[Review] One Finger Death Punch - Jack-Reviews.com

[Review] One Finger Death Punch

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One Finger Death Punch ist ein minimalistischer Kung Fu Brawler dessen Gameplay sich auf das Drücken von zwei Tasten beschränkt
Als ich One Finger Death Punch startete rechnete ich mit relativ kurzweiliger Unterhaltung, aber als ich es zum ersten Mal beendete war sicherlich eine Stunde vergangen. Das Konzept mag verdammt simpel sein, immerhin muss man nur zwei Maustasten (oder wahlweise die linke und rechte Pfeiltaste) verwenden um Angriffe auszuführen, aber schlussendlich war das Spiel doch komplexer als erwartet.

Die meisten Gegner lassen sich zwar mit einem einzigen Schlag erledigen sobald sie in die Angriffszone kommen, aber später gesellen sich auch farbige Gegner hinzu, welche nur mit speziellen Tastenkombinationen bezwungen werden können. Diese muss man allerdings nicht auswendig lernen da sie in Form von farbigen Balken unter ihren Körpern angedeutet werden. Außerdem müsst ihr nicht die gesamte Kombo auf einmal ausführen.

Ein ähnliches System kommt bei den Brawlern zum Einsatz. Diese Gegner tragen eine Krone über ihren Köpfen und aktivieren ein Kombosystem wenn ihr auf sie einschlägt. Dabei fliegen Anzeigen über den Bildschirm auf die ihr schnellstmöglich reagieren müsst ohne euch zu verdrücken. Je nach Level hält euer Charakter nämlich nur bis zu zehn Schläge aus.

Man muss sich mit diesen speziellen Gegnern aber nicht immer rumschlagen. Es gibt nämlich diverse Möglichkeiten sie mit einem einzigen Angriff zu vernichten. Erschießt sie mit Pfeil und Bogen, bewerft sie mit Messern, oder schleudert gar einen tödlichen Ball in ihre Richtung.

Um diese Waffen zu erhalten müssen allerdings erst andere Gegner bezwungen werden. Normalerweise lassen sich solche Fähigkeiten auch nur ein einziges Mal verwenden, allerdings könnt ihr im Laufe des Spiels passive Fähigkeiten freischalten die euch das Leben massiv erleichtern, wie zum Beispiel "Drei Messer" oder "Drei Bomben". Davon können bis zu drei auf einmal aktiviert werden.

One Finger Death Punch Review

Viele dieser Skills sind aber total nutzlos oder schlichtweg austauschbar. Immerhin macht es keinen Unterschied ob ich nun drei Bomben oder drei Pfeile hintereinander schießen kann. Und dann gibt es auch so tolle Fähigkeiten wie Abwehr oder Heilung, für deren Aktivierung aber bis zu hundert Gegner getötet werden müssen. Das würde aber selbst bei den größten Gegneransammlungen nur für zwei Verwendungen ausreichen.

Deswegen habe ich die meiste Zeit nur die Messer- und Pfeilskills verwendet, welche man schon sehr früh erhält. Erst mit Grey Out fand ich einen wirklich fantastischen Skill der permament den dritten Slot belegt hat. Durch diese Fähigkeit werden selbst farbige Gegner für 10 Sekunden in graue verwandelt, wodurch ein einziger Treffer genügt um sie zu vernichten.

Das allein würde jedoch nicht ausreichen um das Spiel auf Dauer interessant zu halten, allerdings bietet One Finger Death Punch auch eine Vielzahl von Spielmodi:
  • Bezwingt eine stetig steigende Anzahl an Gegnern. Gegen Ende gibt es davon zwar auch kürzere Varianten, aber in denen besitzt ihr dann auch weniger Lebensenergie.
  • Schnetzelt euch mit einem Laserschwert oder Nunchaku durch heranstürmende Gegnerhorden.
  • Wehrt Messerangriffe von beiden Seiten ab oder vernichtet die Gegner mit Messern oder Bomben. In all diesen Fällen habt ihr nur einen Lebenspunkt.
  • Kämpft euch durch Retro- oder Donner-Runden. In diesen Leveln könnt ihr die Gegnerfarben nicht erkennen, allerdings sind die farbigen Balken unter ihren Körpern weiterhin vorhanden. 
  • Vernichtet alle Gegner bevor die Zeit abläuft.
  • Stellt euch einer nicht enden wollenden Gegnermasse und beweist euer Können.
  • Bezwingt bis zu zwei Bosse auf einmal.
One Finger Death Punch

All das sorgt eigentlich für ein sehr unterhaltsames Spielerlebnis welches von einem fantastischen Soundtrack untermalt wird. Allerdings hat One Finger Death Punch ein gewaltiges Problem: das Gameplay zieht sich über unzählige Stunden und einer nicht enden wollenden Anzahl an Leveln. Und das selbst nachdem es keinerlei neue Features mehr gibt. Nur kurz vor Schluss wurden noch Doppelbosse eingeführt.

Wäre das Spiel nur ein bis zwei Stunden lang gewesen hätte ich es ohne mit der Wimper zu zucken empfohlen, aber so wurde es zunehmend repetitiv und langweilig. Da hilft auch die beste Inszenierung nichts. Außerdem ist es gar nicht so abwechslungsreich wie man auf den ersten Blick meinen mag.

Die Level in denen Gegner in Objekte geschleudert werden erfordern keinerlei Taktik. Die Laserschwert/Nunchaku-Runden sind bis auf die Waffen identisch. Das selbe trifft auf die Messer/Bomben-Runden zu. Und wie bereits erwähnt sind viele Skills nutzlos da sie den selben Effekt haben, nur eben für andere Waffen.

Dementsprechend habe ich auch nur den ersten von drei Schwierigkeitsgraden beendet. Ja, ihr habt richtig gelesen. Dieses nicht enden wollende Spiel könnte man bis zu dreimal durchspielen! Und dazu muss man die niedrigeren Schwierigkeitsgrade beenden!
Tut mir leid, aber ich werde ein Spiel das sowieso viel zu lang ist sicherlich nicht nochmal spielen. Das mag dank schnellerer Gegner sicher perfekt für all diejenigen sein die das Konzept meistern wollen, aber ich weiß mit meiner Zeit wirklich besseres anzufangen.

 

Abschließende Bewertung



One Finger Death Punch ist trotz seines simplen Konzept ein sehr unterhaltsames Spiel, allerdings bietet es zu wenig Abwechslung um die aufgeblähte Spielzeit rechtfertigen zu können.

 

Positive Aspekte von One Finger Death Punch


  • fantastischer Soundtrack
  • passive Fähigkeiten erleichtern die Gefechte
  • trotz minimalistischer Grafik sind die Kämpfe gut inszeniert
  • dank verschiedenster Spielmodi ist zumindest am Anfang für ausreichend Abwechslung gesorgt
  • der Sprecher klingt zwar sehr klischeehaft, aber das passt perfekt zum Konzept des Spiels

 

Negative Aspekte von One Finger Death Punch



  • das letzte Level ist einfach nur langweilig
  • viele Fähigkeiten sind nutzlos oder austauschbar
  • ein paar der Spielmodi sind bis auf die Waffe identisch
  • das Spiel will einfach nicht enden, selbst nachdem es schon lange nichts neues mehr zu bieten hat. Und dann kommen sogar noch neue Schwierigkeitsgrade hinzu