Jack Reviews - AAA Games, Indie Games, Visual Novels und mehr!: Mai 2016

[Review] Catacombs of the Undercity

Singleplayer Rollenspiel

Catacombs of the Undercity ist ein Singleplayer-RPG das sich an Pen-&-Paper-Rollenspielen orientiert. Im Gegensatz zu Sorcery! basiert es allerdings auf keiner Vorlage sondern ist Teil der sogenannten Gamebook Adventure von Tin Man Games. Keine Ahnung inwiefern die Stories miteinander zusammenhängen, aber sie scheinen auf jeden Fall in der selben Welt zu spielen. Viel bekommt man davon aber nicht zu sehen, wird der Protagonist doch direkt in die Katakomben von Orlandes geworfen nachdem er von der Bruderschaft der Roten Hand geschnappt wurde.

Daraufhin gilt es den Katakomben zu entrinnen und in das Hauptquartier der Roten Hand einzudringen um deren Anführer zu töten. Der Spielverlauf hängt dabei vom Schwierigkeitsgrad ab. Auf Klassisch kann man über das gesamte Abenteuer verteilt nur sechsmal speichern. So klingt es jedenfalls in der Beschreibung. Keine Ahnung, ob sich das noch aufstocken lässt. Wenn nicht, wäre das schon sehr nervig gewesen. Deswegen habe ich mich stattdessen für Abenteurer entschieden. Dort werden die Charakterwerte aufs Maximum gesetzt und man kann so oft speichern wie man will. Klingt an sich empfehlenswert, aber ich habe selten so ein schlechtes Speichersystem gesehen.

Pen-&-Paper

[Review] Shin Megami Tensei: Persona 2 - Innocent Sin [PSP]

Shin Megami Tensei

Innocent Sin ist der erste Teil einer Duologe die mit den späteren Ablegern der Serie nicht viel zu tun hat. Die Protagonisten sind zwar Schüler, aber sowas wie S-Links sucht man hier vergeblich. Und es verstreicht auch gefühlt keine Zeit, da ein Ereignis direkt in das nächste übergeht ohne dass die Charaktere je nach Hause zurückkehren oder schlafen gehen würden. In den Kämpfen hat man außerdem bis zu fünf Charaktere die mit Dämonen kommunizieren müssen um Persona-Karten zu erhalten. Und dieser Aspekt ist für mich das schlimmste am gesamten Spiel.

Ohne Kommunikation kann man keine Personas beschwören, also führt daran kein Weg vorbei. Man startet also einen Kampf, schaut sich an welcher Dämon die benötigten Karten besitzt, und dann muss man herausfinden welche Option welches Charakters dazu führt eine von vier Emotionen nach oben zu treiben. Das lässt sich zwar teilweise erraten (Dämonen mit Lovers Karten haben zum Beispiele eine Schwäche für Liebe), aber die meiste Zeit habe ich nur geraten und rumprobiert.

Aufgrund der vielfältigen Optionem und der Menge an Charakteren ist das schon sehr nervig. Zumal es für diese Kämpfe keinerlei Erfahrungspunkte gibt und man somit häufiger kämpfen muss als wirklich nötig gewesen wäre. Dank der Auto-Kampf-Funktion die vorherige Aktionen wiederholt oder auf Standard-Angriffe zurückgreift, ist das langsame Kampfsystem aber nicht ganz so furchtbar wie es hätte sein könnte.

Persona 2 Innocent Sin

[Review] Hatoful Boyfriend / Holiday Star

Holiday Star

Hatoful Boyfriend? Ist das nicht diese schwachsinnige Dating Sim in der man Vögel bezirzt? Ist es in der Tat, allerdings steckt hinter dem Konzept mehr als nur ein dummer Gag. Das zeigt sich vor allem in der Bad Boy's Love-Route, welche den Abschluss von Hatoful Boyfriend darstellt und mehr mit einem Kriminalroman denn mit einer Dating Sim gemein hat. Mehr will ich an der Stelle auch gar nicht verraten, aber soviel sei gesagt: ohne die BBL-Route würde ich Hatoful Boyfriend niemandem empfehlen.

Nicht, weil sich das restliche Spiel damit beschäftigt Vögel zu daten, sondern weil die Charakterrouten fürchterlich gehetzt wirken. Andere Visual Novels nehmen sich für sowas mehrere Stunden Zeit, aber hier ist man meist nach 30 Minuten auch schon durch, wodurch selbst die dramatischen Routen nie ihr volles Potenzial entfalten können. Wie sollten traurige Enthüllungen auch mein Herz bewegen wenn ich keine Zeit hatte die Charaktere wirklich kennenzulernen? Okosans Suche nach dem ultimativen Pudding funktionierte dafür wunderbar da sie (offensichtlicherweise) nicht versucht irgendeine tiefgreifende Story zu erzählen.

