[Review] Call of Duty: Infinite Warfare - Jack-Reviews.com

[Review] Call of Duty: Infinite Warfare

Ego-Shooter

Infinite Warfare ist ein Ego-Shooter der die Handlung der Serie in die ferne Zukunft versetzt. In dieser sind so gut wie alle Ressourcen der Erde erschöpft, weswegen die Menschheit in die Tiefen des Sonnensystems vordringen musste um neue Planeten zu besiedeln. Dadurch hat sich allerdings die SDF gebildet, eine radikale Gruppe deren Mitglieder in den Kolonien geboren wurden und die der Meinung sind, dass sie die wahren Erben des Sonnensystems sind. Dementsprechend schrecken sie nicht davor zurück die Erde in Schutt und Asche zu legen um ihre Ziele zu erreichen.

Um das zu verhindern schlüpft man in die Rolle von Commander Nick Reyes, welcher innerhalb weniger Missionen zum Captain seines eigenes Schlachtschiffs befördert wird. Mit diesem bereist er das Sonnensystem um Salen Kotch, den Admiral der SDF, auszuschalten bevor er die geschwächten Erdstreitkräfte noch weiter dezimieren kann.

Das normale Ego-Shooter Gameplay ist dabei nichts besonderes, auch wenn es mich bizarrerweise an Titanfall 2 erinnert, kann man doch sowohl an Wänden entlanglaufen als auch mithilfe eines Boosters längere Sprünge ausführen.  Die Wallruns gab es aber scheinbar schon in Black Ops 3.

Keine Ahnung ob sie da tatsächlich eine gewisse Relevanz hatten, weil hier kann davon keine Rede sein. Klar, es gibt diverse Abschnitte die einzig und allein für Wallruns gedacht sind, aber die meisten Areale sind entweder zu weitläufig oder zu eng als dass man wirklich von Gebrauch machen könnte. Und längere Abschnitte in denen man nur so weiterkommt gibt es eigentlich nicht. Ist von daher nur ein Gimmick das dem Gameplay von Titanfall 2 nicht das Wasser reichen kann.

Scifi

Es gibt allerdings auch Kämpfe die man in der Schwerelosigkeit bestreiten muss. Diese unterscheiden sich zwar nur geringfügig vom Rest des Spiels, passen dafür aber gut ins Setting. Und man kann sich mit einem Greifhaken von Hindernis zu Hindernis katapultieren um schnell voranzukommen oder sich in Deckung zu begeben. Ist von daher ein nettes Feature mit dem keinesfalls übertrieben wird.

Womit Infinite Warfare aber richtig glänzen kann sind die Weltraumschlachten. In denen muss man es nicht nur nur mit wendigen Jets sondern auch mit schwer bewaffneten Schlachtschiffen aufnehmen. Dafür hat man zwei Waffen und eine Reihe von Raketen zur Auswahl. Erstere können aber überhitzen und letztere müssen irgendwann mithilfe einer Drone nachgeladen werden.

Die Steuerung in diesen Abschnitten geht glücklicherweise gut von der Hand und das eigene Schiff hält auch einiges aus, selbst wenn man ausversehen in die Gegner oder irgendwelche Raumstationen fliegen sollte. Und wenn es doch mal kritisch werden sollte, kann man immer noch den Booster zünden und sich erstmal in Sicherheit begeben. Der Schaden scheint sich nämlich wie in den Ego-Shooter Abschnitten von selbst zu regenerieren.

Wenn ich etwas an diesen Abschnitten kritisieren müsste, dann die Flut an Nebenmissionen in denen dieses Gameplay der Hauptfokus ist. Gegen die Missionen an sich habe ich zwar nichts einzuwenden, aber es kommen einfach zu viele auf einmal. Und danach kommt so gut wie gar nichts mehr. Man kann sie zwar vermutlich bis kurz vor dem Finale aufheben, aber da ich nicht wusste wieviel bis dahin noch fehlt, habe ich sie einfach alle auf einmal gemacht.

Und ja, das Gameplay könnte sicherlich komplexer sind. Aber ob es dann auch Spaß gemacht hätte ist eine andere Sache. Ich will mir schließlich nicht tausend unterschiedliche Tasten merken nur um mein Schiff kontrollieren zu können. Damit hatte ich schon bei Wing Commander Probleme, was mich in Sachen Gameplay ansonsten sehr an Infinite Warfare erinnert.

