Finding Paradise? Vom Effekt her vielleicht nicht, aber gut fand ich ihn trotzdem.

Impostor Factory

Ich muss allerdings erwähnen dass einer der längsten Abschnitte des Spiels sich beinahe wie ein Film anfühlt bei dem man nur ein bisschen durch die Gegend läuft und neue Szenen triggert. Das war in den Vorgängern zwar auch nicht so viel anders, aber da Quincy die ganze Zeit allein unterwegs ist, gibt er nur wenige Kommentare von sich und wirkt dementsprechend wie ein stummer Beobachter der die Story einfach über sich ergehen lässt.

Das hat mich persönlich zwar nicht gestört, aber die Abwesenheit von Eva macht sich durchaus bemerkbar. Die von Neil natürlich auch, aber da Quincy einen ähnlichen Humor besitzt, habe ich ihn nicht ganz so sehr vermisst. Auch wenn ich gerne wüsste worauf seine Story schlussendlich hinauslaufen soll. Obwohl Impostor Factory in dieser Hinsicht nicht das Sequel ist das ich erwartet hatte, kann sich die Story aber durchaus sehen lassen.

Sie ist teilweise sehr lustig, wenn nicht gar total bizarr (Stichwort: Katze. Mehr sage ich dazu nicht!), was sich schon im Marketing niedergeschlagen hat, aber es gibt auch viele romantische und ein paar tragische Momente die sowohl durchs realitätsnahe Writing als auch den fantastischen Soundtrack zu überzeugen wissen. Ich fand die Geschichte zwar nicht ganz so traurig wie die der Vorgänger, da ich mich nicht so gut in die Situation hineinversetzen konnte wie in Finding Paradise, aber sie hat mich trotzdem mehrfach zu Tränen gerührt. Wer die Thematik die hier behandelt wird am eigenen Leib erlebt hat, für den könnten gewisse Momente aber wie ein Schlag in die Magengrube wirken.

RPG-Maker

Wer nach all dem eine kleine Auflockerung benötigt, der kann nach Abschluss des Spiels noch den Bestest Dancers Comic lesen, der sich einzig und allein auf die SigCorp Truppe fokussiert und hauptsächlich lustige Momente zu bieten hat. Ist zwar nicht der beste Ersatz für ein weiteres Spiel mit Eva und Neil, aber er ist durchaus einen Blick wert. Aufgrund von Spoilern solltet ihr das Spiel aber auf jeden Fall beendet haben!

Viel mehr kann ich zu Impostor Factory aber auch gar nicht sagen ohne auf die interessante Story einzugehen. Ich muss allerdings noch erwähnen dass mich der Soundtrack ein klein wenig enttäuscht hat. Nicht weil er schlecht wäre, sondern weil es diesmal keinen Song von Laura Shigihara gibt. Und der einzige Song der tatsächlich Gesang zu bieten hat, besitzt dafür keine wirklichen Lyrics.  Das tut der Story zwar keinen Abbruch, aber dadurch fehlt leider so ein nettes i-Tüpfelchen am Ende. Kan Gao hat in dieser Hinsicht scheinbar erwähnt dass er Lauras Stimme für die Thematik des Spiels unpassend fand, aber ich weiß nicht ob ich dem zustimmen würde.

Auf dem Soundtrack gibt es außerdem einen Bonus Song von der selben Sängerin die diesmal für die Credits verantwortlich ist. Da muss ich mal schauen ob der zumindest Lyrics besitzt. Finding Paradise hatte mit Every Single Memory ja auch sowas zu bieten, von einem komplett anderen Sänger. Von den Lyrics her nicht ganz so gut wie Lauras Song, aber als Bonus doch ganz nett. Wäre also schön wenn Impostor Factory doch noch einen einprägsamen Song zu bieten hätte, selbst wenn er nicht im Spiel enthalten ist. [Edit] Okay, der Bonus Song hat tatsächlich Lyrics, aber wirklich gefallen tut er mir leider nicht. Muss also noch schauen ob ich mir den Soundtrack kaufen will.

Ich bin aber gespannt was die SigCorp Reihe in Zukunft noch zu bieten. Impostor Factory wurde zwar als Ende einer Ära bezeichnet, es sind aber immer noch Fragen offen die irgendwann beantwortet werden müssen. Hoffentlich in Form eines Spiels. Der Anime zu To the Moon lässt immerhin schon ewig aus sich warten und ein Comic wäre als Abschluss nicht so prickelnd. Nach all den Jahren mit diesen niedrig aufgelösten RPG-Maker Spielen könnte es aber nicht schaden wenn Freebird Games endlich auf eine moderne Engine wechselt mit der die Stories noch besser in Szene gesetzt werden könnten. Dadurch könnte die Entwicklung zwar noch länger dauern als ohnehin schon, aber wenn das Endprodukt dadurch dynamischer und vielleicht sogar emotionaler wirkt, dann würde ich es durchaus in Kauf nehmen.

Erinnerungen

>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<

Abschließende Bewertung



Impostor Factory ist zwar nicht das Sequel das ich mir erhofft hatte, aber die Story ist erneut sehr lustig, romantisch, ein klein wenig tragisch, und hat dazu auch noch ein interessantes Mysterium zu bieten.

 

Positive Aspekte von Impostor Factory

  • Trotz der altbackenen Engine wurde das Spiel erneut schön in Szene gesetzt.
  • Ein schöner Soundtrack, auch wenn die Credits diesmal leider ohne Gesang auskommen müssen.
  • Eine gut geschriebene Story die zwar in gewisser Hinsicht an die Vorgänger erinnert, aber gleichzeitig einen neuen Twist zu bieten hat.

 

Negative Aspekte von Impostor Factory

    • Mit einer Spielzeit von 3 1/2 Stunden ist es leider der kürzeste Teil der Reihe, von A Bird Story mal abgesehen.
    • Im Blumenfeld hatte ich massive Performance Probleme sobald irgendwer angefangen hat zu reden.