Okosan

[Review] Kathy Rain

Für dieses Review habe ich einen Key von den Entwicklern erhalten
Mystery Adventure

Kathy Rain ist ein Mystery Adventure dessen gleichnamige Protagonistin nach langer Zeit in ihre Heimatstadt zurückkehrt um der Beerdigung ihres Großvaters beizuwohnen. Daraufhin erfährt sie, dass sich dieser seit vielen Jahren in einem apathischen Zustand befand der auf einen mysteriösen Tag im Jahre 1981 zurückzuführen ist. Damals konnte zwar niemand der Ursache auf die Schliche kommen, aber Kathy will es trotzdem versuchen.

Dazu stiehlt sie Dokumente, hackt Computer, untersucht den Selbstmord einer jungen Künstlerin, und stößt schlussendlich auf ein dunkles Geheimnis das mehr als nur das Leben ihres Großvaters ruiniert hat. Bis dahin vergehen zwar fünf ingame Tage, aber nach 4 1/2 Stunden war ich dann auch durch (allerdings höre ich mir die Dialoge auch selten bis zum Ende an). Für ein Indie Adventure ist das zwar in Ordnung, aber manche Themen hätten sicherlich umfangreicher behandelt werden können. Schon weil Kathy Rain als ein Spiel beworben wird, dass sich mit erwachsenen Themen auseinandersetzt, wie Geisteskrankheiten oder eben Selbstmord.

Eines dieser Themen wird allerdings nur am Rande erwähnt obwohl es Kathys Leben maßgeblich geprägt haben dürfte. So kommt es glaube ich nur dreimal wirklich zur Sprache und wird erst kurz vor Schluss genauer beleuchtet. Falls es zwischendurch irgendwelche Hinweise gab, muss ich sie wohl übersehen haben. Diesen Aspekt genauer zu beleuchten hätte aber sicher nicht geschadet.

Kathy Rain Review

[Kurzreviews] Neon Struct - Stick it to the Man! - Gateways

Stealth Scifi Deus Ex

Neon Struct ist ein futuristisches Stealth-Game das sich an Deus Ex und Thief orientiert. Im Gegensatz zu seinen Vorbildern setzt es allerdings auf einen minimalistischen Grafikstil der für eine eckige Welt und gesichtslose Charaktere sorgt. Deswegen wollte ich mir das Spiel auch eigentlich nicht holen. Jedenfalls bis es vor kurzem in meinem itch.io Presse-Account erschienen ist.

Dummerweise ist nicht nur die Grafik sondern auch das Gameplay sehr minimalistisch. So gibt es keine Skills, Modifikationen, oder irgendwas das man sich im Laufe des Spiels aneignen könnte. Stattdessen hat man ein Tool mit sich alle möglichen Systeme hacken lassen (in Form eines Breakout Minispiels), sowie Stims die kurzzeitige Effekte aktivieren. So kann man für ein paar Sekunden unsichtbar werden oder die eigenen Laufgeräusche unterbinden. Als letztes kommen Granaten hinzu, die unter anderem Gegner lähmen oder einen Bereich in Dunkelheit hüllen können.

Das wars dann aber auch. Ist an sich zwar okay, aber dadurch hat man innerhalb kürzester Zeit bereits alles gesehen was das Spiel zu bieten hat. Auf Normal habe ich von den Hilfsmitteln außerdem so gut wie nichts verwenden müssen. Dafür ist das Gameplay viel zu einfach. So muss man sich nur von hinten an einen Gegner heranschleichen und eine Taste gedrückt halten damit er bewusstlos geschlagen wird.

Es gibt auch keine Waffen mit denen man sich wehren könnte. Von daher schleicht man die meiste Zeit nur herum und hackt sich durch alle möglichen Systeme. Interessante Nebenquests sucht man dabei vergebens. Und die versteckten Schätze lohnen sich nicht wirklich. Diese belohnen Spieler zwar mit Münzen mit denen sich Gegner ablenken lassen, aber das hat bei mir nur mäßig funktioniert. Manchmal sind sie nämlich direkt auf mich zugekommen obwohl ich die Münze von mir weggeworfen habe.

Die Story ist leider genauso schwach wie das Gameplay. So gerät sie viel zu schnell aus dem Ruder, hat danach aber keinerlei Höhepunkte zu bieten. Selbst die letzte Mission ist ein Kinderspiel. Wer Stealth-Games über Verschwörungen mag, der sollte lieber zu Deus Ex greifen. Da gibt es auch abseits der Handlung einiges zu entdecken!