Infinite Warfare

Wing Commander (zumindest The Price of Freedom) hatte aber etwas zu bieten was Infinite Warfare ruhig hätte kopieren können: ruhige Abschnitte in denen man seine Crew besser kennenlernen kann. Ich kann mich heutzutage zwar nicht mehr daran erinnern wie gut es damals gemacht war, aber Maverick und Maniac sind mir zumindest im Gedächtnis geblieben ... was sicherlich an ihren Schauspielern liegen könnte, aber es ist zumindest mehr als ich von Infinite Warfare behaupten kann.

Ich habe das Spiel zwar erst vor kurzem beendet, aber der einzige Charakter der einen wirklichen Eindruck hinterlassen hat ist Ethan ... ein Roboter. Die restlichen Charaktere sind grundsätzlich okay, haben aber keinerlei Tiefe zu bieten. Erst am Ende erfährt man ein bisschen mehr über sie, aber warum konnte das nicht ins eigentliche Gameplay integriert werden? Dann hätte das Spiel sogar emotionale Momente bieten können. So konnte ich aber nur mit den Schultern zucken wenn irgendwas trauriges passiert ist.

Wer interessante Charaktere sucht, wird hier also nicht fündig. Das trifft sowohl auf die Protagonisten als auch auf die Antagonisten zu. Und die Story ist an sich nichts besonderes. Sie wurde dafür wunderbar in Szene gesetzt, egal ob man am Boden kämpft oder sich ein Gefecht im Weltraum liefert. Von daher hat mir das Spiel genau das geboten was ich erwartet hatte: coole Action aber wenig Tiefgang. Und im Gegensatz zu Titanfall 2 war die Kampagne auch nicht ganz so schnell vorbei.

Call of Duty

Wie das Spiel in Sachen Multiplayer abschneidet kann ich euch aber auch diesmal nicht sagen. Gibt eh niemanden mit dem ich das spielen könnte. Ich habe dafür ein paar Runden des neuen Zombie-Modus ausprobiert. In diesem muss man sich durch einen Vergnügungspark kämpfen, Stück für Stück neue Gebiete freischalten und sich natürlich immer stärkere Waffen aneignen. Ist ganz unterhaltsam, aber für Einzelspieler alles andere als ideal. Um Runde 10 herum wurde ich nämlich ständig überrannt, weswegen ich die ganzen Extras und Secrets dieses Modus nicht wirklich erforschen konnte.

Ist dummerweise der einzige Zombie-Modus den ich je ausprobiert habe, von daher kann ich euch nicht sagen wie er im Vergleich zu seinen Vorgängern abschneidet. Ich habe zwar vor mir noch ein paar Call of Duty Titel zu kaufen (hauptsächlich die Modern Warfare Reihe), aber das kann noch ein bisschen dauern, schon weil die irgendwie nie unter 50% fallen. Diese angeblich so guten Titel haben aber hoffentlich bessere Charaktere zu bieten. Ansonsten wird sich meine Meinung gegenüber der Serie sicherlich nicht ändern.


 

Abschließende Bewertung



Infinite Warfare ist ein unterhaltsamer Ego-Shooter mit coolen Weltraumschlachten dessen Charaktere aber langweiliger kaum sein könnten. Wer ein gelungenes Action-Spektakel sucht, dürfte hiermit also einige Stunden totschlagen können.

 

Positive Aspekte von Infinite Warfare



  • die Weltraumschlachten gehen gut von der Hand
  • die Story ist zwar nichts besonderes, aber ihre Präsentation kann sich durchaus sehen lassen
  • die Ego-Shooter Abschnitte haben ein paar coole Elemente zu bieten, wie Spinnenroboter die auf Gegner zurennen und dann explodieren oder Granaten die die Gravitation aufheben
  • mit dem Zombie-Modus und dem Multiplayer kann man sich auch nach Abschluss der Story einiges an Zeit vertreiben

 

Negative Aspekte von Infinite Warfare

 
  • der beste Charaktere des Spiels ist ein Roboter, was nicht gerade für die menschliche Besatzung spricht
  • es werden zu viele Nebenmissionen auf einmal freigeschaltet und danach gibt es kaum noch welche
  • im Gegensatz zu Titanfall 2 ist das Parkour-Gameplay nichts weiter als ein Gimmick da es kaum zur Anwendung kommt